Das 400-Millionen-Tonnen-Problem: Kreislaufwirtschaft als Lösung?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Ungefähr 400 Millionen Tonnen Plastik werden jährlich produziert, von denen weltweit nur 14-18 % recycelt werden. Die überwiegende Menge der produzierten Kunststoffe landet auf der Mülldeponie oder wird verbrannt: Beides hat sich als äußerst schädlich erwiesen, da sie giftige Stoffe in den Boden ablagern, ins Grundwasser freisetzen oder die Atmosphäre verschmutzen. Hinzu kommen die Ozeane als ein weiterer Ort, an dem große, signifikante Mengen gebrauchter Kunststoffe zu finden sind: Die Forschungsergebnisse weisen auf ein beunruhigendes 1:1 Gewichtsverhältnis von Fischen zu Kunststoffen hin, die bis 2030 unsere Ozeane bevölkern.
Insgesamt wurden seit den 50er Jahren bis zu einer Milliarde „Plastikelefanten“ geschaffen. Wie lässt sich diese Krise aufhalten oder verlangsamen? Eine starke Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation durch Unternehmen kann den Umschwung bringen und den Unterschied ausmachen. Und sie hat zudem das Potenzial, neue Marktchancen zu eröffnen: Die Ellen MacArthur Foundation spricht von einer 700-Milliarden US-Dollar-Chance, die sich aus der Umstellung auf ein Kreislaufmodell für Plastik ergibt.
Giovanna Petti, Environmental Materials & Solutions Analyst bei NN Investment Partners: „Derzeit gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, wie wir gebrauchte Kunststoffe zu einem wiederverwendbaren Sekundärmaterial machen können, eine davon ist das mechanische Recycling. Diese Methode hat jedoch ihre Grenzen: Das chemische Recycling kann einige dieser Lücken füllen. Einige Hersteller von Neuplastik sind auch (teilweise) auf biobasierte Kunststoffe umgestiegen, die aus erneuerbaren Ressourcen wie Mais und anderer Biomasse hergestellt werden.“
Es ist wichtig, alle oben genannten Optionen als komplementär und verstärkend zu betrachten, nicht als sich gegenseitig ausschließend.
„Es gibt kein Wundermittel, um eine Kreislaufwirtschaft bei der Herstellung von Kunststoff zu erreichen. Um die Zirkularität zu erreichen, sind große Anstrengungen von Unternehmen, Verbrauchern sowie staatlichen und kommunalen Behörden erforderlich. Und es ist unsere Verantwortung als nachhaltige und Impact-Equity-Investoren, in Unternehmen zu investieren, die sich als nachhaltiger Lösungsanbieter erweisen, um gemeinsam das Problem anzugehen. Dadurch können auch die bisher ungenutzten Möglichkeiten umgesetzt werden, die sich durch den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft ergeben können.“
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.