Commerzbank: Kursdruck hält an
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Die Commerzbank-Aktie nähert sich mit großen Schritten der 1-EUR-Marke. Erst mit Durchführung der Kapitalerhöhung dürfte der Kursverfall zum Stillstand kommen. Mutige Anleger setzen jetzt auf Inline Optionsscheine.
Eine wilde Achterbahnfahrt erleben die Commerzbank-Aktionäre seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008. Bis Ende 2011 ging es mit dem Titel bis auf 1,116 EUR hinab – Allzeittief. Anfang 2012 konnte sich die Notiz in der Spitze bis auf knapp 2,21 EUR erholen, ehe ein erneuter Absturz einsetzte. Dieses Mal schlug der Wert bei 1,117 EUR auf, nur einen Tick über dem alten Low. Bis Anfang 2013 stürmte die Notiz dann unter großen Schwankungen bis auf gut 1,73 EUR nach oben. Doch im Januar setzte erneut eine starke Abwärtsbewegung ein. Aktuell steht die Aktie bei 1,14 EUR. Ein erneuter Test des Allzeittiefs steht kurz bevor.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Titel einen neuen Tiefpunkt markiert, ist groß. Sogar ein Absturz auf 1,00 EUR oder darunter ist möglich. Grund ist die milliardenschwere Kapitalerhöhung, welche die Commerzbank vor wenigen Wochen angekündigt hat. Mit diesem Schritt plant die Bank, die stillen Einlagen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) über rund 1,6 Mrd. EUR sowie der Allianz über 750 Mio. EUR vorzeitig zurückzuzahlen. Die Kapitalerhöhung im Volumen von 2,5 Mrd. EUR soll von der Hauptversammlung am 19. April beschlossen werden.
Da ein solcher Schritt zu einer Aktienschwemme und damit einer erheblichen Verwässerung der bestehenden Anteilseigner führt, ist die Aktie seit der Meldung auf Talfahrt: Allein in den vergangenen zwei Wochen ging es um 24 % nach unten. Da eine Kapitalerhöhung mindestens zu 1 EUR durchgeführt werden müsste und der Abschlag zum aktuellen Kurs nicht groß genug wäre, um Investoren einen Anreiz zum Kauf der neuen Aktien zu geben, plant die Commerzbank noch einen weitere Maßnahme: Noch vor der Kapitalerhöhung sollen die Aktien im Verhältnis eins zu zehn zusammengelegt werden. Unmittelbare Auswirkungen ergeben sich dadurch keine. Denn die Anzahl der ausstehenden Commerzbank-Aktien verringert sich durch die geplante Aktienzusammenlegung auf ein Zehntel, der Aktienkurs wird aber gleichzeitig mit dem Faktor Zehn multipliziert. Das bedeutet: Auf Basis des aktuellen Kurses von 1,14 EUR würde die Notiz auf 11,40 EUR umgestellt. Erst dann ist gewährleistet, dass die neuen Aktien bei der anschließenden Kapitalerhöhung mit einem gebührenden Rabatt ausgegeben werden können. In Marktkreisen ist von rund 8 EUR die Rede, zu der die Kapitalerhöhung durchgeführt werden könnte.
Mit diesem Wissen im Hintergrund können risikobereite Anleger in den kommenden Wochen die eine oder andere Spekulation mit Inline Optionsscheinen eingehen. Wegen des erheblichen Rückschlagspotenzials sollten Anleger dabei auf einen ausreichenden Abstand zum unteren KO-Level achten. Bei einem Schein mit Laufzeit Dezember 2013 liegt der untere KO-Level bei 0,70 Euro. Auf den ersten Blick erscheint der Puffer von 41,9 % riesig. Sollte die Commerzbank-Aktien im Zuge der Kapitalerhöhung aber nochmals stark unter Druck kommen, kann dieser schnell zusammenschmelzen. Bleibt der Titel bis zum Laufzeitende stets innerhalb der KO-Levels, erzielt der Inliner die Maximalrendite von 11,2 %. Sogar 29,9 % sind mit einem Inliner möglich, bei dem die KO-Levels bei 0,65 EUR und 1,50 EUR liegen. Während auf der Unterseite als sogar noch 0,05 EUR mehr Platz ist als bei dem anderen Schein, liegt der obere KO-Level mit 1,50 EUR ein beträchtliches Stück tiefer. Eine Kurserholung, welche die Commerzbank-Aktie wieder in die Nähe dieser Marke bringt, ist aber nicht in Sicht.
Übrigens: Im Rahmen der anstehenden Kapitalmaßnahmen werden auch die KO-Levels der Scheine angepasst. Im ersten Schritt werden die KO-Levels der beiden Scheine mittels des sogenannten „R-Faktors“ von 0,70/1,75 EUR auf 7,00/17,50 Euro beziehungsweise von 0,65/1,50 EUR auf 6,50/15,00 EUR angepasst. Auch bei der anschließenden Kapitalerhöhung kommt es analog zum Bezugsrechtsabschlag bei der Aktie zu einer Anpassung. Die Konditionen – Bezugsverhältnis und Bezugspreis – stehen jedoch noch nicht fest. Wichtig für Anleger ist, dass die anstehenden Kapitalmaßnahmen keinen Einfluss auf den Wert des Produkts haben.
Drei spannende Inline Optionsscheine auf Volkswagen
ISI |
Emittent |
Laufzeit |
unterer/oberer KO-Level |
Briefkurs aktuell |
Maximale Rendite |
DE000SG3P1H6 |
Société Générale |
20.12.2013 |
0,70 / 1,75 EUR |
8,99 EUR |
11,2 % (14,6 % p.a.) |
DE000SG31M76 |
Société Générale |
20.12.2013 |
0,65 / 1,50 EUR |
7,70 EUR |
29,9 % (39,8 % p.a.) |
"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."
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