CHORUS CLEAN ENERGY – Plant mit deutlichem Wachstum
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Vergleichbar ist Chorus am ehesten mit der im SDAX notierten Capital Stage. Man hält und betreibt Solar- und Windparks. Diese werden sowohl im Inland als auch im europäischen Ausland gehalten und liefern stetige Cashflows aus der Energieerzeugung. Entstanden ist Chorus im Jahr 2014 aus dem Zusammenschluss mehrerer Fondskonstruktionen, um eine Handelbarkeit der Anteile herzustellen und bisherige KG-Inhaber zu Aktionären zu machen. Damit ist der Aktionärskreis bereits zum Börsengang recht breit gestreut.
Rund 100 Mio. Emissionserlös hat man über den Börsengang an frischen Mitteln eingeworben, die nun kurzfristig investiert werden sollen. Bereits Mitte 2016 sollen alle Mittel vorzugsweise in Windparks angelegt werden, aber auch Zukäufe im Solarbereich sind möglich. Dabei übernimmt man die Wind- und Solarparks in der Regel erst nach der Fertigstellung, hat also keine direkten Projektrisiken wie beispielsweise eine Energiekontor. Rund 350 Mio. Euro Investitionsvolumen kann man mit dem Emissionserlös stemmen. Die Fremdfinanzierung über die Banken für den Restbetrag ist derzeit für rund 2 % zu haben, was solide Renditen dank Einspeisevergütung verspricht. Je nachdem wie und wann man die Mittel investiert wird es für 2016 einen deutlichen Gewinnsprung geben. Auch für 2017 erwarten wir hieraus dann aufgrund der volljährigen Konsolidierung weitere positive Effekte, woraus sich für die kommenden Jahre eine relative gute Wachstumsstory ableiten lässt. Konjunkturell ist man kaum anfällig, größtes Risiko sind Änderungen in den Einspeisevergütungen.
Damit sind wir auch schon beim Nachteil des Geschäftsmodells. Staatlich sicher, aber auch für alle Zeit? Dass Einspeisevergütungen tendenziell eher fallen ist klar, solange diese aber nicht rückwirkend für bestehende Parks geändert werden steht das Geschäftsmodell auf soliden Füßen.
Dieses Risiko von staatlicher Seite muss man bei einem Investment im Hinterkopf haben, insbesondere wenn es in der Eurozone wieder zu stärkeren Verwerfungen kommt.
Ende 2016 dürfte Chorus dann ein erweitertes Portfolio aus rund 50 % Wind und 50 % Solarenergie zusammen haben. Probleme neue Windparks zu finden und zu investieren gibt es dem Vernehmen nach nicht. Die Pipeline ist randvoll und neue Objekte sind auch preislich weiter interessant.
Ein weiterer Wachstumsaspekt ist das Asset-Management. Hier übernimmt Chorus die Betriebsführung für eigene – sowie Parks von Dritten. Es handelt sich um die Steuerung und Überwachung der Anlagen sowie die Rechnungslegung, also alles was man leicht outsourcen kann. Hier möchte man in den Folgejahren dann auch nochmals ordentlich wachsen. Das Potential ist natürlich nicht so groß wie im Eigenbetrieb, aber man kann vernünftige Margen erwirtschaften und zusätzlichen Ertrag generieren ohne großen Investitionsaufwand.
Rund 60 % des Jahresüberschuss dürfte nach unseren Berechnungen künftig als Dividende an die Aktionäre fließen, Startpunkt ist hier das Wirtschaftsjahr 2016.
Folgt man aktuellen Bankstudien dürften 2016 rund 80 Mio. Euro Umsatz durch die Bücher gehen. Das EBIT erwartet man in einer Bandbreite von 35-40 Mio. Euro, je nachdem wann neue Parks erworben und auch bilanziert werden können. Unter dem Strich stehen dann ca. 0,60 Euro je Aktie Gewinn. Eine Dividendenrendite von rund 4 % rundet die Story ab. Im Folgejahr ist dann ein weiterer Sprung geplant, der das Ergebnis in Richtung 80 Cents je Aktie steigen lassen könnte. Mit einem KGV von 15 bzw. 12 für 2017 weist man einen hohen Abschlag ggü. einer Capital Stage auf, die mit Multiples von 23 und 20 bewertet wird. Weitere Kapitalmaßnahmen sind zunächst keine geplant, könnten sich aber im Laufe der Zeit bei weiteren attraktiven Objekten durchaus ergeben. Die kommenden 6-12 Monate rechnen wir aber mit keinem Schritt in dieser Richtung.
Vor diesem Hintergrund halte ich die Aktie auf mittlere Sicht für kaufenswert. Ein erstes Kursziel liegt bei 12 Euro.
Sascha Gebhard
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