Kommentar
18:00 Uhr, 29.12.2021

DAX legt den Rückwärtsgang ein - Wall Street tendiert seitwärts

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • BMW plant Stellenaufbau
  • Northvolt beginnt Batterienproduktion
  • Infineon: Chipkrise könnte bis Ende 2022 anhalten
  • Türkische Lira fällt wieder deutlich
  • Eurozone: Wachstum der Geldmenge verlangsamt sich etwas
  • Elon Musk verkauft weitere Tesla-Aktien
  • BaFin verhängt Geldbuße gegen Deutsche Bank
  • Brenntag-Chef sieht Lieferketten-Normalisierung erst ab Q2 2022
  • CTS-Chef: Veranstaltungsbranche in "dramatischem Überlebenskampf"
  • Inflation: Verbraucherzentralen fordern schnelle Entlastungen
  • Keine baldige Cannabis-Legalisierung

Markt

  • Nach einer rasanten Kurserholung an den vorangegangenen fünf Handelstagen hat der deutsche Aktienmarkt den Rückwärtsgang eingelegt. Der DAX sank am vorletzten Handelstag des Jahres um 0,70 Prozent auf 15.852,25 Punkte. Fundamentale Nachrichten für die Kursbewegungen waren erneut Mangelware. In den USA hatte der S&P 500 am Dienstag im frühen Handel erneut ein neues Allzeithoch erreicht, bevor es zu einer leichten Korrektur kam, die sich auch in Asien fortsetzte. Am Mittwoch tendiert die Wall Street nun seitwärts, wobei sich die klassischen Blue-Chips im Dow Jones besser schlagen als der technologielastige Nasdaq-100. Zwischen Weihnachten und Neujahr sind die Umsätze am Aktienmarkt in der Regel sehr gering, weil sich viele Händler und Anleger im Urlaub befinden. Am Donnerstag, dem letzten Handelstag des Jahres in Deutschland, haben die deutschen Börsen nur bis 14.00 Uhr geöffnet. In den USA wird auch an Silvester, gehandelt.
  • Die Türkische Lira verliert wie bereits die letzten Tage wieder stark und notiert zum Euro aktuell 5,7 Prozent im Minus, nachdem die Währung seit dem 20. Dezember zwischenzeitlich wieder um über 75 Prozent zulegen konnte.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Autobauer BMW beendet den Stellenabbau und will im kommenden Jahr bis zu 6.000 zusätzliche Stellen schaffen. Man habe die Werke auf die E-Mobilität vorbereitet und erwarte 2022 weiteres Wachstum beim Absatz, weshalb man die Mitarbeiterzahl um bis zu fünf Prozent erhöhen wolle, sagte BMW-Vorstandschef Oliver Zipse dem "Münchener Merkur". Ein Großteil der neuen Jobs soll in Deutschland entstehen. Es gebe eine hohe Nachfrage nach den Elektromodellen i4 und iX, die auf Monate ausverkauft seien.
  • Das schwedische Unternehmen Northvolt, in das unter anderem BMW, Volkswagen und Goldman Sachs investiert haben, hat seine ersten Lithium-Ionen-Batterien für Fahrzeuge in einer neuen Gigafactory in Skelleftea (Schweden) produziert. Damit hat das Unternehmen sein Ziel erreicht, die Produktion vor Ende 2021 zu starten. Die jährliche Produktionskapazität soll in den kommenden Jahren bis auf 60 Gigawattstunden (GWh) gesteigert werden.
  • Die Chipkrise könnte nach Einschätzung von Infineon-Vertriebsvorstand Helmut Gassel bis Jahresende 2022 anhalten. "Die Lieferengpässe werden deutlich in 2022 hineinreichen und könnten sogar bis Ende des Jahres anhalten", sagte Gassel dem "Handelsblatt". Die Nachfrage sei ungebrochen hoch und man sehe keine Stornierungen von Aufträgen. "Der Digitalisierungsschub ist nachhaltig", meinte Gassel.
  • Tesla-Chef Elon Musk hat weitere Aktien des Elektroautobauers verkauft. Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, verkaufte Musk weitere rund 934.000 Aktien im Wert von 1,02 Milliarden US-Dollar. Insgesamt hat Musk mit dem jüngsten Verkauf bereits rund 15,6 Millionen Aktien im Wert von 16,4 Milliarden Dollar veräußert, um mit dem Geld Steuerzahlungen leisten zu können. Elon Musk muss nach eigenen Angaben in diesem Jahr mehr als 11 Milliarden Dollar an Steuern zahlen – die vermutlich höchste Steuerzahlung der Geschichte.
  • Die Finanzaufsicht Bafin hat die Deutsche Bank wegen Mängeln bei internen Kontrollen im Zusammenhang mit der Berechnung wichtiger Referenzzinssätze mit einer Geldbuße von 8,66 Millionen Euro belegt.
  • Der Chemikalienhändler Brenntag rechnet erst ab dem zweiten Quartal 2022 mit einer Verbesserung der globalen Lieferkettenprobleme. "Im zweiten Quartal dürfte sich die Lage nach und nach verbessern und dann im zweiten Halbjahr weiter normalisieren", sagte Brenntag-Chef Christian Kohlpaintner zum Handelsblatt.
  • CTS Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg sieht die Veranstaltungsbranche wegen der Corona-Pandemie in einem "dramatischen Überlebenskampf", wie er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte. Der gerade begonnenen Erholung hätten die stark steigenden Zahlen und die Omikron-Variante wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zu Weihnachten 2021 hätten die Kartenverkäufe noch 60 Prozent unter dem Niveau von 2019 gelegen, nach einem Minus von 95 Prozent zu Weihnachten im Jahr davor. Die Branche brauche mehr Hilfen und die Politik sei schlecht auf die vierte Welle vorbereitet gewesen, sagte Schulenberg.
