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13:59 Uhr, 30.11.2010

Citi: Irland, Portugal sind pleite, Spanien bald auch

Italien und Belgien sind bedroht

Anglo-Amerikanischer Angriff zweite Runde?

Der Chefökonom der Citigroup, Willem Buiter, nennt in seinem "Länderrisiken-Krisen-Update" Staaten, die insolvent sind, oder davon bedroht sind: Griechenland sei "de facto insolvent" - dies sei besonders der Fall, nachdem die Regierung die Defizitprognosen und die Kreditratingagenturen ihre Ratings angepasst hätten. Eine Lösung für die griechischen Schulden werde aber erst nach 2013 erwartet und man wird alles tun, um die Probleme bis dahin zu vertagen, schreibt Buiter.

Das Finanzsystem Irlands sei ebenso "de facto insolvent" - Die Regierung Irlands könne ihre eigenen Banken nicht aus eigenen Mitteln rekapitalisieren und vor der Insolvenz retten. Eine umfassende Rettung Irlands und dessen Finanzsystems sei "sehr unwahrscheinlich", weshalb es dort zu einem Zahlungsausfall kommen werde - für die eine oder andere Gruppe von Gläubigern.

Nach einer Einigung im Irland-Fall wird sich der Markt "wahrscheinlich" auf Portugal stürzen, das bei derzeiten Zins- und Wachstumsniveaus "weniger dramatisch, aber still, insolvent" ist. Wir rechnen damit, dass Portugal unter den Rettungsschirm der EU schlüpfen wird.

Spanien: "Für jetzt haben die Märkte Spanien der Risikoklasse zugeordnet, in der auch Italien ist, unserer Meinung sollte sie eher näher an jener Portugals und Irlands sein, wenn die Probleme des Bankensektors wahrgenommen würden." Der Rettungsschirm der EU sollte viel größer sein - Buiter schlägt 2000 Milliarden Euro vor. Denn: Sollte Spanien Hilfe benötigen, würde es das jetzige Budget sprengen.

Italien und Belgien: "Auf lange Sicht sind die hohen Verschuldungsgrade und die politische Instabilität in Italien und Belgien Nährböden für fundamental begründbare Staatsschuldenkrisen, während selbstbegründende Krisen sogar auch kurzfristig möglich sind, trotz eigentlich ausgeglichener Haushalte."

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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