Kommentar
10:00 Uhr, 03.11.2024

DACH Insider | Ausgabe 05

Celos Rene Reinsberg im Interview: Von Afrikas Layer-1 zu Ethereums Layer-2 | Ex-Trade-Republic-Team startet Krypto-App | w3.fund lanciert Liquid-Token-Fonds | Makro-Kolumne: Im Bann der US-Wahl

Willkommen zur fünften Ausgabe des DACH Insiders. Wir sprachen mit dem deutschen Gründer der Celo-Blockchain über ihre Migration zu einer Ethereum Layer-2. Außerdem fragten wir Peter Grosskopf nach seinen Prioritäten als neuer COO & CTO von AllUnity.

EXKLUSIV: INTERVIEW

Von Afrikas Layer-1 zur Ethereum Layer-2: Im Interview mit Celo-Gründer Rene Reinsberg

Nur wenige Unternehmen treiben die Adoption von Krypto in der Welt so stark voran wie Celo. Das Erfolgsrezept? Voller Fokus auf Mobile und den Ausbau von Stablecoin-Infrastruktur. Kein Wunder also, dass die vom Deutschen Rene Reinsberg ins Leben gerufene Blockchain zu den am schnellsten wachsenden Layer-1s des Jahres gehört und dafür jüngst sogar Lob von Vitalik Buterin erhielt.

Dass Celo etwas im Windschatten von Ethereum, Solana und Tron gedeiht, liegt daran, dass das Netzwerk vor allem im globalen Süden Anwendung findet. Insbesondere die Integration in Operas MiniPay Wallet ist ein großer Erfolg. Sie gibt Millionen von Menschen in Ländern wie Nigeria und Kenia einfachen Zugang zum US-Dollar und somit eine wichtige Absicherung gegen den kontinuierlichen Wertverlust ihrer lokalen Währungen.

Trotz des Wachstums verkündete Celo im vergangenen Jahr, auf Ethereum migrieren und künftig als Layer-2 operieren zu wollen. Ein überraschender Schritt, der neue Diskussionen rund um die langfristige Layer-1 Landschaft ausgelöst hat. Über ein Jahr später ist es nun bald soweit: In den kommenden drei Monaten wird das Netzwerk sein bis dato bedeutendstes Netzwerk-Upgrade vollziehen.

Anlässlich des Upgrades haben wir uns mit Rene Reinsberg getroffen. Wir sprachen über die strategischen Beweggründe hinter der Entscheidung und darüber wie eine solche Migration hinter den Kulissen abläuft. Außerdem fragten wir den Celo-Gründer zu seiner Einschätzung zum globalen Stablecoin-Markt und den zukünftigen Innovationen im Payments-Sektor.

ZUM EXKLUSIVEN INTERVIEW


ÖKOSYSTEM HIGHLIGHTS

  1. Ex-Trade-Republic-Team startet Krypto-Portfolio-App. Alphalink will seinen Nutzern einen einfachen Überblick über ihre Kryptowerte auf allen Wallets, Blockchain-Netzwerken sowie zentralisierten Börsen liefern. Die App soll in den kommenden Monaten live gehen.🇩🇪
  2. Berliner w3.fund lanciert Liquid-Token-Fonds. Nach der ersten Ankündigung im Juni dieses Jahres feierte der w3.wave Fonds am Freitag seinen offiziellen Launch. Der aktiv gemanagte Fonds wird in bereits liquide Tokens investieren und dabei steueroptimierte Renditen bieten.🇩🇪
  3. GnosisVC kündigt 40 Millionen USD schweren Venture Fonds an. Die Gelder sollen primär in die Bereiche Real-World Assets (RWA) sowie Krypto- und Payments-Infrastruktur investiert werden.🇩🇪
  4. karpatkey verkündet 7 Millionen USD schwere Seed-Runde. Der DAO-Treasury-Management-Service, hervorgegangen aus dem Berliner Krypto-Startup Gnosis, verwaltet über 2,1 Milliarden USD an Vermögenswerten von DAOs wie ENS, Aave, Lido und Gnosis. Mehr Insights zu karpatkey sowie weiteren Gnosis-Spinoffs findet ihr in unserer Reportage zur “Gnosis Mafia”.🇩🇪
  5. Midas lanciert mBTC. Mit seinem neuen Produkt möchte das Berliner Startup seinen Nutzern eine Rendite von 4% auf ihre BTC bieten. Laut Ankündigung sollen diese Renditen vor allem durch die Zusammenarbeit mit institutionellen Vermögensverwaltern und Kreditgebern sowie durch verschiedene DeFi-Strategien erzielt werden.🇩🇪
  6. Crypto Finance Group erhält Schweizer ETP-Verwahrlizenz. Damit kann der Digital Assets Dienstleister nun auch Vermögenswerte für ETP-Emittenten in der Schweiz verwahren.🇨🇭
  7. Arrakis stellt HOT AMM vor. Dabei handelt es sich um eine Intent-basierte DEX, die mit Neuerungen wie „Dynamic Fees“ und „Flash Swaps“ höhere Einnahmen für Liquidity Providers (LPs) ermöglichen möchte.🇨🇭
  8. Gelato verkündet 11 Millionen USD schwere Series A+. Bei Gelato handelt es sich um einen führenden Infrastruktur- und Rollup-as-a-Service (RaaS)-Anbieter. Wer mehr über die Unternehmensvision von Gelato und ihre Mitarbeit an der Kraken Layer-2 erfahren möchte, findet hier unser aktuelles Interview mit Gründer Hilmar Orth.🇨🇭
  9. Sygnum eröffnet neues Büro in Lugano. Gleichzeitig kündigte die Schweizer Digital Assets Bank mit „Bitcoin@Sygnum“ eine neue unternehmensweite Initiative an, die die Entwicklung Bitcoin-basierter Produkte sowie die Förderung Bitcoin-bezogener Forschung vorantreiben soll.🇨🇭

