Fed: Wirtschaftsaktivität weitet sich aus - Rohöl-Lagerhaltung in den USA steigt kräftig

• Konjunkturbericht der Fed (Beige Book): Die wirtschaftliche Aktivität weitet sich aus
• US-Ölmarktbericht: Rohöl-Lagerhaltung steigt vier Mal so stark wie erwartet
• Stellenaufbau in der US-Privatwirtschaft im Februar stärker als erwartet
• Bundeskartellamt eröffnet Verfahren gegen Facebook
• MorphoSys übertrifft im vierten Quartal die Erwartungen der Analysten
• Deutsche Pfandbriefbank: 2015 höchster Gewinn seit der Finanzkrise
• Braas Monier übertrifft die Erwartungen und überzeugt mit einem positiven Umsatzausblick
• China: Wegen der hohen Staatsverschuldung hat Moody's den Ausblick für die Kreditwürdigkeit gesenkt

DAX

• Der DAX kann am Mittwoch seine anfänglich hohen Zugewinne nicht halten, zeigt sich am Nachmittag aber weiterhin von seiner freundlichen Seite. Gegen 17.15 Uhr notiert der Leitindex bei 9.736 Punkten und damit um 0,5 Prozent fester. Tags zuvor hatte der DAX erstmals seit einem Monat wieder über der Marke von 9.700 Punkten geschlossen.
• DAX-Tagesausblick von Rocco Gräfe

Wichtige Nachrichten

• DoE Ölmarktbericht: Die Rohöl-Lagerhaltung in den USA steigt um 10,4 Mio Barrel, erwartet wurde ein Anstieg um 2,5 Mio Barrel. Die Benzin-Lagerhaltung fällt um 1,5 Mio Barrel, erwartet wurde ein Rückgang um 1,5 Mio Barrel. Die Destillat-Lagerhaltung steigt um 2,9 Mio Barrel, erwartet wurde ein Rückgang um 1,5 Mio Barrel.
• Die EU-Kommission will Staaten wie Griechenland in den kommenden drei Jahren bis zu 700 Millionen Euro für die Bewältigung der Flüchtlingskrise zur Verfügung stellen. Die ersten 300 Millionen sollen schon im laufenden Jahr fließen, sagte der zuständige EU-Kommissar Stylianides.
• Die Ratingagentur Moody's hat den Ausblick auf die Kreditwürdigkeit Chinas von stabil auf negativ gesenkt. Als Grund nannte die Agentur die hohe Staatsverschuldung und die hohen Abflüsse bei den Devisenreserven. Das aktuelle Rating bleibt unverändert auf der Stufe „Aa3“.
• Donald Trump und Hillary Clinton gehen als Sieger aus dem "Super Tuesday" hervor. Donald Trump hat in mindestens sechs Staaten gewonnen, Hillary Clinton in mindestens sieben Staaten. In weiteren Staaten liegen beide aussichtsreich im Rennen. Sie sind damit einer Präsidentschaftskandidatur für ihre Partei näher gekommen. Am 8. und 15. März stehen erneut wichtige Vorwahltermine an.