  • Obwohl sich die Ampel-Koalition in ihrem Koalitionsvertrag auf eine Legalisierung des Cannabis-Konsums festgelegt hat, wird es vermutlich nicht bald dazu kommen. Es gebe derzeit keinen Zeitplan dafür und aktuell habe der Kampf gegen die Pandemie Priorität, sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann zur Funke-Mediengruppe. Ähnlich äußerte sich SPD-Innenpolitiker Sebastian Fiedler.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche um 3,6 Millionen Barrel auf 420,0 Millionen Barrel gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um 3,2 Millionen Barrel, nach einem Minus von 4,7 Millionen Barrel in der Vorwoche. Die am Vorabend veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatten einen Rückgang um 3,1 Millionen Barrel gezeigt.
  • Die schwebenden Hausverkäufe in den USA sind im November überraschend gesunken. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Rückgang um 2,2 Prozent verzeichnet. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,6 Prozent, nach einem Plus von 7,5 Prozent im Vormonat.
  • Nach Einschätzung des Medizinprofessors John Bell von der Universität Oxford ist die Omikron-Variante des Coronavirus nicht mehr "die gleiche Krankheit" wie noch vor einem Jahr. Überfüllte Krankenhäuser und hohe Zahlen an Todesfällen seien trotz stark gestiegener Infektionszahlen nun Geschichte. Omikron scheine harmloser zu sein als bisherige Varianten und auch Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert würden, seien weniger stark krank als in früheren Wellen.
  • Das Defizit in der US-Handelsbilanz für Waren hat sich im November vergrößert. Das Defizit belief sich auf 97,7 Milliarden Dollar, nach 83,2 Milliarden Dollar im Vormonat. Erwartet wurde für November ein Defizut von 89,0 Milliarden Dollar.
  • Die Lagerbestände im US-Großhandel sind im November nach vorläufigen Angaben um 1,2 Prozent gestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 1,8 Prozent, nach einem Anstieg um endgültig 2,5 Prozent im Oktober.
  • Europäische und deutsche Unternehmen spielen an den weltweiten Aktienmärkten eine immer geringere Rolle, während US-Konzerne ihre Dominanz wieder ausbauen können. Nach einer Aufstellung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) ist die Zahl der europäischen Unternehmen unter den weltweit 100 Unternehmen mit dem größten Börsenwert von 46 Ende 2007 auf nur noch 16 gesunken. Inzwischen sind mit SAP und Siemens nur noch zwei Konzerne unter den Top 100 zu finden, nachdem es 2007 noch sieben waren. Die Zahl der US-Konzerne ist von 58 auf 61 leicht gestiegen. In den Top Ten sind acht US-Konzerne zu finden, neben dem saudi-arabischen Ölkonzern Saudi Aramco und dem Chiphersteller Taiwan Semiconductor (TSMC). Unangefochtene Spitzenreiter mit einem Börsenwert zwischen zwei und drei Billionen US-Dollar sind die Konzerne Apple, Microsoft und Alphabet.
  • Das Wachstum der Geldmenge in der Eurozone hat sich im November etwas verlangsamt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Geldmenge M3 noch um 7,3 Prozent zu. Erwartet wurde eine Wachstumsrate von 7,6 Prozent, nach einer Wachstumsrate von 7,7 Prozent im Oktober gegenüber dem Vorjahr. Die Wachstumsrate der Geldmenge M1 sank von 10,7 Prozent im Oktober auf 9,9 Prozent im November. Die Kreditvergabe wuchs unterdessen etwas schneller. Die Wachstumsrate der gesamten Kreditvergabe in der Eurozone stieg von 5,7 Prozent auf 5,8 Prozent. Die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen lag im November um 2,9 Prozent höher als im Vorjahr, nach 2,5 Prozent im Oktober.
  • EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni will die Reduzierung der Staatsschulden künftig für jeden Mitgliedstaat individuell regeln. "Wir können nicht alle Länder über einen Kamm scheren. Die Unterschiede in den Schuldenquoten sind dafür zu hoch", sagte Gentiloni gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
  • Die Verbraucherzentralen fordern angesichts der hohen Inflation eine schnelle Entlastung für Verbraucherinnen und Verbraucher durch die Politik. Sinnvoll sei eine Steuersenkung bei klimafreundlichen Produkten wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten, sagte Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, zur Funke-Mediengruppe. Außerdem sei eine Soforthilfe wegen der stark steigenden Energiepreise notwendig. Der Heizkostenzuschuss für Wohngeldberechtigte müsse schnell angehoben werden.
  • Die Omikron-Variante des Corona-Virus ist in Schleswig-Holstein bereits die dominante Variante des Virus, kommt also häufiger vor als andere Varianten. Dies berichtet der NDR. Experten zufolge dürfte sich die Omikron-Variante wegen der höheren Ansteckbarkeit auch bundesweit innerhalb von Wochen durchsetzen.
  • Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland entwickelt sich weiter rückläufig. Das RKI registrierte zuletzt innerhalb von 24 Stunden 40.043 Corona-Neuinfektionen, das waren 5616 Fälle weniger als eine Woche zuvor. Die Sieben-Tage-Inzidenz nahm von 215,6 am Vortag auf nun 205,5 ab. 414 Menschen starben innerhalb eines Tages an dem Virus. Wegen Weihnachten könnten die Daten aber weiter ungenau sein.

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