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22:15 Uhr, 02.08.2017

Dieselgipfel: 5,3 Mio. Autos werden nachgerüstet

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  • US-Rohöllagerbestände sinken weniger stark als erwartet
  • United Internet und Axel Springer wollen Affiliate-Netzwerk an die Börse bringen
  • Axel Springer erhöht Ergebnisprognose
  • Hugo Boss bestätigt Prognose
  • Lufthansa vezeichnet kräftigen Gewinnanstieg
  • Kuka erhöht Umsatzprognose
  • Commerzbank verbucht hohen Quartalsverlust
  • Vonovia verzeichnet Gewinnsprung
  • Deutsche Bank denkt über Vollbanklizenz in China nach
  • Apple übertrifft die Erwartungen deutlich

DAX & Dow Jones

Nach der kräftigen Kurserholung vom Vortag kam es am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch zu Kursverlusten. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,57 Prozent auf 12.181,48 Punkte. Vor allem der stärkere Euro belastete wieder die Stimmung. Außerdem stand die Berichtssaison im Fokus. Während sich die Lufthansa-Aktien nach endgültigen Zahlen an die DAX-Spitze setzen konnten, gaben die Commerzbank-Papiere nach einem größer als erwartet ausgefallenen Quartalsverlust deutlich nach.

Der Dow Jones schreibt Geschichte und schließt am Mittwoch erstmals über 22.000 Punkten, während der Dollar Index auf den tiefsten Stand seit Mitte 2016 sinkt. Getragen wurde die Rally vom Technologiesektor und den Versorgern, die jeweils 0,4 % zulegen konnten.

Apple hievt Dow Jones über 22.000 Punkte

Ein kräftiges Kursplus bei den Apple-Aktien hat den Dow Jones Industrial Average am Mittwochnachmittag zum ersten Mal überhaupt über die Marke von 22.000 Punkten steigen lassen. Die Apple-Papiere verteuerten sich am Mittwoch nach den am Vorabend veröffentlichten Quartalszahlen um 5,44 Prozent. Der Dow Jones Index startete bereits über der Marke von 22.000 Punkten in den Handel und markierte kurze Zeit nach Handelsbeginn ein Rekordhoch bei 22.034 Zählern.