Unternehmensnachrichten

• Der Agrarchemiekonzern Monsanto hat seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr gekappt. Der US-Konzern erwartet nun statt einer Gewinnspanne von 5,10 bis 5,60 US-Dollar je Aktie in 2016 nur noch 4,40 bis 5,10  US-Dollar je Anteilsschein.
• Der von den niedrigen Rohölpreisen in Mitleidenschaft gezogene Energiemulti Exxon Mobil legt Hand an geplante Investitionen und verringert die Ausgaben für das laufende Geschäftsjahr um 7 Mrd. auf 23 Mrd. US-Dollar.
• Die Deutsche Bank will beim Verkauf der Postbank-Tochter nichts überstürzen. „Es ist möglich, die Postbank zu verkaufen, die Frage ist nur zu welchem Preis“, sagte Vorstandschef John Cryan am Mittwoch bei einer Bankenkonferenz in Frankfurt.
• Das Bundeskartellamt hat ein Verfahren gegen Facebook eingeleitet. Zur Begründung hieß es, die Wettbewerbsbehörde gehe dem Verdacht nach, dass der Internetkonzern durch die Ausgestaltung seiner Vertragsbestimmungen zur Verwendung von Nutzerdaten seine mögliche marktbeherrschende Stellung auf dem Markt für soziale Netzwerke missbrauche.
• Wirecard geht mit dem Kreditkartenkonzern Visa eine Kooperation ein. Konsumenten steht eine neue Prepaid Visa Karte von der Wirecard Bank AG zur Verfügung: Die mycard2go ist die erste Kombikarte, die die Funktionen einer Kreditkarte mit denen einer Debitierte (V PAY) vereint. Wirecard-Chef Braun sprach zudem in einem Bloomberg-Interview von einem „sehr guten“ Start ins Jahr 2016.
• Der Dachziegelhersteller Braas Monier stellt nach einer kräftigen Umsatz- und Gewinnsteigerung im vergangenen Jahr für 2016 weiteres „profitables Wachstum“ in Aussicht.
• Die Deutsche Pfandbriefbank PBB hat in 2015 den höchsten Gewinn seit der Finanzkrise erzielt. Der Vorsteuergewinn kletterte um 12 % auf 195 Mio. Euro. Die Anteilseigner erhalten eine Dividende von 43 Cent je Aktie. Die PBB war aus der notverstaatlichten Hypo Real Estate hervorgegangen.
• MorphoSys hat das vierte Quartal 2015 mit einem Umsatz von 12,3 Mio. Euro (Vorjahr: 17,0 Mio. Euro), einem EBIT von -17,5 Mio. Euro (Vorjahr: -2,2 Mio. Euro) und einem Nettoergebnis von -13,3 Mio. Euro (Vj: -1,0 Mio. Euro) abgeschlossen. Analysten hatten mit einem Umsatz von 10,6 Mio. Euro, einem EBIT von -20,3 Mio. Euro und einem Fehlbetrag von 15,7 Mio. Euro gerechnet. 2016 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 47 bis 52 Mio. Euro und ein EBIT von -58 Mio. bis -68 Mio. Euro.
• Bloomberg: Die London Stock Exchange und die Deutsche Börse wollen sich mit einer "street sweep"-Taktik vor einem möglichen Gegenangebot schützen und versuchen soviele Großbanken wie möglich ins Boot zu holen.

Konjunktur

• Laut dem Konjunkturbericht der Fed (Beige Book) hat sich die wirtschaftliche Aktivität zuletzt in den meisten Regionen ausgeweitet. Die Arbeitsmarktbedingungen haben sich verbessert und die Löhne sind insgesamt gestiegen. Das Preisniveau ist in den meisten Regionen stabil. Die Konsumausgaben sind gestiegen, die Exporte wurden jedoch durch den starken Dollar belastet.
• Nach Angaben des privaten Arbeitsdienstleisters ADP wurden im Februar in den USA 214.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Experten hatten einen Stellenaufbau von lediglich 185.000 erwartet. Der Januar-Wert wurde allerdings von 205.000 neuen Jobs auf 193.000 nach unten revidiert.
• In der Eurozone sind die Erzeugerpreise im Januar um 1,0 Prozent zum Vormonat gesunken, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 0,9 Prozent gerechnet. Auf Jahressicht verringerten sich die Preise auf Herstellerebene im Januar um 2,9 Prozent.
• Die Schweizer Wirtschaft ist im vierten Quartal deutlich stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt stieg preis- und saisonbereinigt um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Analysten hatten nur mit einer leichten Expansion von 0,1 Prozent gerechnet. Wachstumsimpulse kamen erneut vom privaten und öffentlichen Konsum.
• Die chemische Industrie in Deutschland hat das Geschäftsjahr 2015 mit einem ernüchternden Schlussquartal beendet. Im 4. Quartal legte die Produktion nur um 0,7 Prozent zu. Das sind 0,3 Punkte weniger als prognostiziert. Für 2016 geht der Branchenverband VCI von einem Anstieg der Chemieproduktion um 1 Prozent aus.

Währungen

• Der australische Dollar kann sich weiter festigen. Die positive Wirtschaftsentwicklung in Down Under verleiht der Währung Auftrieb. Zum US-Dollar steigt der „Aussie“ deutlich auf in der Spitze 0,7244. Im Quartalsvergleich konnte die Wirtschaft zwischen Oktober und Dezember 2015 um 0,6 % zulegen. Prognostiziert wurden +0,5 %.