Kommentar
20:00 Uhr, 08.04.2020

US-Notenbank Fed signalisiert Nullzinsen bis Krisenende - WTO erwartet Einbruch des Welthandels um bis zu 32 %

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  • EU will Einreisestopp verlängern
  • Bernie Sanders steigt aus Rennen um Präsidentschaftskandidatur aus
  • Rohöllagerbestände steigen stark
  • Tesla plant harte Einschnitte
  • Daimler-Absatz bricht ein
  • EZB will vorerst die Füße stillhalten
  • Frühjahrsgutachten: Wirtschaftseinbruch von 9,8 % in Q2
  • PCA: Chinas Automarkt kommt langsam wieder in Fahrt
  • HB: Deutsche Unternehmen werden zum Schnäppchen
  • Corona-Krise: Kein Durchbruch bei EU-Verhandlungen
  • USA: 2.000 Corona-Tote binnen 24 Stunden
  • Destatis: Weniger Baugenehmigungenim Januar
  • Lufthansa schrumpft Konzernflotte
  • TUI kann staatlichen Kredit über 1,8 Mrd. EUR abrufen
  • Deutsche Post streicht Prognose für 2020

DAX

  • Nach der kräftigen Kurserholung an den ersten beiden Handelstagen der Woche ist es am Mittwoch zu leichten Gewinnmitnahmen an den Aktienmärkten gekommen. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,23 Prozent bei 10.332,89 Punkten, nachdem er zuvor zeitweise stärker unter Druck geraten war. Unter anderem belasten Nachrichten aus Brüssel. Im Streit über das milliardenschwere EU-Krisenpaket haben die Finanzminister in der Nacht zum Mittwoch keinen Durchbruch geschafft. Der DAX bewegt sich nach dem jüngsten Kursanstieg in dünner Luft. Auf der Unterseite sind noch zwei Gaps offen, die den Leitindex wieder nach unten ziehen könnten. Nach dem Beschluss eines umgerechnet rund 920 Mrd. Euro schweren Konjunkturpakets der japanischen Regierung gegen die Corona-Krise hat die Börse in Tokio am Morgen Gewinne verbucht.