Dieselgipfel: 5,3 Mio. Autos sollen nachgerüstet werden

Beim Dieselgipfel in Berlin haben sich Vertreter von Bund und Ländern mit den Autobauern auf die Nachrüstung von rund 5,3 Mio. Fahrzeugen mit Softwareupdates geeinigt. In der Zahl von 5,3 Mio. sind auch 2,5 Mio. Fahrzeuge von Volkswagen enthalten, für die bereits ein Update angeordnet wurde. Ziel der Updates ist eine Reduzierung beim Stickoxid-Ausstoß um 25 bis 30 Prozent. Die Autobauer wollen außerdem eigenfinanzierte Anreize zum Umstieg auf schadstoffarme Fahrzeuge schaffen. Der Bund will außerdem seine Mittel für Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr um 250 Millionen Euro erhöhen und zusammen mit den Autobauern Zahlungen in einen Mobilitätsfonds leisten. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zufolge dürften die Ergebnisse des Gipfels allerdings nicht ausreichen, um in den belasteten Städten die gesetzlichen Grenzwerte bei den Schadstoffen zu erreichen. Weitere Schritte müssten deshalb folgen, so Kretschmann.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • United Internet und Axel Springer schaffen ein gemeinsames Affiliate-Netzwerk und führen dazu ihre Unternehmen affilinet und Awin zusammen. Im Rahmen der Transaktion wird United Internet das von ihrer affilinet betriebene Affiliate-Marketing-Geschäft in die Awin AG gegen 20 % der Awin-Anteile einbringen. Mit dem Zusammenschluss soll die Basis für einen Börsengang des Geschäfts geschaffen werden.
  • Der Medienkonzern Axel Springer hat seine Prognose für 2017 angehoben und erwartet jetzt einen Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie und des EBITDA im hohen (bisher im mittleren bis hohen) einstelligen Prozentbereich. Im zweiten Quartal konnte der Umsatz von 801,9 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf 858,8 Mio. Euro gesteigert werden, womit die Analystenschätzungen von 843 Mio. Euro übertroffen wurden. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte von 117,7 Mio. Euro auf 136,5 Mio. Euro zu, während das Nettoergebnis nach Anteilen Dritter von 56,5 Mio. Euro auf 63,0 Mio. Euro wuchs.
  • Der Modekonzern Hugo Boss hat nach einem Umsatz- und Gewinnanstieg im zweiten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 622 auf 636 Mio. Euro, womit die Analystenschätzungen von 621,3 Mio. Euro übertroffen wurden. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) erreichte mit 107,7 Mio. Euro den Vorjahreswert und lag ebenfalls über der Analystenschätzung von 105,5 Mio. Euro. Das Nettoergebnis konnte sich von 11,1 auf 57,6 Mio. Euro vervielfachen und die Prognose von 51,9 Mio. Euro übertreffen.
  • Die Lufthansa hat im zweiten Quartal einen kräftigen Gewinnanstieg verbucht. Unter dem Strich legte das Nettoergebnis von 430 auf 740 Mio. Euro zu, wie die Airline am Mittwoch mitteilte. Eckdaten für das zweite Quartal waren zusammen mit einer Prognosanhebung bereits Mitte Juli veröffentlicht worden. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 13 Prozent auf 16,95 Mrd. Euro, der operative Gewinn konnte sich beinahe auf 1,04 Mrd. Euro verdoppeln.
  • Der Roboterhersteller Kuka hat nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg im zweiten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben und rechnet nun mit einem Umsatzanstieg um rund neun Prozent auf 3,3 Mrd. Euro, nachdem bisher ein Umsatz von rund 3,1 Mrd. Euro in Aussicht gestellt wurde. Die EBIT-Marge soll weiterhin bei 5,5 Prozent liegen. Im zweiten Quartal erhöhte sich der Umsatz um 43 Prozent auf 1 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verdreifachte sich fast auf 45,5 Mio. Euro. Unter dem Strich vervielfachte sich der Gewinn von 9,5 auf 33,6 Mio. Euro.
  • Die Commerzbank hat das zweite Quartal mit tiefroten Zahlen abgeschlossen. Wegen des laufenden Stellenabbaus verbuchte die Bank unter dem Strich einen Verlust von 637 Mio. Euro, nach einem Gewinn von 215 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Die Analysten hatten im Schnitt mit einem geringeren Verlust von 556 Mio. Euro gerechnet. Der operative Gewinn ging von 351 auf 183 Mio. Euro zurück. Die Erträge sanken von 2,24 auf 2,07 Mrd. Euro. Im zweiten Quartal bildete die Commerzbank Rückstellungen in Höhe von 807 Mio. Euro für Abfindungen und andere mit dem Personalabbau verbundene Kosten. Für das Gesamtjahr rechnet die Bank mit einem leicht positiven Konzernergebnis.
  • Der Immobilienkonzern Vonovia hat im ersten Halbjahr von gestiegenen Mieteinnahmen und einer deutlichen Aufwertung seines Immobilienbestandes profitiert. Die Mieteinnahmen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,6 Prozent auf 833,2 Mio. Euro. Die in der Immobilienbranche übliche operative Gewinnkennzahl Funds from Operations I (FFO I) legte um 18 Prozent auf 457,7 Mio. Euro zu. Unter dem Strich verbuchte Vonovia wegen der deutlichen Höherbewertung des Immobilienportfolios einen Gewinn von 1,065 Mrd. Euro nach nur 147,9 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2017 wurde bestätigt.
  • Die Deutsche Bank erwägt eine Expansion in China. "Wir überlegen derzeit, eine Vollbanklizenz in China zu beantragen", sagte Asien-Chef Werner Steinmüller dem Handelsblatt. Über ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem lokalen Partner könnten so Investmentbank-Produkte auf dem chinesischen Markt angeboten werden.
  • Apple hat im zweiten Quartal die Umsatz- und Gewinnerwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Der Umsatz erhöhte sich um 7,2 Prozent auf 45,41 Mrd. Dollar, wie der iPhone-Hersteller nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Gewinn wuchs um 11,9 Prozent auf 8,72 Mrd. Dollar, während die Analysten im Schnitt nur mit 8,2 Mrd. Dollar gerechnet hatten. Der zuletzt schwächelnde Absatz von Mac-Rechnern und iPads konnte wieder anziehen. Die Prognose für das laufende Quartal deutet nach Einschätzung von Beobachtern darauf hin, dass das mit Spannung erwartete iPhone 8 bis Ende September auf den Markt kommen dürfte. Im nachbörslichen US-Handel konnten die Apple-Aktien um mehr als sechs Prozent zulegen.

Konjunktur & Politik

  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche weniger stark gesunken als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche wurde ein Rückgang um 1,53 Mio. Barrel auf 481,9 Mio. Barrel verzeichnet, wie die US-Regierungsbehörde EIA mitteilte. Erwartet wurde ein deutlich stärkeres Minus von 3,5 Mio. Barrel. Die US-Ölproduktion wurde in der vergangenen Woche um 0,2 Prozent auf 9,43 Mio. Barrel pro Tag hochgefahren.
  • USA: Laut ADP-Arbeitsmarktbericht wurden im Juli 178.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft in der US-Privatwirtschaft geschaffen. Erwartet wurden 190.000 nach 158.000 neuen Stellen im Vormonat. Die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten für Juli werden am Freitag veröffentlicht.
  • Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind im Juni wie erwartet um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen, nach einem Rückgang um 0,4 Prozent im Mai.
  • Die Aussichten im britischen Bausektor haben sich im Juli eingetrübt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex sank von 54,8 Punkten im Vormonat auf 51,9 Zähler. Die Volkswirte der Banken hatten mit 54,3 Punkten gerechnet.
  • Die Stimmung in der Industrie der Schweiz hat sich im Juli weiter aufgehellt. Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg gegenüber dem Vormonat um 0,8 Punkte auf 60,9 Zähler.
Termine des Tages:
13:00 Uhr - US: MBA-Hypothekenanträge Vorwoche
14:15 Uhr - US: ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar Juli
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände
18:00 Uhr - Rede von Cleveland Fed Chefin Mester in Cincinatti
21:30 Uhr - Rede von San Francisco Fed Chef Williams in Las Vegas

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