Kommentar
22:15 Uhr, 29.03.2021

Länder lehnen sich gegen Merkel auf - Schiffsverkehr im Suezkanal wieder aufgenommen

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • 'Einkauf nur mit Test' stellt Handel vor Probleme
  • Containerriese im Suezkanal größtenteils befreit
  • England lockert Corona-Regeln
  • Bitcoin-Kurs erholt sich
  • Commerzbank findet neuen Aufsichtsratschef
  • Zahlungsausfall von US-Hedgefonds: Banken in Aufruhr
  • Allianz prüft Offerte für Hartford Financial

DAX & Wall Street

  • der Dax hat am Montag einen neuen Rekord von 14.845 Punkten markiert, und ging mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 14.817,7 Zählern aus dem Handel. Am Nachmittag brachte dabei unter anderem die Meldung frischen Rückenwind, dass der Suezkanal wieder für Schiffe passierbar ist. Die Grundstimmung ist weiterhin gut, allerdings haben einige Banken die Anleger geschockt. Sie erwarten Milliardenverluste, weil sich ein US-amerikanischer Hedgefonds offenbar verspekuliert hat, etwa die Schweizer Credit Suisse (CS). Die CS machte keine Angaben dazu, um welchen Fonds es sich handelt, laut Bloomberg geht es um Archegos Capital, es ist von Zwangsverkäufen der stark fremdfinanzierten Archegos-Vermögenswerte in der Größenordnung von 20 bis 30 Mrd. Dollar die Rede. Derweil bleibt die Corona-Lage hierzulande angespannt. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner stieg laut Robert Koch-Institut weiter. Zudem hatte Kanzlerin Merkel allen geplanten Lockerungen und Modellprojekten in der Pandemie eine deutliche Absage erteilt.
  • Der Dow Jones hat sich heute um 0,3 Prozent verbessert und ist mit einem neuen Rekordhoch von 33.171,4 Punkten aus dem Handel gegangen, während S&P 500 (-0,1 %) und Nasdaq 100 (-0,6 %) leichte Verluste verkraften mussten. Das Sentiment war heute aufgrund den Fire-Sales von Credit Suisse oder Nomura grundsätzlich zurückhaltend, allerdings spielten Marktbeobachter die prekäre Situation bei Archegos Capital größtenteils herunter. Gespannt blicken Anleger auf den Mittwoch, an dem US-Präsident Biden seinen Infrastruktur-Plan vorstellen will. Morgen werden mit dem Consumer Confidence Index, dem FHA Housing Price Index und dem S&P Cashe-Shiller Home Price Index die ersten nennenswerten Fundamentaldaten möglicherweise für Impulse sorgen.

Chartanalysen und Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Zahlungsausfall bei dem US-Hedgefonds Archegos Capital droht mehrere Großbanken teuer zu stehen zu kommen. Die Credit Suisse warnte vor möglicherweise hohen Verlusten. Die zweitgrößte Schweizer Bank und eine Reihe anderer Institute zögen sich aus Positionen zurück. Bloomberg zufolge musste Archegos am Freitag wegen Nachschussforderungen Aktien im Wert von mehr als 20 Mrd. Dollar verkaufen. Das "Wall Street Journal" berichtete von 30 Mrd. Dollar an Verkäufen. Am Freitag war es bei den Aktien von ViacomCBS zu einem Kurseinbruch von 27 Prozent gekommen. Auch andere Aktien wie Discovery standen stark unter Druck. Auch der japanische Finanzkonzern Nomura warnte vor einem möglicherweise signifikanten Verlust.
  • Die Fluggesellschaft American Airlines hat angekündigt den Großteil seiner Flotte in den kommenden Monaten wieder zu aktivieren, um die schnell steigende Nachfrage bedienen zu können. Die Buchungen hätten bereits wieder 90 Prozent der Vor-Pandemie-Werte erreicht, die Auslastung liege bei Inlandsflügel schon jetzt wieder bei 80 Prozent.
  • Die US-Investmentbank Goldman Sachs erwartet nach dem Ausstieg aus den Geschäften mit Archegos keine hohe Belastungen, wie Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person berichtet. Die Kredite der Bank an den Hedgefonds seien vollständig abgesichert, und Goldman sei bereits aus dem Großteil ihrer Positionen ausgestiegen.