US-Notenbank signalisiert Nullzinsen bis Krisenende

Die US-Notenbank will den Leitzins bei null Prozent belassen, bis die aktuelle Krise überwunden ist. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Sitzungsprotokoll zum außerordentlichen Zinsentscheid am 15. März hervor. Die Fed bekräftigte damit Aussagen im Statement zum Zinsentscheid. Für den wirtschaftlichen Ausblick bestehe ein "extrem großes Maß" an Unsicherheit. Im Rahmen des außerordentlichen Zinsentscheids hatte die Fed den Leitzins um einen ganzen Prozentpunkt auf die Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent gesenkt und ein neues Anleihenkaufprogramm in Höhe von 700 Milliarden Dollar angekündigt. Am 23. März hatte die Fed die Volumenbegrenzung aufgehoben und Anleihenkäufe in unbegrenztem Volumen signalisiert.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • US-Firmen geraten seitens von Gewerkschaften, Politikern und Governance-Experten unter zunehmenden Druck, weil sie angesichts der Virus-Krise zwar ihre Arbeiter entlassen, aber nicht auf Ausschüttungen an die Aktionäre verzichten. Laut Ken Bertsch dem Direktor des Council of Institutional Investors müssen die Unternehmen jetzt die Dinge aus systemischen Gründen am Laufen halten.
  • In einer Mitteilung gab der Bilderdienst Pinterest bekannt, dass sich der Umsatz in den ersten drei Monaten auf 269 bis 272 Mio. Dollar beläuft. Im Vorjahresquartal wies Pinterest einen Umsatz in Höhe von 201,91 Mio. Dollar aus.
  • Der US-Videodienst Zoom ist einer der großen Profiteure der Corona-Pandemie. In den vergangenen Wochen hat das Unternehmen die Zahl seiner täglichen Nutzer von 10 Mio. auf 200 Mio. gesteigert. Zugleich muss Zoom Sicherheitspannen einräumen: So wurden Verbindungen ohne Wissen der Kunden durch China geleitet, veraltete Verschlüsselungstechnik genutzt und Nutzerdaten mit Facebook geteilt.
  • Twitter-CEO Jack Dorsey will Aktien im Wert von einer Mrd. Dollar stiften - unter anderem für den Kampf gegen die Coronavirus-Krise. Der Manager kündigte an, 28 Prozent seines Privatvermögens in einen entsprechenden Fonds zu stecken.
  • Der Einzelhändler Dick's Sporting Goods wird ab 12. April einer noch nicht bestimmten Anzahl von Beschäftigten in unbezahlten Urlaub schicken. Man werde die Beschäftigten bis zum 11. April bezahlen und während des gesamten Urlaubs gesundheitliche Leistungen gewähren.
  • Levi Strauss meldete einen Quartalsgewinn von 40 Cent je Aktie, was über den Schätzungen lag. Auch die Umsätze des Modekonzerns übertrafen die Prognosen. Gleichzeitig streicht Levi wie so viele Unternehmen in jüngster Zeit seine Prognose für das laufende Jahr. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs seien erheblich, hieß es.
  • Der Elektroautohersteller Tesla will wegen der pausierten Produktion sparen und die Gehälter kürzen. Für Mitarbeiter im Management sollen die Einschnitte bis zu 30 Prozent betragen, wie Bloomberg berichtete. Mitarbeiter, die weder in kritische Funktionen eingeteilt wurden, noch von Zuhause arbeiten können, werden demnach beurlaubt und erhalten keine Arbeitsvergütung. Tesla plant derzeit, die Produktion am 4. Mai wieder aufzunehmen.
  • Amazon setzt seinen "Amazon Shipping"-Dienst im Juni aus, wie das „Wall Street Journal“ berichtete. Der Amazon-Versand ist ein separater Dienst, der Produkte für Kunden versenden soll, die nicht über einen der Amazon-Marktplätze verkaufen. Der Dienst konkurriert mit einem Service von United Parcel Service (UPS) und FedEx und war bislang nur in wenigen US-Städten verfügbar.
  • Daimler setzte krisenbedingt im ersten Quartal weltweit rund 477-400 Autos der Kernmarke Mercedes-Benz ab, das waren knapp 15 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie Daimler am Mittwoch mitteilte. Deutliche Rückgänge von mehr als 20 Prozent gab es im wichtigsten Einzelmarkt für Mercedes-Benz in China, wo die Ausbreitung des Coronavirus früh im Quartal begonnen hatte.
  • Auch der Autobauer BMW will in der Corona-Krise nun Atemschutzmasken herstellen. „Damit gehen wir die globalen Engpässe aktiv an. Aktuell sind bereits Produktionsanlagen auf dem Weg zu uns. Wir können sehr bald schon mehrere Hunderttausend Masken am Tag produzieren", sagte BMW-Chef Oliver Zipse am Mittwoch. Für den Kampf gegen das Coronavirus spendete der Autobauer dem Freistaat Bayern zudem eine Million Paar medizinische Handschuhe und 50.000 FFP2-Atemschutzmasken. "
