Kommentar
18:26 Uhr, 13.10.2009

CO2-Emissionen um drei Prozent gestiegen

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Unternehmen, die ihre Treibhausgasdaten veröffentlichen, ist seit dem vergangenen Jahr von 109 auf 102 leicht zurückgegangen. Dennoch berichten damit gut die Hälfte der 200 größten börsennotierten Unternehmen ihre Klimadaten an das Carbon Disclosure Project, wie aus dem aktuellen Deutschland-Report 2009 des Carbon Disclosure Projects (CDP), des WWF Deutschlands und dem BVI Bundesverband Investment und Asset Management hervorgeht. Seit 2008 sind drei Prozent mehr CO2 an die Atmosphäre abgegeben. Lediglich 36 Prozent der Unternehmen, die in den beiden vergangenen Jahren ihre direkten CO2-Emissionen berichtet haben, hätten 2008 an Treibhausgasen eingespart. Die stärksten absoluten Schwankungen der Emissionen in beide Richtungen seien bei den deutschen Energieversorgern zu finden.

Laut dem Bericht des Carbon Disclosure Project formuliert die deutsche Industrie zunehmend Ziele zur Reduktion ihrer Treibhausgas-Emissionen. 57 Prozent der Unternehmen hätten mittlerweile Reduktionsziele, im Vorjahr habe ihr Anteil noch bei 49 Prozent gelegen. 41 Prozent aller Unternehmen, die sich Ziele gesetzt haben, könnten diese auch quantifizieren können. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg von elf Prozentpunkten. Meist haben die Unternehmen allerdings keine langfristige Zielsetzung über das Jahr 2015 hinaus. Die Ziele der deutschen Unternehmen, das CO2 zu verringern, liegen zwar über dem weltweiten Durchschnitt, reichen aber nicht aus, um den Klimawandel aufzuhalten. Die Reduktionen der deutschen Unternehmen liegen bei jährlich 2,8 Prozent und der weltweite Durchschnitt den Angaben zufolge bei 1,9 Prozent. Um die Emissionen in den Industrieländern bis 2050 um 80 Prozent zu senken, wäre ein jährlicher Rückgang von 3,9 Prozent nötig.

Die Qualität der Daten habe sich verbessert. Denn 52 Prozent der Unternehmen nutzen den Angaben zufolge inzwischen das international anerkannte Greenhouse Gas-Protokoll als Standard zur Berechnung ihrer Treibhausgas-Emissionen. 51 Prozent der Unternehmen unterzogen sich einer externen Prüfung ihrer Klimadaten. Allerdings hätten nur knapp zwei Drittel der berichtenden Unternehmen ihre Treibhausgas-Emissionen quantifiziert und 53 Prozent seien auch bereit, ihre Antworten an das CDP der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

„Die CDP-Daten veranschaulichen, wer sich auch über eine transparente Klima- Berichterstattung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft vorbereitet – und wer nicht. Sorgen müssen uns vor allem diejenigen Unternehmen machen, die sich dem entziehen. Denn vieles deutet darauf hin, dass sie nicht daran arbeiten, den Klimawandel zu bekämpfen und eine gesellschaftlich wie unternehmerisch verantwortliche Rolle dabei zu übernehmen, sich auf die fundmental verändernden Rahmenbedingungen strategisch einzustellen,“ sagt Caspar von Blomberg, Geschäftsführer des CDP Deutschland.

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