  • Der Flugzeugbauer Airbus hält trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie an seinem Ziel fest, auf mittlere Sicht die Krise vollständig zu überwinden. Im Interview der Börsen-Zeitung bekräftigte Finanzvorstand Dominik Asam: „Wir haben keinen Anlass, an der Prognose für 2021 zu zweifeln." Die dritte Welle von Covid-19 sei bereits berücksichtigt. „Wir glauben an eine Wende zum Besseren im zweiten Halbjahr."
  • Nach der Wiederzulassung des Krisenjets 737 Max erhielt der US-Flugzeugbauer Boeing einen weiteren Großauftrag. Die US-Airline Southwest bestellte weitere 100 Mittelstreckenjets der 737-Max-Reihe und sicherte sich Kaufoptionen für 155 Maschinen. Die ersten 30 Flugzeuge des Typs sollen 2022 ausgeliefert werden.
  • Großbritannien rechnet für April mit den ersten Lieferungen des Corona-Impfstoffs des US-Pharmakonzerns Moderna, wie Kabinettsmitglied Oliver Dowden am Sonntag der BBC sagte. Es wäre das dritte Vakzin, das in UK zum Einsatz kommt. Bisher haben landesweit mehr als 30 Mio. Erwachsene und damit 57 Prozent eine erste Impfdosis erhalten.
  • Der chinesische Fahrdienst-Vermittler Didi Chuxing will laut Bloomberg 500 Mio. Dollar von Investoren für die Entwicklung selbstfahrender Autos erlösen. Die Roboterwagen-Sparte werde dabei insgesamt mit 6 Mrd. Dollar bewertet, schrieb Bloomberg.
  • Die Tochter Janssen Pharmaceutica NV des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson liefert bis zu 400 Mio. Dosen seines Corona-Impfstoffs an die 55 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union. Eine erste Lieferung über 220 Mio. Dosen ab dem dritten Quartal sei bereits unterzeichnet worden. Die ersten Lieferungen des Corona-Impfstoffes von Johnson & Johnson sollen Mitte April in Deutschland ankommen. Das geht aus einer Lieferprognose des Herstellers hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. In der Woche vom 12. April werden demnach 256.800 Dosen erwartet, in der Woche vom 26. April weitere 444.000 Dosen.
  • Das 23 Mrd. Dollar schwere Übernahmeangebot des US-Versicherungskonzerns Chubb für den Konkurrenten Hartford Financial Services hat einem Agenturbericht zufolge den DAX-Konzern Allianz auf den Plan gerufen. Die Allianz prüfe nun die Möglichkeit eines Gegenangebots, berichtete Bloomberg unter Berufung auf Insider. Der deutsche Versicherungsriese sehe Hartford als eines der letzten verbliebenen Übernahmeziele dieser Größe im Bereich der US-Sachversicherung, scheue aber wegen mangelnder Synergien einen Bieterwettstreit mit Chubb, so Bloomberg. Europas größter Versicherer führe derzeit mit potenziellen Beratern Gespräche über seine Möglichkeiten. Die Überlegungen seien in einem frühen Stadium und es sei nicht unwahrscheinlich, dass sich die Allianz gegen eine Offerte entscheide.
  • Das Chemnitzer Start-up Staffbase hat in einer Finanzierungsrunde 122 Mio. Euro erlöst. Damit solle das internationale Wachstum vorangetrieben werden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der größte Teil kommt demnach vom US-Investor General Atlantic, mit dem Staffbase zudem eine strategische Partnerschaft eingeht. Staffbase bietet Lösungen für interne Unternehmenskommunikation an - dazu zählen Mitarbeiter-Apps, Mail-Newsletter und das Intranet.
  • Die Credit Suisse und die japanische Nomura-Bank warnten vor möglicherweise hohen Verlusten, nachdem ein bedeutender US-Hedgefonds in der vergangenen Woche Nachschussforderungen (margin calls) verschiedener Banken nicht nachgekommen sei. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg und der Financial Times handelt es sich bei dem Hedgefonds um Archegos Capital. Die zweitgrößte Schweizer Bank und eine Reihe anderer Institute zögen sich nun aus den Positionen zurück. Nomura könnte mit einem Totalverlust seiner Gewinne für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres konfrontiert werden, während die Credit Suisse davor warnte, dass der Ausverkauf einen „signifikanten und wesentlichen" Einfluss auf ihre Ergebnisse des ersten Quartals haben könnte. Bloomberg zufolge musste Archegos am Freitag wegen Nachschussforderungen Aktien im Wert von mehr als 20 Mrd. Dollar verkaufen.