  • Der Konsumgüterkonzern Henkel streicht seine Prognose für das laufende Jahr. Wegen der Corona-Pandemie sei derzeit eine zuverlässige und realistische Einschätzung der zukünftigen Geschäftsentwicklung nicht möglich, teilten der Konzern am Dienstag mit. Nach ersten vorläufigen Zahlen erwartet das Unternehmen für das erste Quartal von einem organischen Umsatzrückgang von 0,9 Prozent aus. Die Zahl ist dabei bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe.
  • Die Corona-Krise bestimmt auch das Geschäft von Boehringer Ingelheim. Ein seit Januar stetig wachsendes Team von mehr als 100 Wissenschaftlern im Haus suchen nach Behandlungsmöglichkeiten gegen die Lungenkrankheit Covid-19, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. „Wir alle suchen neue Antworten auf die Frage, wie wir das Virus bekämpfen können", sagte der für die Covid-19-Forschung bei Boehringer zuständige Wissenschaftler Cyrille Kuhn. Gesucht wird nach neuen virusneutralisierenden Antikörpern, dafür wird die gesamte Moleküldatenbank von Boehringer nach Substanzen durchforscht, die das Virus Sars-CoV-2 bekämpfen könnten. Die Ingelheimer beteiligen sich auch an mehreren internationalen Forschungskonsortien.
  • Die Deutsche Post streicht angesichts der Corona-Krise ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Durch die Pandemie sei die weltwirtschaftliche Entwicklung nicht absehbar, teilte der Konzern am Dienstagabend mit. Sofern eine „eine Stabilisierung der Entwicklungen in den wichtigsten Volkswirtschaften absehbar ist“, werde man eine neue Prognose herausgeben, hieß es. Die Mittelfristprognose von einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von mindestens 5,3 Mrd. Euro im Jahr 2022 bestätigte die Post.
  • Der schwer von der Coronakrise betroffene Reisekonzern TUI kann ein staatliches Hilfspaket abrufen. Mehrere Banken erklärten ihre Zustimmung zu einem vom Bund in Aussicht gestellten Kredit der Förderbank KfW über 1,8 Milliarden Euro, teilte der Reiseanbieter am Mittwoch mit. Wegen gleichzeitiger Änderungen an einem anderen Darlehensprogramm mussten weitere Institute ihr Einverständnis erteilen.
  • Die Lufthansa-Gruppe will als Reaktion auf die Corona-Krise ihre Flotte verkleinern. Das Unternehmen gab am Dienstag bekannt, dass der Flugbetrieb der Tochter Germanwings eingestellt wird. Bei der Swiss werde die Flottengröße durch die verzögerte Auslieferung von bestellten Kurz- und Mittelstreckenjets angepasst, hieß es. Zudem werde die vorgezogene Ausmusterung älterer Flugzeuge geprüft.
  • Das Arzneiunternehmen Dermapharm erwartet für das laufende Jahr bei Konzernumsatz und Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen weiterhin einen Zuwachs aus eigener Kraft im oberen einstelligen Prozentbereich. „Aktuell sehen wir angesichts der Corona-Pandemie keine nennenswerten Einschränkungen in der Produktion mit unmittelbaren Folgen auf die Marktversorgung", sagte Hans-Georg Feldmeier bei Vorlage der endgültigen Zahlen für das Jahr 2019 am Mittwoch.
  • Für die Commerzbank wird der geplante Verkauf der polnischen Tochter M-Bank wegen der Corona-Krise schwieriger. Die Verhandlungen über die Veräußerung der 69-prozentigen Beteiligung an der M-Bank seien derzeit unterbrochen, sagten mehrere mit dem Thema vertraute Personen dem „Handelsblatt“. Wegen Reiseeinschränkungen und Kontaktsperren sei es aktuell unmöglich, in Polen Verhandlungen zu führen.
  • Der Immobilienkonzern Vonovia hat bislang kaum Auswirkungen der Corona-Krise auf seinen Bereich gespürt. Das operative Geschäft mit den Mieten und Zusatzleisstungen entwickele sich ohne wesentliche Schwäche, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Die Einziehung der Mieten für April verlief reibungslos, es gab nur eine geringe Quote von Nichtzahlern. Allerdings könnten sich aufgrund der Coronavirus-Pandemie einige Modernisierungs- und Neubauprojekte in das Jahr 2021 verzögern, hieß es. Stand Ende voriger Woche hätten sich rund 3.000 Mieter an das Unternehmen gewandt mit der Befürchtung, sie könnten sich ihre Wohnung nicht mehr leisten. Vonovia habe allen Mietern aber bereits im März geschrieben, "dass sie sich keine Sorgen machen müssen, wenn sie Mieten vorübergehend nicht vollständig zahlen können", sagte Vorstandschef Rolf Buch der "Süddeutschen Zeitung"

