Darf man nicht mehr bullish sein?!
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Dieser Frage muß man sich als Bulle immer wieder stellen. Wenn man bullishe Kursziele benennt, für das Marktgeschehen positiv eingestellt ist und dies offensiv artikuliert, wird seitens der Bären darauf verwiesen, daß sie sich nicht des Eindrucks erwehren könnten, daß sich die Argumente und Kommentare der Bullen wie euphorisches Gejauchze a la "Bubble"-Jahre 1999-2000 anhören würden. Dazu ist anzumerken, daß dies scharfsinnigen Bullen genauso auffällt und auffallen muß! Es ist Euphorie im Markt, die zur Vorsicht, aber unserer Ansicht nach nicht zum Austieg aus Longpositionen, mahnen sollte.
Fakt ist, daß die Kurse mittelfristig steigen.
Fakt ist, daß die Aufwärtstrends immer noch intakt sind.
Fakt ist, daß man im mittelfristigen Zeitfenster auf der langen Seite profitieren konnte und noch immer kann.
Fakt ist, daß Shortseller sich seit März 2003 nahezu durchgehend eine blutige Nase geholt haben.
Fakt ist, daß perma-bearishe Marktteilnehmer seit März a) entweder nichts verdient haben, weil sie sich nicht in die Aufwärtstrends eingeklinkt haben oder aber drastische Verluste zu beklagen haben, weil sie den Trend geshortet haben.
Fakt ist, daß einige bearishe Advisor den Bullen eine ganze Menge plausibler Argumente für fallende Kurse nennen (!), sie aber anscheinend nicht in der Überzahl sind. Denn die Überzahl, - quantitativ und qualitativ -, kauft. Letzteres läßt sich nicht wegdiskutieren.
Fakt ist, daß solche Floskeln wie "Die dummen Pensionfonds kaufen ..." ein Zeichen der argumentativen Kapitulation einiger Bären ist.
Fakt ist, daß es (so paradox es sich auch lesen mag) positiv für den etablierten Aufwärtstrend ist, wenn sich die Bären seit März 2003 durchgehend mit eindringlichen Warnhinweisen gegen den Trend richten.
Fakt ist, daß Bullen dann ihr Bias wechseln und eine Metamorphose zum Bären durchmachen sollten, wenn die Trends kippen sollten.
Fakt ist, daß man als Bulle angesichts des teilweise exzessiven positiven Momentums der Märkte die Lage engmaschig und sorgfältig immer wieder aufs neue prüfen sollte.
Fakt ist, daß man Gewinne auf er langen Seite laufen und Verluste auf der kurzen Seite begrenzen sollte.
Fakt ist, daß die "Fakten" etwas provokant vorgetragen wurden.
Während sich die Bären damit beschäftigen, die Kurserholung seit März 2003 fortlaufend vehement in Frage zu stellen, steigt der Markt. Da uns unsere forciert formulierte bullishe Einstellung seit März 2003 hin und wieder zum Vorwurf gemacht wird, wollten wir an dieser Stelle doch nochmals die Fakten nennen, die nicht wegzudiskutieren sind. Zwischenzeitlich bei einem DAX Stand von 3.000 Punkten waren wir übrigens ebenfalls kurzzeitig bearish geworden, um das Bias jedoch relativ schnell wieder auf forciert bullish zu stellen, da die Märkte keine obere Wende ausbildeten. Übrigens. Das Nicht-Wahrhabenwollen und Ausblenden von Argumenten, die nicht in das eigene Bild passen, ist "normal" für polarisierte Marktakteure. Das ist gut so! Wir sehen uns unvoreingenommen jederzeit alle Argumente beider Seiten an. Und dann werten wir aus, welche der beiden Seiten stärker ist. Die Stärkere "lieben" wir! Bezogen auf die Situation seit Anfang 2003 heißt es die Augen zu öffnen : Die Bullen haben das Ruder übernommen, sie sind die eindeutig Stärkeren. Auch wenn wir uns jetzt wiederholen, anbei nochmals der Hinweis: Für den investierenden und tradenden Marktteilnehmer zählt zunächst einmal, in welche Richtung sich die Kurse tatsächlich entwickeln, weil genau davon läßt sich konkret profitieren und nicht davon, welche Seite die überzeugenderen Argumente hat. Es kann durchaus sein, daß die Bären allerlei sehr sehr plausible Argumente liefern können, die Märkte aber "sehr sehr" genau das Gegenteil machen und stattdessen steigen. Der Markt hat nun einmal immer recht. Die Bullish Percentage Indizes hämmern bereits seit Monaten in den stark überkauften Bereich, einige charttechnische Indikatoren ebenfalls, das Investor Intelligence US Sentiment steht anhaltend auf einem Niveau, das einen übermäßigen Optimismus anzeigt, bearish ausgerichtete Charttechniker justieren ihre Widerstandszonen, in denen sie die obere Trendwende erwarten, sukzessive nach oben usw. Dies sind neben den fundamentalen Argumenten diejenigen Punkte, die von den Bären angeführt werden. Und genau das ist der Trick an der Situation! Diese Argumente halten die Bären von einem Einstieg in den Markt ab. Je weiter die Märkte hochlaufen, desto ohnmächtiger müssen bearish ausgerichtete Marktteilnehmer dem Kursgeschehen zusehen. Und das ist bezogen auf die technische Situation seit März 2003 gut so! Und zwar gut für die Bullen. Unserer Ansicht nach wird die Zeit kommen, wenn auch die Perma-Bären langsam auf die Bullenseite wechseln werden. Lesen Sie hierzu den GodmodeTrader Kommentar mit dem Titel [Link ""Bearishe Advisor in der Falle?"" auf 62.146.24.165/... nicht mehr verfügbar]. Solange aber Tag für Tag, Woche für Woche, seitens der Bären eindringlich die Aufwärtsbewegung angezweifelt wird, - insbesondere dann, wenn die Indizes mal einige Tage ein paar "Prozentchen" fallen -, ist dies für uns eines der Argumente, das für eine weitergehende Kurserholung spricht! Der Kursanstieg seit März 2003 spiegelt einen Trendwechsel in der Gewinnentwicklung der Unternehmen wider. Stark pauschalisierend dargestellt spielt sich Folgendes ab: Gewinnerwartungen werden nicht mehr Quartal für Quartal nach unten revidiert, sondern leicht nach oben. Es werden in den Quartalsausblicken nicht mehr hoffend Erwartungen formuliert, die auf den "fetten" Jahren basieren. Nein, es wird durch die Bank vor zu hohen Erwartungen gewarnt. Trendwechsel in der Gewinnentwicklung ganzer Sektoren und Volkswirtschaften haben die Ausbildung von starken mittelfristigen Aufwärtstrends der Märkte zur Folge. Die Erwartung der Börsianer wechselt nämlich mit einem Schlag von einer Erwartungshaltung immer geringerer Schätzungen zu anziehenden Schätzungen.
Headtrader - Harald Weygand
Anbei eine Übersicht der Tradingdienste vom GodmodeTrader.
[Link auf 62.146.74.60/... nicht mehr verfügbar]
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