  • Die Commerzbank hat einen neuen Aufsichtsratschef gefunden. Damit endet ein überaus schwieriger Suchprozess. Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende der DZ Bank, Helmut Gottschalk, soll das Kontrollgremium bei dem zweitgrößten deutschen Geldhaus künftig führen, wie der Konzern am Sonntagabend mitteilte. Zunächst solle Gottschalk auf der Hauptversammlung von den Aktionären als neues Aufsichtsratsmitglied gewählt und anschließend vom Kontrollgremium zum Vorsitzenden gewählt werden. Gottschalk soll die Nachfolge von Hans-Jörg Vetter antreten, der sein Amt am 16. März aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hatte.
  • Der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet in diesem Jahr nicht mit einem drastischen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland. Voraussichtlich werde die Zahl der Firmenpleiten lediglich um 6 Prozent steigen und damit weiterhin deutlich unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 bleiben, prognostizierte Euler Hermes in einer am Montag veröffentlichten Studie.
  • Telefonica Deutschland sieht sich beim Ausbau des Mobilfunknetzes in dem neuen Funkstandard 5G auf gutem Weg. Es seien inzwischen 1.000 Antennen in mehr als 30 deutschen Städten aufgestellt und aktiviert worden, teilte das Unternehmen am Montag mit. In den kommenden Monaten will die Firma das Ausbautempo nochmals beschleunigen. „Wir wollen bis Jahresende mehr als 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mit 5G versorgen", sagt Telefónica-Deutschlandchef Markus Haas. Ein Jahr später sollen es mindestens 50 Prozent und Ende 2025 99 Prozent der Haushalte sein.
  • Die Kreditauskunft Schufa steht möglicherweise vor dem Verkauf an einen Finanzinvestor. Einige Schufa-Eigentümer, darunter die Deutsche Bank und die Commerzbank, verhandeln über den Verkauf ihrer Anteile, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Auch ein Komplettverkauf steht demnach zur Debatte.
  • Beim Versandhändler Amazon hat mit Beginn der Nachtschicht am Sonntagabend in Leipzig ein viertägiger Streik vor Ostern begonnen. Wie Streikleiter Thomas Schneider am Montagmorgen sagte, sei nach seinen Informationen ein großer Teil der Kollegen dem Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gefolgt. Wegen der Corona-Pandemie finde der Ausstand in „stiller Form“ statt. Die Streikteilnehmer blieben einfach zu Hause.
  • Der Essenslieferdienst Deliveroo hat eine hohe Investorennachfrage für seinen Börsengang verzeichnet. Es könnte der größte IPO in London seit einem Jahrzehnt werden. Es wird erwartet, dass das Unternehmen sein Börsendebüt am 31. März mit einer Marktkapitalisierung zwischen 7,6 und 8,8 Mrd. Pfund angehen wird. Die Preisspanne wurde auf 3,90 bis 4,60 Pfund pro Aktie eingeengt, wie am Montag mitgeteilt wurde. Deliveroo hat sich dafür entschieden, kein Premium-Listing anzustreben, was eine Aufnahme in die FTSE-Indizes ausschließt, dem Gründer und CEO Will Shu aber erlaubt, erweiterte Aktionärsrechte zu behalten.
  • Die Marktkapitalisierung der chinesischen Tech-Giganten Alibaba, JD.com, Baidu und Netease ist binnen drei Tagen um 60 Mrd. Dollar eingebrochen. Die US-Börsenaufsicht SEC hatte letzte Woche neue Regeln eingeführt, die chinesische Unternehmen zur Einhaltung von amerikanischen Buchhaltungspraktiken zwingt. Anderenfalls droht der Ausschluss von der Wall Street. Alle vier Firmen sind auch in Hongkong gelistet.

