Kommentar
09:53 Uhr, 13.10.2020

Covid-19: Wissenschaftler fordern radikales Umdenken

Statt die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern, sollten Risikogruppen besser geschützt werden, fordern drei Professoren der Elite-Unis Harvard, Stanford und Oxford. Die "Great Barrington Declaration" birgt großen Sprengstoff.

Angeblich fast 9.000 Wissenschaftler aus dem Bereich der Medizin und rund 23.000 medizinische Fachkräfte haben die "Great Barrington Declaration" bereits unterzeichnet. Die Erklärung stammt von drei hochangesehenen Professoren an den Eliteunis Harvard, Stanford und Oxford und fordert ein radikales Umdenken in der Pandemiebekämpfung.

Statt das Leben aller Menschen einzuschränken, sollte der Fokus in der Pandemiebekämpfung stärker darauf liegen, die Risikogruppen besser vor einer Ansteckung zu schützen, fordern die Epidemiologen Dr. Martin Kulldorff, Dr. Sunetra Gupta und Dr. Jay Bhattacharya.

"Die derzeitige Lockdown-Politik hat kurz- und langfristig verheerende Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit. Zu den Ergebnissen, um nur einige zu nennen, gehören niedrigere Impfraten bei Kindern, schlechtere Verläufe bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weniger Krebsvorsorgeuntersuchungen und eine Verschlechterung der psychischen Verfassung – was in den kommenden Jahren zu einer erhöhten Übersterblichkeit führen wird. Die Arbeiterklasse und die jüngeren Mitglieder der Gesellschaft werden dabei am schlimmsten betroffen sein."

Schüler von der Schule fernzuhalten, wie es im Zuge der Pandemie vielerorts der Fall war oder ist, sei "eine schwerwiegende Ungerechtigkeit", schreiben die Wissenschaftler. "Die Beibehaltung dieser Maßnahmen bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, wird irreparablen Schaden verursachen, wobei die Unterprivilegierten unverhältnismäßig stark betroffen sind." Inzwischen sei klar, dass Covid-19 für Kinder weniger gefährlich sei als eine Grippe-Infektion, so die Wissenschaftler.

Stattdessen rufen die Wissenschaftler dazu auf, den Schutz gefährdeter Personen ins Zentrum der Pandemiebekämpfung zu stellen. Wer alt oder krank ist, soll sich möglichst gut geschützt werden und Kontakte vermeiden, um so das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. "Diejenigen, die nicht schutzbedürftig sind, sollten sofort wieder ein normales Leben führen dürfen", fordern die Wissenschaftler. "Schulen und Universitäten sollten für den Präsenzunterricht geöffnet sein. Außerschulische Aktivitäten, wie z. B. Sport, sollten wieder aufgenommen werden. Junge Erwachsene mit geringem Risiko sollten normal und nicht von zu Hause aus arbeiten. Restaurants und andere Geschäfte sollten öffnen können. Kunst, Musik, Sport und andere kulturelle Aktivitäten sollten wieder aufgenommen werden."

Das Ziel: Mit der Zeit kommt es zu einer Herdenimmunität, die auch die stark gefährdeten Personen vor einer Ansteckung schützt, so dass diese dann ebenfalls wieder zum normalen Leben zurückkehren können.

Ihren Ansatz zur Pandemiebkämpfung nennen die Wissenschaftler "gezielten Schutz" ("Focused Protection"). Letztlich handelt es sich dabei um nichts anderes als die bereits zu Beginn der Pandemie diskutierte Herdenimmunität, wobei allerdings die Betonung des Konzepts auf einem guten Schutz der Risikogruppen liegen soll.

Die Erklärung der Wissenschaftler ist wichtig, um der gerade auch in Deutschland weitverbreiteten Ansicht, die freiheitsbeschränkenden Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung seien alternativlos, zu widersprechen. Denn zur Wahrheit gehört auch: Der Versuch, die Ausbreitung des Corona-Virus vollständig zu stoppen, ist gescheitert. Es ergibt auch wenig Sinn, das Virus dauerhaft von Menschen fern halten zu wollen, für die eine Covid-19-Erkrankung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Gefahr bedeutet. Stattdessen schadet man diesen Menschen womöglich sogar auf Dauer, wenn man ihrem Immunsystem den Kontakt mit dem Virus verwehrt.

Dass der Ansatz der Wissenschaftler bald in die Realität umgesetzt wird, dürfte allerdings unwahrscheinlich sein, solange noch die Hoffnung besteht, dass in wenigen Monaten ein Impfstoff zur Verfügung steht. Sollte es allerdings auf absehbare Zeit keinen Impfstoff geben, dürfte auch die deutsche Politik wohl langfristig nicht daran vorbeikommen, die freiheitsbeschränkenden Maßnahmen aufzuheben und stattdessen den Schutz der wirklich gefährdeten Personen in den Fokus der Pandemiebekämpfung zu stellen.

