Analyse
17:49 Uhr, 28.10.2020

Corona-Crash 2.0? Die Märkte geraten in Panik

Mit dem Kursrutsch des DAX in dieser Woche kommen ungute Gefühle auf, so manch ein Trader und Anleger fühlt sich an den Crash im Februar und März erinnert. Zeit für eine charttechnische Standortbestimmung des DAX, Dow Jones, Nasdaq und anderen großen Indizes.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.565,73 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 26.741,92 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.565,73 Pkt (XETRA)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 26.741,92 $ (NYSE)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 11.270,42 Pkt (NASDAQ)
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 2.970,07 Pkt (STOXX)
  • CAC 40 - WKN: 969400 - ISIN: FR0003500008 - Kurs: 4.568,76 Pkt (Paris)

Die Wochen der trendlosen Seitwärtsphase auf hohem Niveau scheinen beendet zu sein, DAX und Co. geraten in dieser Woche spürbar unter Druck. Allein heute verliert der DAX zeitweise über 5 % an Wert, das Wochenminus beträgt bislang in der Spitze 9,4 %. Eine Topbildung wurde im DAX vollendet und sogt für den massiven Abgabedruck in dieser Woche. Dazu kommen die Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung angesichts eines erneut drohenden Lockdowns, der den Anlegern die Stimmung vermiest. Obendrein bringt auch die nahende US-Präsidentschaftswahl Unruhe in die Märkte. Die Charttechnik tritt angesichts dieser Gemengelage in den Hintergrund, könnte aber dennoch entscheidende Preismarken als potenzielle Wendemarken aufzeigen

DAX - Es crasht zum Monatsende

Der DAX befindet sich seit der Vollendung einer bärischen SKS im freien Fall und erreicht heute fast den Support bei 11.400 - 11.450 Punkten. Im besten Fall folgt in Kürze ausgehend von diesem Preisbereich oder vom zentralen Support bei 11.200 - 11.270 Punkten aus eine größere Kurserholung.

Um wieder in den Rallymodus zu schalten, müsste der Index nachhaltig über 12.400 Punkte klettern. Erst dann kommt das Allzeithoch wieder als Ziel auf den Kurszettel. Rutscht der Index hingegen auch signifikant unter 11.200 zurück, könnten weiter fallende Kurse zum großen Gap bei 10.547 - 10.677 Punkten folgen.

DAX Chartanalyse
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    L&S

In meiner wöchentlich erscheinenden Kolumne stelle ich attraktive charttechnische Setups vor, um kurzfristige Bewegungen bei ausgesuchten Einzelwerten zu handeln. Prinzipiell sind viele Tradingideen der letzten Rainman-Trading-Kolumnen intakt und können weiter verfolgt werden.

Dow Jones - Zurück am EMA200

Auch der Dow Jones rutscht in dieser Woche ab, jedoch weit weniger deutlich als die europäischen Indizes. im heutigen Handel wird beinahe das Septembertief erreicht, welches der DAX schon längst unterschritten hat. Knapp oberhalb dieses Tiefs stabilisiert sich der Dow Jones jetzt im Bereich des EMA200.

Die weitere Marschrichtung ist unklar. Dreht der Index hier im Bereich des EMA200 und klettert wieder über 27.450 Punkte, entstehen kleine Kaufsignale.

Ansonsten bilden das offene Gap und die 27.383 Punkte-Marke jetzt die zentralen Hürden. Scheitern die Bullen mit Erholungen dort und lassen den Index unter 26.500 fallen, droht eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung bis rund 25.000 Punkte.

Dow Jones Industrial Average
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Nasdaq 100 - Der Outperformer hält sich tapfer

Der im Vergleich am stärksten dastehende Index ist der Technologieindex Nasdaq 100, er unterschreitet das noch offene Gap vom 28. September noch nicht. Sollte der Preisbereich um 11.200 verteidigt werden können und eine Rückkehr über 11.700 gelingen, könnten die Bullen wieder einen Anstieg in Richtung Allzeithoch und weiter versuchen.

Mit dem Verlassen des Aufwärtstrendkanals seit März ist das kurzfristige Bild jedoch auch hier leicht eingetrübt. Nutzen die Bären die Gunst der Stunde und lassen den Index auch unter 11.150 abtauchen, könnten weitere Abgaben bis 10.780 oder 10.200 - 10.380 Punkte eingeleitet werden.

Nasdaq 100
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EURO STOXX 50 - Große Enttäuschung bei den Käufern

Der Index der europäischen Blue Chips rutscht heute dynamisch aus dem flach fallenden Kanal der letzten Monate nach unten heraus und unterschreitet die Kreuzunterstützung bei 3.020 - 3.060 Punkten. Damit ist ein kleines Verkaufssignal aktiv. Am Support bei 2.940 - 2.950 wird der Rutsch heute intraday aufgefangen. Von hier aus wäre eine Erholung bis 3.040 - 3.-060 denkbar.

Das Chartbild ist jedoch spürbar eingetrübt. Ein spitzes V-Reversal wäre ein Kraftakt für die Käufer. Erst oberhalb von 3.150 würden solide Kaufsignale entstehen. Geht es unter 2.940 und 2.900 Punkten, liegen bei 2.700 - 2.710 Punkten die nächsten Auffangzonen.

EURO STOXX 50
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CAC 40 - Große Entscheidung steht an

Der französische CAC 40 fällt ebenfalls aus einer vermeintlichen Flaggenkorrektur nach unten heraus und testet seine Unterstützung bei 4.540 - 4.600 Punkten. Im heutigen Handel wird dieses Preisniveau verteidigt. Hier könnte sich die Richtung für die kommenden Wochen entscheiden. Dreht er jetzt wieder signifikant nach oben und klettert über 4.725 Punkte, könnte der Preisbereich um 5.000 und 5.200 wieder angesteuert werden. Oberhalb davon entstehen große Kaufsignale.

Rutscht der Index unter 4.520 per Tagesschlusskurs, müssten weiter fallende Notierungen eingeplant werden. Abgaben bis 4.150 - 4.200 Punkten wären dann das wahrscheinlichere Szenario.

CAC 40
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Fazit: Auch wenn vieles an den Beginn des Crashs im Februar/März erinnert, ist die Gefahr eines erneuten, massiven Einbruchs deutlich geringer als im Frühjahr. Die Bären haben dennoch momentan die besseren Karten und alle Möglichkeiten offen, eine weitere Verkaufswelle zu provozieren.

Allerdings könnte mit der US-Wahl in der kommenden Woche auch eine größere Bewegung starten, dieses Ereignis dürfte die letzten Impulse für die kommenden Monate liefern. Laut Statistik der US-Wahljahre endet der Oktober schwächer und im November startet dann eine größere Rallybewegung. Ob es auch im Jahr 2020, in dem ohnehin alles anders ist, so laufen wird, bleibt abzuwarten.

Anleger und Trader sollten jetzt nur noch selektiv vorgehen und eine hohe Cashquote fahren bzw. sich in beide Richtungen positionieren: Gemäß dem Prinzip der relativen Stärke könnte es sich lohnen, die starken Aktien bei Rücksetzern abzufischen und die übergeordneten Underperformer mit neuen Verkaufssignalen zu shorten.

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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