Politik & Konjunktur

  • Am Ende ging es schneller als erwartet. Das vor mehreren Tagen im Suezkanal auf Grund gelaufene Container-Schiff ist komplett freigelegt worden. Mehrere Medien schreiben mit Verweis auf die Kanalbetreiber, die „Ever Given“ bewege sich wieder. Auch werde der Verkehr auf der Wasserstraße wieder aufgenommen. Das 400 Meter lange Containerschiff war am vergangenen Dienstag vom Kurs abgekommen und auf Grund gelaufen.
  • Die Bundesländer sehen in ihrer Corona-Politik keinen Grund für Planänderungen - der jüngsten Schelte der Kanzlerin Merkel zum Trotz. „Jeder will, dass die Infektionszahlen runtergehen, und jeder hat für sein Land entsprechende Maßnahmen gemacht", sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Montag. Diese Maßnahmen seien allerdings „sehr unterschiedlich“, räumte Laschet ein. Der Ministerpräsident des Saarlands, Tobias Hans (CDU), kündigte an, an seinem Modellprojekt für Lockerungen festzuhalten. Merkel hatte am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will" starken Druck auf die Länder ausgeübt, und diese zur Umsetzung der Notbremse gedrängt. Modellprojekten mit Öffnungen erteilte sie eine klare Absage.
  • Von den derzeit weltweit verfügbaren Impfdosen haben sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zehn Länder der Erde 76 Prozent gesichert.
  • Die gewerbliche Wirtschaft in Deutschland hat ihren Umsatz im Februar leicht gesteigert. Die Unternehmen nahmen zusammen nominal 0,1 Prozent mehr ein als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im Januar hatte es ein Minus von 4,9 Prozent gegeben. Im Februar lag der Umsatz auch 0,1 Prozent über dem Niveau von Februar 2020 - dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.
  • Im vergangenen Jahr erzielten die Kommunen in Deutschland trotz Rückgänge bei der Einkommens- und Gewerbesteuer einen Finanzierungsüberschuss von knapp zwei Mrd. Euro. Dies lag insbesondere an den Finanzhilfen von Bund und Ländern, um die Steuerausfälle durch die Corona-Pandemie zu kompensieren, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im Jahr 2019 hatte der kommunale Überschuss noch bei 5,6 Mrd. Euro gelegen.
  • Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt positive Aussichten für die Arbeitsmarktentwicklung. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer legte zum zweiten Mal in Folge zu und stieg im März gegenüber dem Vormonat um 0,7 Punkte auf 101,7. Zuletzt stand das Arbeitsmarkbarometer so hoch vor der Corona-Krise im Februar 2020.
  • Bei ihrem Corona-Impfprogramm haben die USA einen neuen Rekord der innerhalb eines Tages verabreichten Impfdosen erzielt. Am Samstag seien 3,5 Mio. Impfungen gemeldet worden, schrieb der Corona-Berater im Weißen Haus, Andy Slavitt, auf Twitter. Dies sei ein Höchstwert. Zuvor hatte der Rekord am Freitag bei knapp 3,4 Mio. verabreichten Dosen innerhalb eines Tages gelegen.
  • US-Präsident Joe Biden hat zu einem Online-Gipfeltreffen zum Thema Klimaschutz auch die Präsidenten aus Russland und China eingeladen. Das Weiße Haus teilte mit, Biden habe für die Online-Veranstaltung am 22. und 23. April Einladungen an insgesamt 40 internationale Spitzenpolitiker ausgesprochen. Darunter sind neben Kremlchef Putin auch Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping auch Bundeskanzlerin Merkel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
  • Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverband HDE, Stefan Genth, hat die Pläne der Politik für eine Öffnung von Nicht-Lebensmittelhändlern kritisiert. Es drohe die Gefahr, dass über eine faktisch unmögliche Testregelung eine Lockdown ähnliche Situation entstehe. Zum einen müsse vorher sichergestellt sein, dass die Testkapazitäten in den Testcentern ausreichend und auch schnell verfügbar seien. Zum anderen stelle sich die Frage, wer die Tests beim Einkauf auf ihre Echtheit überprüfen solle. "Die Einzelhändler wären dabei sicherlich personell und fachlich meistens überfordert", warnte er.