Konjunktur & Politik

  • Der linke US-Senator Bernie Sanders steigt aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten aus. Sanders hatte zuletzt bereits einen großen Rückstand auf den Mitbewerber Joe Biden, obwohl Vorwahlen in etlichen US-Staaten noch ausstanden. Biden, der unter Obama das Amt des Vizepräsidenten innehatte, dürfte nun bei der US-Präsidentschaftswahl im November gegen Amtsinhaber Donald Trump antreten.
  • Der Welthandel dürfte in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise um 13 bis 32 Prozent einbrechen, so eine neue Schätzung der Welthandelsorganisation (WTO). Im optimistischen Szenario kommt es zu einer schnellen Erholung und der Welthandel könne sich dann bereits in der zweiten Jahreshälfte 2020 wieder erholen, weswegen das Minus im Gesamtjahr dann nur 13 Prozent betragen soll. Sollte die Pandemie noch 2020 unter Kontrolle gebracht werden, dürfte der Handel 2021 in den meisten Regionen der Welt um mehr als 20 Prozent wachsen, so die WTO.
  • Die EU-Kommission hat sich für eine Verlängerung des Einreisestopps in die EU bis zum 15. Mai ausgesprochen.
  • US-Präsident Trump will die Wirtschaft "eher früher wie später" wieder hochfahren und erwartet einen wirtschaftlichen Boom, wie der Präsident sagte.
  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche um 15,2 Millionen Barrel auf 484,4 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 9,3 Millionen Barrel, nachdem die inoffiziellen API-Daten einen Anstieg um 9,3 Millionen Barrel ausgewiesen hatten.
  • Die italienische Regierung plant im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise ein langsames, schrittweises Vorgehen, wie Medien am Mittwoch berichteten. Diese Pläne werden "Phase 2" genannt. Demnach sollen erst Unternehmen in Italien vorsichtig wieder ihre Arbeit aufnehmen, dann können Lockerungen für die Menschen folgen. „Wir können nicht riskieren, dass die Kurve der Epidemie wieder ansteigt, weil wir es uns nicht leisten können, von vorne zu beginnen", wurde Ministerpräsident Giuseppe Conte von der Zeitung "Corriere della Sera" zitiert. Voll anlaufen könne die "Phase 2" wohl erst nach den Brückentagen um den 1. Mai, hieß es.
  • Frankreichs Notenbankpräsident Francois Villeroy de Galhau hält die aktuellen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise für angemessen. Es könne zwar nichts ausgeschlossen werden, radikalere Schritte der Notenbank wären aber nur im Fall großer Risiken für die Preisstabilität denkbar, schrieb Villeroy de Galhau in einem Gastbeitrag in der Zeitung "Le Monde“.
  • Das große US-Konjunkturpaket soll Finanzminister Steven Mnuchin zufolge nochmals um 250 Mrd. Dollar ausgeweitet werden. Die für kleinere und mittlere Unternehmen vorhergesehene Kreditsumme von rund 350 Mrd. Dollar müsse wegen großer Nachfrage rasch aufgestockt werden, hieß es. Die Kredite können bei Erfüllung bestimmter Bedingungen nach einer gewissen Zeit erlassen werden.
  • Das Volumen der Verbraucherkredite in den USA ist im Februar stärker als erwartet um 22,33 Mrd. Dollar gegenüber dem Vormonat gestiegen, teilte die US-Notenbank Fed mit. Volkswirte hatten einen Zuwachs um 14,00 Mrd. Dollar erwartet.
  • Weltweit sind US-Experten zufolge bereits mehr als 80.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit Sars-CoV-2 stieg bis Dienstagnachmittag weltweit auf rund 1,4 Mio., wie aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorging.
  • Die US-Regierung hat eingeräumt, dass das Coronavirus Afroamerikaner besonders stark trifft. „Wir sehen starke Anhaltspunkte dafür, dass Afroamerikaner in weitaus größerem Umfang betroffen sind als andere Bürger unseres Landes", sagte US-Präsident Trump während einer Pressekonferenz am Dienstag.
  • Ende März hat sich die Situation auf dem chinesischen Automarkt offenbar aufgehellt. In der letzten Woche des vergangenen Monats lag der Absatzrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur noch bei 24 Prozent, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Mittwoch mitteilte. Nach den schwächeren Vorwochen steht damit für den gesamten Monat insgesamt ein Minus von 36 Prozent bei den Verkäufen der Autohändler unterm Strich. Im Februar waren die Verkäufe wegen des Ausbruchs des Coronavirus noch um 80 Prozent weggebrochen.
  • Dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, zufolge zeigen die in Deutschland geltenden Einschränkungen im Kampf gegen das neue Coronavirus Wirkung. „Es ist auf jeden Fall ein positiver Trend und den bringen wir natürlich zusammen mit den Maßnahmen", sagte Wieler in einem Interview des Deutschlandfunk. „Das heißt also: Die Maßnahmen, die von den politischen Entscheidern eingeführt wurden, diese Maßnahmen helfen. Das ist gut.“ Entwarnung könne aber noch nicht gegeben werden.
