Kommentar
11:00 Uhr, 13.05.2010

Commerzbank vor neuen „Heraus“-Forderungen

Erwähnte Instrumente

  • PROTECT-Aktienanleihe
    Aktueller Kursstand:  

Kaum scheint es der Commerzbank nach den starken Zahlen für das erste Quartal wieder etwas besser zu gehen, da droht dem Konzern schon wieder neues Ungemach. So bricht jetzt laut dem „Manager-Magazin" eine Klagewelle von Hunderten „zu kurz" gekommener Investmentbanker der ehemaligen Dresdner Bank auf das Unternehmen herein. Die heftig in der öffentlichen Kritik stehende Berufsgruppe denkt dabei wohl an alles nur nicht an den eigenen Verzicht – im Übrigen ein Begriff, der in deren Wortschatz möglicherweise überhaupt keinen rechten Platz zu haben scheint – möchten die Banker dabei doch nicht nur die vollständigen der angeblich vor der Fusion zugesagten Bonuszahlungen aus einem Pool von 400 Mio. Euro erstreiten, sondern wie in 13 Fällen bekannt wurde, sogar gleich den dreifachen Betrag einzelner Forderungen. Bei zwei Sammelklagen in London soll es zunächst um rund 50 Mio. Euro gehen. Commerzbank-Chef Martin Blessing hatte die Boni nach der Übernahme der Dresdner auf bis zu zehn Prozent zusammengestrichen.

Darüber hinaus könnte die EU-Verschuldungskrise laut dem „Aktionär" den „Gelben" noch teuer zu stehen kommen, soll der Bankenriese doch insgesamt 26,5 Mrd. Euro in Staatpapiere der sogenannten PIIGS-Staaten Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien investiert haben.

Die guten Zahlen der Commerzbank veranlassten die Credit Suisse nach der Veröffentlichung zu einer deutlichen Hochstufung der Aktie von „Underperform" auf „Outperform" mit einem Kursziel von 7,40 Euro nach zuvor eher bescheidenen 2,30 Euro. Für eine derartige Verdreifachung der Zielmarke waren andere Analysten allerdings nicht zu haben. So beließ Michael Seufert von der Landesbank Baden-Württemberg seine Einschätzung auch weiterhin bei „Halten", hob aber zumindest seine Gewinnprognose an. Von dem nach wie vor „trüben" Ausblick wenig angetan blieb Andrew Coombs von der Citigroup in seiner Studie weiter bei der Einstufung „Sell". Auch der um 27 Prozent über den Erwartungen liegende Gewinn konnte daran nichts ändern. Ähnlich kritisch zeigte sich auch Dirk Becker von Kepler Equities, der an seiner „Reduce"-Empfehlung festhielt. Ihn störte in erster Linie der hohe Kapitalbedarf des Unternehmens für die Rückzahlung der Staatshilfen.

Die neue PROTECT-Aktienanleihe von Sal. Oppenheim auf den Bankentitel bietet dem Anleger aktuell einen Abstand zur Kursschwelle bei 4,30 Euro von 31,70 Prozent und zum Basispreis bei 5,80 Euro von 7,88 Prozent. Sollte die Barriere während der gesamten Laufzeit bis Dezember dieses Jahres unangetastet bleiben, erhält der Investor in jedem Fall den vollständigen Nennbetrag zurückgezahlt. Dies wäre auch dann noch der Fall, wenn es zwar zum Schwellenereignis gekommen wäre, die Aktie bei Fälligkeit aber zumindest nicht unter dem Basispreis notieren würde. Erst dann käme es zu einer Aktienandienung. Auf der Renditeseite winkt hier ein Wert von 9,11 Prozent bzw. 14,77 Prozent p.a.

21,25 % p.a. Commerzbank 4,30 PROTECT-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1J57

Laufzeit:

27.12.2010

Preis: (10.05.2010)

Geld / Brief: 103,67 % / 103,87 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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