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08:09 Uhr, 08.05.2009

Commerzbank rutscht in die roten Zahlen

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach dem Kauf der Dresdner Bank ist die Commerzbank im ersten Quartal 2009 in die roten Zahlen gerutscht. Nach Steuern und Anteilen Dritter sei ein Fehlbetrag in Höhe von 861 Millionen Euro verbucht worden, teilte das Institut am Freitag mit. Im Vorjahresquartal hatte die Bank auf Pro-Forma-Basis noch einen Gewinn von 236 Millionen Euro erzielt. Mit ausschlaggebend für das Minus sind neben den Belastungen aus der Finanzmarktkrise Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 289 Millionen Euro, die im Zusammenhang mit der Dresdner Bank-Integration angefallen sind.

Das operative Ergebnis lag im ersten Quartal bei minus 591 Millionen Euro, gegenüber einem operativen Pro-Forma-Gewinn von 470 Millionen Euro zum 31. März 2008. Die Gewinne aus den Kerngeschäftsfeldern Privatkunden (48 Millionen Euro) und Mittelstandsbank (339 Millionen Euro) konnten die krisenbedingten Belastungen in den Segmenten Corporates & Markets (einschließlich Public Finance: minus 1,2 Milliarden Euro) und Commercial Real Estate (minus 54 Millionen Euro) nicht ausgleichen. Um Einmaleffekte bereinigt war das operative Ergebnis des abgelaufenen Quartals mit 643 Millionen Euro aber positiv.

Wegen der anhaltenden Marktverwerfungen gibt der Vorstand weiterhin keine Prognose für das laufende Geschäftsjahr ab. "Wir haben in den vergangenen Monaten die neue Commerzbank erfolgreich an den Start gebracht und die Voraussetzungen geschaffen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen", sagte Finanzvorstand Eric Strutz lediglich. "Die mit der Dresdner Bank-Übernahme verbundenen Synergien werden wie erwartet realisiert und die Kundenbank wird ab 2011 von einer wirtschaftlichen Erholung überproportional profitieren", fügte er hinzu.

Die stille Einlage des Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin) könne unter normalen Marktbedingungen ab 2012 zurückgezahlt werden, teilte die Commerzbank weiter mit. Der Refinanzierungsbedarf für 2009 in Höhe von 20 Milliarden Euro sei nach den erfolgreichen Emissionen zum Jahresbeginn bereits zu etwa 60 Prozent gedeckt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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