Commitment of Traders (COT) Lebendrind: Preistief naht
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Das Thema Vogelgrippe war in den letzten Wochen ein Dauerbrenner in den Medien, da auch in Deutschland Tiere von dieser Krankheit betroff en sind. Die Folge dieser Krankheit ist eine Konsumzurückhaltung der Menschen gegenüber Fleischprodukten, wobei dies vor allem für Hühnerfleisch gilt. Für die Börsen hatte diese Krankheit an den großen Märkten (Aktien, Anleihen) bis dato keine Auswirkungen, betroff en von einer zumindest temporären Preisschwäche sind jedoch die Fleischmärkte und Futtermittel. Da aber momentan eine Übertragung der Krankheit von den Tieren auf den Menschen (Pandemie) nicht absehbar ist, gibt ein Blick auf das Verhalten der kommerziellen Marktteilnehmer einen interessanten Einblick. Bei allen drei Fleischsorten Mastrind, Magerschwein und Lebendrind sind die Commercials momentan per Saldo deutlich long positioniert. Im CoT-Report vom 14.03.2006 kann man am Beispiel Lebendrind anhand des Chartbildes zudem das Verhalten der Commercials und der Großspekulanten ideal verdeutlichen.
Die Großspekulanten agieren trendfolgend, die Commercials hingegen antiyzyklisch. Der Chart zeigt zudem an, dass die spekulative Schlagseite des Marktes durch die zum Jahreswechsel bestehenden rekordhohen Long-Positionen der Großspekulanten nahezu komplett abgebaut ist und die Commercials auf der anderen Seite mittlerweile wieder long positioniert sind. Ihre Long-Positionierung erreicht dabei ein neues Rekordhoch und sie waren zudem bei der Preisschwäche sehr stark auf der Kaufseite tätig.
Im längerfristigen Chart sieht man zudem, dass auch unter der Berücksichtigung der Entwicklung beim Open Interest – das Interesse an diesem Markt hat sich in den beiden letzten Jahren in etwa verdoppelt – die Positionierung der Commercials ein Niveau erreicht hat, bei dem Preistiefs üblich sind. Dieses Verhalten ist ein erstes Indiz, dass dieses Thema momentan sehr „heiß“ ist, da es weitläufi g durch die Medien diskutiert wird, aber auf Sicht der nächsten Monate an Bedeutung verlieren dürfte. Zudem zeigt das Beispiel Lebendrind, dass Substitutionseffekte positiv auf die Nachfrage und damit als Grundlage für wieder steigende Preise wirken dürften.
Eine große mediale Aufmerksamkeit führt oftmals zu Wendepunkten in Märkten, da dann entweder sehr viel Gier oder wie in dem genannten Fall sehr viel Angst bereits eingepreist ist. Die Preise im Fleischsektor dürften sich daher bald wieder erholen.
Quelle: www.traders-journal.de
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