  • Die Corona-Pandemie löst eine schwerwiegende Rezession in Deutschland aus. Die Wirtschaftsleistung wird in diesem Jahr um 4,2 Prozent schrumpfen, wie die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten erwarten. Für das kommende Jahr sagen die Ökonomen eine Erholung und ein Wachstum von 5,8 Prozent voraus. Bereits im ersten Quartal 2020 dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 1,9 Prozent geschrumpft sein. Im zweiten Quartal bricht es dann als Folge des Shutdowns um 9,8 Prozent ein. Dies sei der stärkste je seit Beginn der Vierteljahresrechnung im Jahr 1970 gemessene Rückgang in Deutschland und mehr als doppelt so groß wie jener während der Weltfinanzkrise im ersten Quartal 2009, heißt es in der Mitteilung der Institute. „Die Rezession hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt und im Staatshaushalt“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „In der Spitze wird die Arbeitslosenquote in diesem Jahr auf 5,9 Prozent und die Zahl der Kurzarbeiter auf 2,4 Millionen hochschnellen.“ Im Durchschnitt werden die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr um knapp eine Viertel Million auf 2,5 Millionen steigen.
  • Börsennotierte deutsche Unternehmen sind nach dem Kursverfall der letzten Wochen zu Schnäppchen geworden und machen sich damit anfällig für Übernahmen, wie das Handelsblatt schreibt. 17 Aktiengesellschaften aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX, darunter die Allianz, BASF, Lufthansa, Munich Re, RWE und die Deutsche Bank, sind nach einer Analyse des Blatts derzeit weniger wert als sie an Eigenkapital abzüglich ihrer Verbindlichkeiten bilanzieren. Zugleich seien ihre Aktien zu mindestens 75 Prozent an der Börse breit gestreut. Jeder könne sie somit aufkaufen.
  • Wenn Staaten und Banken zu abhängig voneinander sind, leidet die Stabilität des gesamten Finanzsystems. Das war eine Lehre aus der Finanz- und Staatsschuldenkrise im Euroraum, die vor gut zehn Jahren begann. Wie eine neue Studie des DIW Berlin zeigt, ist es jedoch noch immer nicht gelungen, die ungünstige Verbindung von Banken und Staaten zu reduzieren: Viele europäische Banken tendieren demnach nach wie vor dazu, vorwiegend ihrem Heimatland Geld zu leihen, sprich dessen Staatsanleihen zu kaufen.
  • Bei den EU-Verhandlungen über ein milliardenschweres Corona-Krisenpaket für Staaten, Unternehmen und Arbeitnehmer hat sich in der Nacht zum Mittwoch kein Durchbruch abgezeichnet. Hintergrund ist der anhaltende Streit über die gemeinsame europäische Schuldenaufnahme über sog. Corona-Bonds. Vor allem Deutschland, die Niederlande und Österreich lehnen diese ab, während Frankreich, Spanien und Italien solche Bonds einfordern. Eurogruppen-Chef Mario Centeno schrieb am Mittwochmorgen auf Twitter: „Nach 16 Stunden Diskussionen sind wir einem Kompromiss nahe gekommen, aber wir haben es noch nicht geschafft". Deshalb habe er die Sitzung auf Donnerstag vertagt. Ziele bleibe ein starkes Sicherheitsnetz im Kampf gegen die Folgen der Pandemie.
  • In den USA sind im Zeitraum von 24 Stunden fast 2.000 Menschen durch die Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben. Das ist der bislang weltweit höchste Wert eines Landes an einem Tag. Besonders hart getroffen war dabei der US-Bundesstaat New York. Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität vom Dienstagabend gab es allein dort 731 Tote binnen 24 Stunden.
  • Im Januar wurde in Deutschland der Bau von insgesamt 27.000 Wohnungen genehmigt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 0,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten.
  • Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise werden laut einer Prognose führender Wirtschaftsforschungsinstitute deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. In der Spitze werde die Arbeitslosenquote auf 5,9 Prozent und die Zahl der Kurzarbeiter auf 2,4 Mio. in die Höhe schießen, geht aus dem Frühjahrsgutachten hervor. Es wird an diesem Mittwoch offiziell präsentiert.
  • US-Präsident Trump drohte bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, Gelder für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einzufrieren. „Ich sage nicht, dass wir es tun werden, wir werden es untersuchen und die Beendigung der Finanzierung prüfen“, so Trump. Er revidierte damit eine kurz zuvor getroffene Aussage, wonach US-Gelder für die WHO auf Eis gelegt werden sollten, was nach einer bereits getroffenen Entscheidung klang.

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