Kommentar
11:00 Uhr, 15.10.2024

Darum steht Krypto-Investoren ein "Compliance-Sturm" bevor

Die Krypto-Unternehmen Blockpit und Coincub veröffentlichten einen neuen Bericht. Er gibt einen globalen Überblick über aktuelle Entwicklungen in der Besteuerung von Krypto-Assets.

Blockpit ist ein führender Anbieter von Krypto-Steuersoftware, welche die Ermittlung und Dokumentation der auf Bitcoin und Co. anfallenden Steuern vereinfacht. Coincub bietet datengestützte Analysen des Krypto-Markts. Gemeinsam haben die beiden Unternehmen nun den Crypto Tax Report 2024 veröffentlicht.

Laut diesem liegen die durchschnittlichen persönlichen Steuersätze für Krypto-Gewinne weltweit bei rund 11 Prozent für langfristige Gewinne und circa 17 Prozent für kurzfristige Gewinne. Dies ist deutlich unter dem globalen Durchschnitt der Kapitalertragsteuer von knapp 20 Prozent, welcher für Gewinne aus der Veräußerung von Aktien, ETFs, etc. gilt. Viel Potenzial für Regierungen weltweit?

Regierungen verfolgen unterschiedliche Krypto-Strategien

Nordamerika ist 2023 mit einem geschätzten Steueraufkommen aus Kryptowährungen von etwas mehr als zwei Milliarden US-Dollar Spitzenreiter, gefolgt von Europa mit knapp 1,5 Milliarden US-Dollar und Asien mit rund 845 Millionen US-Dollar. Unter anderem die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Türkei haben nach wie vor keine persönliche Einkommensteuer auf Gewinne aus der Veräußerung von Kryptowährungen.

Der Bericht zeigt auf, wie manche Länder das Maximum an Steuereinnahmen aus dem Sektor vereinnahmen wollen, während andere Regierungen versuchen, die Industrie durch geringe Steuersätze ins eigene Land zu locken.

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OECD-Initiative sorgt für “Compliance-Sturm”

Florian Wimmer, CEO von Blockpit, erklärt: “Unser Crypto Tax Ranking 2024 zeigt nicht nur, wo Krypto-Investoren niedrigere Steuern zahlen, sondern auch den bevorstehenden Compliance-Sturm. Da sich weniger als zwei Prozent der Krypto-Nutzer mit dem Steuerthema beschäftigen, wird die kommende Auskunftsrichtlinie CARF ein Wendepunkt sein. Wir schätzen, dass die Compliance-Raten auf 50 Prozent oder mehr steigen werden, wenn die globale Durchsetzung von Steuergesetzen durch automatischen Datenaustausch großflächig möglich wird.”

Nach dem Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) der OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development) müssen Crypto-Asset Service Provider (CASPs) in 48 Ländern ab 2026 detaillierte Transaktionsdaten ihrer Nutzer sammeln und melden. Das regulatorische Rahmenwerk vereinfacht den Steuerbehörden so die Identifikation von Steuerhinterziehung im Blockchain-Space. Dies erhöht den Druck auf Krypto-Anleger, eine vollständige Steuererklärung abzugeben.

Deutschland-spezifische Studie soll folgen

Gegenüber BTC-ECHO erläutert der Unternehmer, welcher es bereits unter Forbes “30 Under 30”-Liste schaffte, dass bei der Studie “das anonymisierte Trading-Verhalten vieler tausender Blockpit-Nutzer analysiert” wurde. Speziell für den deutschen Markt soll daher in Kürze eine Detailstudie veröffentlicht werden. Auch einen Teaser hatte er hierfür parat: “Trotz hoher Steuersätze und dem krassen Kontrast zu Steuerfreiheit nach einem Jahr, waren die letzten Jahre noch mehr als die Hälfte der realisierten Gewinne deutscher Krypto-Anleger steuerpflichtig.”

Doch er prophezeit: “Mit fortschreitendem Know-how zu dem Thema bin ich optimistisch, dass zukünftig mehr Personen auch auf die Steueroptimierung ihrer Portfolios achten werden.”

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