Daimler-Chef geht mit der Bundesregierung hart ins Gericht
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Berlin (BoerseGo.de) – Daimler-Chef Dieter Zetsche ist kein Mann der leisen Töne. In einem Pressegespräch hat er am Wochenende zu allgemeinen politischen Angelegenheiten Stellung bezogen und dabei auch mit Kritik nicht gespart. Vor allem die Bundesregierung macht laut Zetsche derzeit keine gute Arbeit. In dem Interview mit der Bild am Sonntag betont der Daimler-Chef die Notwendigkeit eines konsequenten Sparkurses. Dieser müsse Vorrang vor Steuersenkungen haben. Er sagte, eine hohe Staatsverschuldung stelle in den USA wie auch in Europa das größte Risiko für den wirtschaftlichen Aufschwung dar. Wichtigste Aufgabe der Politik bleibe daher die Lösung der Haushaltsprobleme in den jeweiligen Ländern. "Für Unternehmen wie für Staaten gilt: Der Aufschwung muss genutzt werden für die Konsolidierung der Finanzen."
Kritik äußert Zetsche auch zum beschlossenen Atomausstieg. Er befürchtet negative Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. "Die Herstellung von Produkten mit höchstem Energiebedarf wie Karbonfasern oder Aluminium ist aus Kostengründen schon heute in Deutschland kaum noch möglich. Die Frage ist, ob künftig auch Produkte, die weniger energieintensiv sind, verlagert werden müssen", sagte er.
Die von der Bundesregierung vorangetriebene Energiewende hält Zetsche für fahrlässig: "Der Bundestag hat die Energiewende beschlossen, ohne dass die Folgewirkungen wirklich bekannt sind. In einem Unternehmen wie Daimler würde über eine solche Weichenstellung nur in voller Kenntnis der Alternativen entschieden werden. Sonst können wir keine fundierte Entscheidung treffen.
Zetsche sieht ferner Defizite bei der Einwanderung hochqualifizierter Fachkräfte. Er bezeichnete es als lebensnotwendig für die Zukunft Deutschlands, eine aktive Einwanderungspolitik zu betreiben. "Wir müssen Leistungsträger aus dem Ausland zu uns holen. Ich halte es daher aus humanistischen ebenso wie wirtschaftlichen Gründen für unverantwortlich, wenn hier ausländerfeindliche Stimmungen geschürt werden. Wir müssen ein Einwanderungsland werden", sagte der Daimler-Chef.
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