Im Zuge des Starts von w3.wave befragten wir General Partner Julius Nagel zur Investmentstrategie des neuen Fonds (siehe News 2).


PEOPLE ON THE MOVE

  • Peter Grosskopf wurde als neuer CTO und COO beim EUR-Stablecoin-Emittenten AllUnity vorgestellt, einem Joint Venture zwischen der DWS Group, Galaxy und Flow Traders. Mit Rupertus Rothenhaeuser begrüßt das Unternehmen außerdem einen neuen Chief Commercial Officer.
  • Anne-Sophie Gógl (ehem. Braun), verantwortlich für den Bereich "Digital Money" bei KPMG, wird zur Vice Chairwomen der Digital Euro Association gewählt.
  • Die Hamburger Handelsplattform FINEXITY stellt mit Zhengyu H. ihre neue CFO vor.
  • Angelo Goepel wechselt den Fonds. Er verlässt Heartcore Capital und steigt als Research Associate beim US Venture Capitalist Polychain Capital ein.
  • Die Crypto Finance Group verkündet gleich mehrere Umstellungen im Personalbereich. Zum einen begrüßt das Unternehmen Philipp E. Dettwiler als neuen Head of Custody & Settlement. Zudem wird Kasper Luyckx neuer Head of Infrastructure & Staking und Mike Schwitalla, derzeitiger Head of Trading, übernimmt zusätzlich die Verantwortung über das Kundenmanagement des Schweizer Digital Assets Dienstleisters.

KOLUMNE: TALKING MAKRO

Martin Leinweber
Director of Digital Asset Research & Strategy
MarketVektor Indexes

Im Bann der US-Wahl: Goldilocks und Musk

Nur noch wenige Tage bis zur US-Wahl - ein Moment, in dem die Weltwirtschaft in gespannter Erwartung innehält. Doch trotz aller Unwägbarkeiten zeichnet sich ein überraschendes Bild ab: eine „Goldilocks-Economy,“ in der Wachstum und Stabilität Hand in Hand gehen und gleichermaßen Chancen wie Risiken eröffnen.

Denn während makroökonomische Indikatoren weiterhin robustes Wachstum signalisieren, bleibt die Inflation hartnäckig hoch. Und doch signalisiert die Federal Reserve eine mögliche Lockerung der Geldpolitik – ein scheinbarer Widerspruch, der jedoch näher betrachtet eine logische Grundlage hat: Niedrige Realzinsen reduzieren den realen Wert der Schuldenlast - ein entscheidender Hebel angesichts des bedenklich hohen Verschuldungsniveaus. Diese Strategie könnte den Markt in einem kontrollierten Gleichgewicht halten und gleichzeitig Raum für langfristiges Wachstum schaffen.

Buy in October and Get yourself Sober

Für zusätzlichen Optimismus sorgt die saisonale Stärke der Märkte. Historische Daten zeigen, dass die Monate November bis Januar eine besonders günstige Phase für Aktieninvestitionen darstellen – gestützt durch den sogenannten Seasonal Composite, der jährliche Zyklen seit 1950, vierjährige Präsidentschaftszyklen und Jahrzehntzyklen vereint. Ein Blick auf die Charts bestätigt: Die aktuellen Markttrends scheinen sich eng an diesen langjährigen Mustern zu orientieren und könnten Anlegern interessante Gelegenheiten bieten.

Trotz dieser positiven Zeichen bleibt die Wahl ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor. Der Markt preist bereits eine mögliche Wende ein, und insbesondere eine erneute Trump-Regierung würde eine technologie- und kryptofreundlichere Politik erwarten lassen – womöglich mit Elon Musk in einer führenden Rolle.

Profiteure einer Trump-Regierung: Tesla, Doge und Coinbase

Sein Unternehmen Tesla steht hier sinnbildlich für eine neue Innovationswelle und zeigt auch charttechnisch nach einer Konsolidierung einen klaren Aufwärtstrend. Ob in den Bereichen Elektromobilität, Raumfahrt oder künstliche Intelligenz, Tesla könnte unter einer technologieoffenen Regierung in vielfältigen Zukunftsmärkten eine zentrale Rolle spielen.

TSLA-Chart

Auch für den Kryptosektor wäre ein innovationsfreundliches regulatorisches Umfeld von Vorteil.

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