Link: Great Barrington Declaration / deutsche Version

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20 Kommentare

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  • DiNase
    DiNase

    Leipzig

    593.145 Einwohner

    1.093 Infektionen

    0,18% Infektionsrate <<< time to panic!

    13 Todesfälle

    0,002191 % aller Leipziger starben seit März an Corona. Oder mit Corona? Oder aus anderen Gründen?

    Wer sonst so stirbt, Bodycount, steht nicht auf den Titelseiten. https://trauer-anzeigen.de/tra...

    Ach so, die Quelle ist nicht zwingend seriös, aber hier ist sie:

    https://www.corona-in-zahlen.d...

    23:41 Uhr, 18.10. 2020
  • DiNase
    DiNase

    Hmmm, war das nicht gestern noch eine böse Verschwörungstheorie?

    Schöne neue Welt. Und das Publikum klatscht Beifall. Operation Mockingbird. Told you. >>> Who owns the Media?

    Digital vaccine certificate to travel:

    https://twitter.com/tracewtf/s...

    23:11 Uhr, 18.10. 2020
  • DiNase
    DiNase

    Nach der US-Wahl dürfte das Chinavirus einen großen Teil seiner Schuldigkeit erfüllt haben. Oder glaubt hier ernsthaft jemand, den Politikern /und Zentralbanken/ weltweit lägen neuerdings vor allem die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerungen am Herzen? Angst. Spaltung. Kontrolle. Wie hat sich die Zinskurve in den USA seit dem Auftauchen von diesem Virus entwickelt. Wie hat sich die Geldschöpfung gemausert? Wer gewinnt, wer verliert bei der ganzen Geschichte? Fragen für ein Börsenportal. Die Antworten helfen im Übrigen auch beim Trading, es lohnt sich also. Im Übrigen! Schaut hier hin, schaut hier hin: Corona corona corona corona ... Schaut NICHT hier hin: ... ... ...

    >>> Open Your Eyes

    PS: Where ist Hunter? Hahaha. > Told you.

    22:43 Uhr, 18.10. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • TomCat
    TomCat

    Die ander Seite der Medaille, geschützt heisst hier eingesperrt und in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Ist bereits in der Türkei in praktischer Erprobung.

    12:58 Uhr, 15.10. 2020
  • Tüskendör
    Tüskendör

    Die Lesart unserer Regierung und vieler anderer westlicher Nationen ist weiterhin: Solange es keinen Impfstoff gibt und die Art, Anzahl und Schwere von Folgeerkrankungen nicht abschätzbar sind, ist es schlau möglichst wenige Infizierte zu haben. Gleiche Überlegung gelten in Hinblick auf Betten auf Intensivstationen. Alles andere ist grob fahrlässig, weil bei exponentieller Verbreitung des Virus kein Stopp-Loss existiert.

    Grobe Fahrlässigkeit ist ein Straftatbestand.

    Ich teile die Einschätzung der Regierung.

    21:03 Uhr, 14.10. 2020
    2 Antworten anzeigen
  • angola_murksel
    angola_murksel

    Hallo Herr Kühn, warum sollte eine Marge nicht über 100% sein ?

    13:58 Uhr, 14.10. 2020
    2 Antworten anzeigen
  • Korelewp
    Korelewp

    Mediziner sind die groessten Marionetten dieser Welt nicht alle aber die meisten , Zwangs-Impfungen von kleinen Kindern zu unterstuetzen gehoert zu der groessten Katastrophe der Menschheitsgeschichte- kein Wunder: nirgendwo hat man so hohe Margen ( manchmal ca. 2000% pro Impfung) wie hier.

    Von 11 stärksten Unternehmen in Europa kommen 6 aus dem Pharmabereich :Glaxosmithkline, Roche, ASML, Nestlé, Novartis, Novo Nordisk,L’Oréal, LVMH, Astrazeneca, SAP, Sanofi

    Nur als ein Bsp: in Muenchen gibt es uber 5000 Praxen, 6 mal zu viele Apotheken.


    Auch wir werden langsam zu Marionetten- leider

    08:08 Uhr, 14.10. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Korelewp
    Korelewp

    Mediziner sind die groessten Marionetten dieser Welt nich alle aber die meisten , Zwang-Impfungen von kleinen Kindern zu unterstuetzen gehoeren zu der groessten Katastrophe der Menscheitsgeschichte- kein Wunder: nirgendwo hat man so hohe Margen ( manchmal ca. 2000% pro Impfung) wie hier.

    08:01 Uhr, 14.10. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Simon Hauser
    Simon Hauser Redakteur

    Die Webseite wird von Google übrigens heftig zensiert (wie so viel das nicht in die "offizielle" Covid19-Story passt).

    13:17 Uhr, 13.10. 2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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