Commerzbank rechnet mit schwierigem Jahr 2012
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Commerzbank rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2012 weiterhin mit Gegenwind. „Die Rahmenbedingungen für unser Geschäft bleiben bis auf weiteres herausfordernd", so Konzernchef Martin Blessing auf der Hauptversammlung am heutigen Mittwoch in Frankfurt.
Jedoch bestätigte Blessing den vorsichtigen Ausblick und geht weiterhin von einem „soliden operativen Ergebnis“ in der Kernbank mit Privat- und Mittelstandskunden, Osteuropageschäft und Investmentbanking für 2012 aus. Einen konkreten Gewinnausblick wollte Blessing aber angesichts der Euro-Schuldenkrise, den niedrigen Zinsen und einem verhaltenen Wirtschaftswachstum nicht geben. Auch zum laufenden zweiten Quartal äußerte sich Blessing nicht.
„Es bleibt die Hoffnung, dass unser Vorstand noch die Kraft hat, das Ruder herumzuwerfen und das Schiff Commerzbank wieder in ruhigere Gewässer zu bringen", so Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). "Die Zahlen des ersten Quartals sind jedoch nicht dazu geeignet, unsere Sorgen und unseren Frust zu beruhigen - eher im Gegenteil."
Im ersten Quartal brach der Nettogewinn der Bank deutlich um rund zwei Drittel auf 369 Millionen Euro ein. Begründet wurde der starke Gewinnrückgang mit den großen Anstrengungen die Eigenkapitalanforderungen der europäischen Bankenaufsicht (EBA) zu erfüllen und ein Kapitalloch im Volumen von 5,3 Milliarden Euro zu füllen.
Das einst in der "Roadmap 2012" ausgegebene Gewinnziel von vier Milliarden Euro vor Steuern ist nicht mehr erreichbar. Hier wirken sich milliardenschwere Abschreibungen aufgrund der Griechenland-Krise und die verlustreiche Tochter Eurohypo negativ aus. „Heute wissen wir, dass die Roadmap 2012 eher Roadmap 2015, wenn nicht 2020 heißen sollte", kritisierte Nieding.
Nach der Übernahme der Dresdner Bank musste die Commerzbank in der Finanzkrise vom deutschen Staat mit 18,2 Milliarden Euro gerettet werden. Davon flossen rund 16 Milliarden Euro als stille Einlage. 14,3 Milliarden Euro hat die Commerzbank im Vorjahr zurückgezahlt.
„Was die verbliebene Stille Einlage des Bundes betrifft: Es bleibt unser Ziel, sie zu bedienen", versicherte Blessing. Die Stille Einlage des Bankenrettungsfonds Soffin beläuft sich derzeit noch auf 1,71 Milliarden Euro. Bis dato zahlte die Commerzbank keine Zinsen auf die Rettungsgelder, leistete im Vorjahr jedoch eine Sonderzahlung von 1 Milliarde Euro.
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