  • Die deutschen Exporteure sind so zuversichtlich wie zuletzt vor zehn Jahren. Das zeigt der aktuelle ifo-Index der Exporterwartungen deutscher Industrieunternehmen. Demnach ist der Index im März von 11,9 Punkten auf 24,9 Punkte gestiegen. Das ist der höchste Wert seit Januar 2011. Die Exportwirtschaft profitiert von einer starken Konjunktur in Asien und den USA, aber auch der Euroraum nimmt langsam etwas Fahrt auf, so das ifo Institut. Die Exporterwartungen in nahezu allen Industriezweigen legte zu, vor allem aber in der Elektroindustrie, im Maschinenbau und im Automobilsektor.
  • Kanzlerin Angela Merkel hat am Sonntagabend in der Sendung „Anne Will“ allen geplanten Lockerungen und Modellprojekten in der Pandemie angesichts der dritten Corona-Welle eine Absage erteilt. Sie übte dabei massiven Druck auf die Länder aus, um diese zum Umsetzen der Notbremse und noch schärferer Maßnahmen zu bewegen. Merkel betonte, dass der Bund tätig werden könnte, wenn die Länder nicht die nötigen Maßnahmen ergreifen sollten. Kritik äußerte sie unter anderem auch am Vorgehen von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Saar-Amtskollege Tobias Hans. Nach Informationen der dpa bekannte sich Laschet am Montag in Online-Beratungen des CDU-Präsidiums klar zu mehr Tests als Instrument in der Krise. Hans erklärte laut Teilnehmerangaben im CDU-Präsidium, im Saarland würden nicht Beschränkungen durch Lockerungen ersetzt. Stattdessen würden Testauflagen an die Stelle von Beschränkungen gesetzt.
  • Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie eine nächtliche Ausgangssperre ins Spiel gebracht. "Ich hätte gar nichts dagegen zu sagen: Ab 20 Uhr ist wirklich Ruhe", sagte Palmer am Sonntagabend in einer Online-Gesprächsrunde der "Bild"-Zeitung. Mit Blick auf das derzeit laufende Modellprojekt in Tübingen sagte Palmer, tagsüber könne geordnet in der Außengastronomie gesessen oder mit Maske eingekauft werden. „Und nachts sind alle daheim - warum nicht." In Tübingen habe er nämlich das Problem, dass häufig nach 20 Uhr große Gruppen auf innerstädtischen Wiesen Partys feierten. Da gebe es keinen Abstand, sondern Alkohol, sagte der Grünen-Politiker.
  • Bei einem Großbrand in einer Raffinerie in Indonesien sind am Montag mindestens 20 Menschen verletzt worden. Der Brand sei kurz nach Mitternacht von einer Explosion in der Anlage in Indramayu in der Provinz West-Java ausgelöst worden, teilten die Behörden mit. Rund 1.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr hatte möglicherweise ein Blitzeinschlag das Feuer ausgelöst.
  • England lockert ab Montag die Corona-Ausgangsbeschränkungen deutlich. Zwei Haushalte oder bis zu sechs Personen dürfen sich nun wieder in Parks und Gärten treffen. Die "Stay at home"-Anordnung wird aufgehoben. Freie Sportanlagen und Schwimmbäder dürfen wieder öffnen.
  • Nach Informationen der japanischen Wirtschaftszeitung "Nihon Keizei Shimbun" will die japanische Regierung keine staatlichen Exporthilfen für Kohlekraftwerke mehr gewähren. Mit Blick auf den von der neuen US-Regierung im April geplanten internationalen Online-Gipfel zum Klimaschutz wolle Japan keine niedrigverzinsten Kredite staatlicher Finanzinstitute für den Bau von Kohlekraftwerken im Ausland mehr bereitstellen, hieß es demnach in Tokio.
  • Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut per Montagmorgen 9.872 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Das sind 2.163 mehr als eine Woche zuvor. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg von 129,7 auf 134,4. Es gab 43 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Verstorbenen in Deutschland auf 75.913.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie fordert ein höheres Impftempo: Es würde jetzt viel helfen, „alles zu verimpfen, was da ist“, sagte der Generalsekretär der Immunmediziner, Carsten Watzl, der „Augsburger Allgemeinen“. Impfstoffbestände von BioNTech und Moderna, die derzeit für Zweitimpfungen zurückgehalten werden, sollten für zusätzliche Erstimpfungen genutzt werden. Im April wollen die Hersteller größere Mengen des Impfstoffs liefern.

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