Kommentar
13:19 Uhr, 03.06.2005

CO2-Emissionshandel: Partizipation am Allowance Kontrakt

Die Dresdner Kleinwort Wasserstein emittiert ein Zertifikat auf EU Emissionsrechte auf CO2. Das Underlying des Zertifikats (ISIN: DE000DR0FNP5) ist der so genannte „EU Allowance Kontrakt“, der an der Europäischen Energiebörse EEX in Leipzig gehandelt wird. Ein Chart ist auf der Seite eex.de einsehbar. Seit Beginn des Kontrakthandels im März 2005 stieg der Kontraktpreis, der Industrieunternehmen zur Emission von einer Tonne Kohlendioxid befähigt, von 10,40 Euro je Tonne auf zuletzt 19,32 Euro je Tonne angestiegen. Der Preis für den Allowance Kontrakt bildet sich wie bei Aktien durch Angebot und Nachfrage.

Das Zertifikat der Dresdner Bank ermöglicht die Partizipation an der Entwicklung des Allowance Kontraktes. Dabei erhebt die Dresdner einen ambitionierten Spread: Beim Kauf des Zertifikats müssen derzeit 19,80 Euro aufgebracht werden – sollte sich der Kurs bis Laufzeitende am 1. Dezember 2005 nicht verändern, so würde man nur noch 18,90 Euro zurück erhalten. Aufgrund der relativ geringen Informationen über die Entwicklung der Nachfrage im Emissionsrechtehandel ist dieses Produkt als hochspekulativ einzustufen, da zumindest theoretisch ein Totalverlust eintreten kann, wenn der Kontraktwert am Ende der Laufzeit deutlich gefallen ist. Wenn, dann ist dieses Produkt meiner Meinung nach nur jenen Anlegern mit umfassender Kenntnis des Emissionsrechtehandels und als kleine Depotbeimischung geeignet. Das Zertifikat wird seit Anfang Juni gehandelt.

Das Zertifikat partizipiert indirekt an einer Produktionssteigerung in Deutschland. Glaubt man eine Produktionssteigerung und damit einhergehende Anstiege bei der CO2-Emission, so kann man mit diesem Zertifikat an dieser Entwicklung partizipieren. Mit dem Emissionsrechtehandel will die EU die Verpflichtungen aus dem internationalen Klimaabkommen von Kyoto erfüllen. Kohlendioxid ist erwiesen zu einem Großteil am Treibhauseffekt der Welt verursachend beteiligt. Wer mehr Kohlendioxid ausstösst als erlaubt, muss Zertifikate zukaufen. Wer hingegen umweltfreundlicher produziert und weniger Schadstoffe erzeugt, kann Zertifikate verkaufen und damit Gewinne erzielen.

Jochen Stanzl – BörseGo GmbH

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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