Comstage zieht nach und übersichert seine Swap-basierten ETFs
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Nach db x-trackers reagiert nun auch die Commerzbank-ETF-Plattform comstage auf ein mögliches Kontrahentenrisiko bei swap-basierten ETFs. Wie die Commerzbank mitteilte, werden die swap-basierten ETFs künftig übersichert. Ein Swap ist ein Tauschgeschäft zwischen zwei Partnern. Laut UCITS sind Swap-Geschäfte zu einem Anteil von zehn Prozent erlaubt, das heißt der Swap-Kontrahent kann maximal zehn Prozent aus dem Vermögen des ETFs dem Fonds schulden, bevor er das ausgleichen muss. In der Regel liegt der Swap-Anteil bei den ETFs unter zehn Prozent. Ein Ausfallrisiko für diesen Anteil besteht dennoch. Dewegen werden bei Comstage die Swaps seit dem 1. September zu 130 Prozent übersichert. Unternehmensangaben zufolge werden für die Übersicherung „Sicherheiten erstklassiger Qualität“ wie zum Beispiel Staatsanleihen genutzt. Mit der Übersicherung zieht comstage nach. db x-trackers, der ETF-Anbieter der Deutschen Bank, hatte bereits im Vorfeld damit begonnen, seine Swaps abzusichern. Der Net Asset Value wird seitdem zu mindestens 108 Prozent und zu durchschnittlich 120 Prozent besichert. Das bedeutet, dass bei Aktien-, Devisen und Rohstoff-ETFs die Swaps mit Wertpapieren hinterlegt werden.
Seit der Insolvenz der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers ist das Sicherheitsbewusstsein unter den Anlegern deutlich gestiegen. Denn mit dem Kollaps der Bank verfielen die von Lehman emittierten Zertifikate als fast wertlos, weil Zertifikate rein rechtlich nachrangige Inhaberschuldverschreibungen sind. Anders als bei einem Zertifikat liegt allerdings bei einem Swap-basierten ETF ohne eine Übersicherung der Swap-Anteile das Ausfallrisiko im schlimmsten Fall bei 20 Prozent. Denn laut den UCITS-Normen kann ein Sondervermögen neben einem zehnprozentigen Swap-Anteil zudem auch aus bis zu zehn Prozent aus Schulverschreibungen, wie zum Beispiel Zertifikaten bestehen, die auch vom Swap-Kontrahenten emittiert worden sein könnten.
Comstage hat nach eigenen Angaben derzeit 52 ETFs in seiner Produktpalette. Diese basieren bisher alle auf Swaps. Ein weiteres Modell, das auf Swaps verzichtet, aber deswegen aufwendiger und auch vergleichsweise teurer ist, ist der Full-Replication-Ansatz. Für den Index, der von einem ETF eins zu eins nachgebildet werden soll, werden Aktien benutzt. Da es bei den gerade die „großen“ wie dem MSCI World, der 1.900 Aktien beinhaltet, zu teuer und zu aufwendig ist, jeden einzelnen Index-Wert nachzukaufen, wird beim Full-Replication-Ansatz vereinfacht. Das heißt, für die Nachbildung werden nur einige repräsentative Aktien aus dem Index ausgewählt. Das Prinzip basiert auf wissenschaftlichen Studien, die belegt haben, dass ein Index durch einen Aktienkorb nachgebildet werden kann.
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