Analyse
12:00 Uhr, 10.08.2018

CONTINENTAL - Hält die Schwäche noch länger an?

Die Autobranche läuft seit Jahren nicht gut. Das betrifft sowohl die Autohersteller als auch die Zulieferer. Auch Continental kann sich dem nicht entziehen, obwohl sich die Aktie eigentlich noch relativ gut hält.

Erwähnte Instrumente

  • Continental AG
    ISIN: DE0005439004Kopiert
    Kursstand: 186,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Continental AG - WKN: 543900 - ISIN: DE0005439004 - Kurs: 186,500 € (XETRA)

Continental startete zwar noch gut ins das Jahr 2018, hat aber seitdem zu kämpfen. Die Aktie verliert seit Jahresbeginn rund 16 % und liegt damit auf Platz 6 der Verliererliste im DAX. Werden diese Verluste noch größer oder naht ein Boden?

Kurzer Blick auf die Fundamentaldaten:

Seit 2010 erzielt Continental konstant Gewinne und steigert diese auch Jahr für Jahr. In 2017 erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 14,92 EUR je Aktie. Für 2018 bzw. 2019 liegen die Gewinnschätzungen bei 16,26 und 17,78 EUR je Aktie. Beides wäre ein Rekordgewinn.

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Bei einem aktuellen Kurs von 186,15 EUR ergibt sich damit für 2018 ein KGV von 11,45. Das 2019er KGV liegt bei 10,47. Die historische KGV-Spanne liegt zwischen 7,70 und 20,50. Damit sind KGVs von 11,45 und 10,47 eher am unteren Ende der Spanne. Somit ist Continental aktuell sicherlich nicht teuer.

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Nach einer Dividendenpause zwischen 2008 und 2010 zahlt Continental seit 2011 wieder eine Dividende. Die Zahlungen begannen bei 1,50 EUR je Aktie und steigerten sich danach Jahr für Jahr bis auf 4,50 EUR je Aktie in 2017. Die aktuellen Schätzungen für 2018 und 2019 liegen bei 4,94 und 5,35 EUR je Aktie. Das ergäbe bei einem aktuellen Kurs von 186,15 EUR für 2019 eine ansehnliche Dividendenrendite von 2,87 %.

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Zwischenfazit: Die Entwicklung von Continental ist in diesem Jahrzehnt gut und scheint auch noch weiter anzuhalten. Aufgrund des Kursrückgangs in den letzten Monaten haben sich einige Kennzahlen deutlich verbessert. Als teuer kann der Automobilzulieferer daher nicht gelten.

Wie sehen Analysten das Unternehmen?

Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 29 Einschätzungen vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 229,00 und damit fast 23 % über dem aktuellen Kursniveau. 15 Banken bzw. Analystenhäuser bewerten Continental positiv (14mal kaufen, 1mal Übergewichten). 12 Einschätzungen lauten neutral. Zwei Analysten/-innen bewerten das Unternehmen jedoch negativ (2mal Sell).

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Welchen Eindruck macht das Chartbild?

Jahrelang befand sich die Continental-Aktie in einer Aufwärtsbewegung. Der Startpunkt war das Tief aus dem Jahr 2009 bei 9,776 EUR. Im März 2015 erreichte die Aktie ein Hoch bei 234,25 EUR. Sie überwand dieses Hoch erst im Januar 2018, was zunächst zu einem Run auf das aktuelle Allzeithoch bei 257,40 EUR führte. Aber danach drehte der Kursverlauf stark nach unten. Anfang Juli kam es zu einem Zwischentief bei 191,15 EUR. Dieses wurde aber am 01. August unterboten. Nach einem Tief bei 182,75 EUR startete eine kleine Erholung. Der Wert näherte sich dabei gestern dem Widerstand bei 191,15 EUR an, dreht aber heute bereits wieder nach unten ab. Die kleine Erholung der letzten Tage war also vermutlich nur ein Rebound an die gebrochene Unterstützung.

Das Chartbild der Continental-Aktie macht aktuell keinen guten Eindruck. Weitere Abgaben in Richtung 176,25 und 170,80 EUR drohen relativ kurzfristig. Auf Sicht von einigen Wochen kann es sogar zu einem Rückgang in Richtung 162,05 EUR kommen. Ein kleines Kaufsignal ergäbe sich erst mit einer stabilen Rückkehr über 191,15 EUR. Dann wäre eine Erholung in Richtung 209,95 EUR möglich.

Zwischenfazit: Das Chartbild macht einen klar bärischen Eindruck. Ein relativ frisches Verkaufssignal und ein intakter Abwärtstrend, der inzwischen deutlich über ein halbes Jahr andauert, lassen nur wenig Hoffnung auf steigende Kurse aufkommen.

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Gesamtfazit: Anleger sollten sich gedulden

Insgesamt gibt es aktuell kaum einen Grund, sich direkt in Continental zu engagieren. Zwar zeigen einige Kennzahlen inzwischen an, dass das Unternehmen eher unter- als überbewertet ist, aber der intakte mehrmonatige Abwärtstrend belastet weiterhin. Zudem wäre dieser immer noch intakt, falls es zu einer Erholung in Richtung 209,95 EUR käme. Zudem zeigt sich aus charttechnischer Sicht bisher kein Boden.

Kurzfristig wäre also weiterhin die Shortseite zu bevorzugen. Aber solange es zu keinen Einbrüchen in den Gewinnen bzw. in den Gewinnschätzungen kommt, besteht durchaus Hoffnung darauf, dass die Aktie in einigen Wochen im Bereich um ca. 162 EUR zu einer Bodenbildung ansetzen könnte. Je nachdem wie diese verläuft, könnte man dann an ein Engagement denken. Aber dafür ist es jetzt wie gesagt noch zu früh.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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