Kommentar
17:45 Uhr, 01.07.2016

London rechnet nicht mehr mit EU-Austrittsgesuch in 2016 - Buffet will WFC-Anteil ausbauen

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • ISM-Einkaufsmanagerindex für Industrie steigt unerwartet
  • US-Bauausgaben sinken überraschend
  • Daimler tätigt milliardenschweren Zukauf
  • BoE will Eigenkapitalanforderungen für Banken verringern
  • Arbeitslosigkeit in der Eurozone auf Fünfjahrestief
  • Industriestimmung in der Eurozone verbessert sich stärker als erwartet
  • Lufthansa Frachttochter Cargo verschärft Sparkurs
  • Nike-Mitgründer tritt als Chairman des Verwaltungsrates zurück
  • Oracle zu 3 Mrd. Dollar Schadenersatz verdonnert
  • US-Verkehrsaufsicht prüft nach Todesfall Teslas Autopilot
  • Chinesische Industrie verliert an Schwung
  • BoE-Chef signalisiert Lockerung der Geldpolitik

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt hat seine Erholung auch am Freitag fortgesetzt. Aussagen des britischen Justizministers Michael Gove, wonach Großbritannien voraussichtlich im Jahr 2016 kein Austrittsgesuch aus der EU stellen wird, sorgten für neue Spekulationen, dass der Brexit abgeblasen werden könnte. Rückenwind lieferten auch Spekulationen um eine Ausweitung des QE-Programms der EZB, die aber offenbar keine reale Grundlage haben. Nach einem unerwarteten Anstieg beim ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie konnte der DAX auf ein Tageshoch bei 9.806,47 Punkten klettern. Das Börsenbarometer beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,99 Prozent bei 9.776,12 Punkten.

Unternehmensnachrichten

  • Warren Buffet will sich bei der Fed die Genehmigung für den Erwerb von Wells Fargo-Aktien einholen. Laut Berkshire stehen keine vordefinierten Größenordnungen im Raum. Gegenwärtig hält der Investor Wells Fargo-Anteile im Wert von 23 Milliarden Dollar.
  • Der Autobauer Daimler erweitert sein Geschäft mit dem Management von Firmen-Fuhrparks mit einem milliardenschweren Zukauf. Das niederländische Unternehmen Athlon Car Lease Int. werde für 1,1 Mrd. Euro übernommen, so der Konzern. Mit der Übernahme erschließe sich Daimler neue Absatzpotenziale in einem Wachstumsmarkt, sagte CFO Uebber.
  • Der US-Chipkonzern Micron Technology reagiert mit einem massiven Stellenabbau auf den anhaltend schwachen PC-Markt. 2.400 Jobs sollen wegfallen, dies entspricht 8 Prozent der Belegschaft.
  • Der IT-Konzern Oracle hat vor Gericht einem Rechtsstreit mit Hewlett Packard eine Niederlage erlitten. Der Datenbankspezialist wurde zu Schadensersatz von 3 Mrd. US-Dollar an Hewlett Packard verurteilt.
  • Der Mitgründer des weltgrößten Sportartikelkonzerns Nike, Phil Knight, hat sein Amt als Chairman offiziell an CEO Mark Parker abgegeben. Knight teilte auch mit, dass er seine Stimmrechte an der Swoosh LLC, die die meisten seiner Klasse-A-Aktien von Nike verwaltet, an einen von seinem Sohn Travis Knight kontrollierten Trust verkauft habe.
  • Bei Lufthansa Cargo stehen keine Kündigungen im Raum, sie seien aber auch nicht seriös auszuschließen, sagte der Chef der Frachttochter, Peter Gerber, min Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Ziel sei es, wieder wettbewerbsfähig zu werden, vor allem auf der Kostenseite. Cargo will jährlich insgesamt 80 Mio. Euro einsparen.
  • United Internet hat ein neues Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Dabei sollen bis zu 5 Mio. eigene Aktien über die Börse rückerworben werden. Dies entspricht 2,44 Prozent des Grundkapitals.
  • Nach Informationen des Wall Street Journals will die Commerzbank die Aktivitäten in New York zurechtstutzen und dafür mehr als 100 Stellen streichen.
    Die Zeitung beruft sich auf ein internes Memo der Bank, auf das sie Einblick hatte.
  • Nach dem tödlichen Unfall im Zusammenhang mit einem selbstfahrenden Tesla-Auto prüft die US-Verkehrsbehörde NHTSA, wie der „Autopilot" bei dem Crash funktioniert hat. Es war der erste bekanntgewordene Unfalltod in einem Auto, das von einem Computer gesteuert wurde.
  • Der Autohersteller BMW treibt die Forschung eines selbstfahrenden Roboterautos hingegen voran und hat mit dem Chiphersteller Intel und dem israelischen Softwareunternehmen Mobileye zwei Entwicklungspartner gefunden. BMW will in fünf Jahren das autonome Fahren zur Serienreife bringen. Am heutigen Freitag werde Vorstandschef Harald Krüger mit seinen Kollegen von Intel, Brian Krzanich, und Mobileye, Amnon Shashua, die Pläne bekanntgeben, berichtet die FAZ.

Geldpolitik

  • Die britische Notenbank will in Reaktion auf das Brexit-Votum laut Bloomberg unter Berufung auf namentlich nicht genannte Personen die Eigenkapitalanforderungen für Banken reduzieren. Den Banken solle damit mehr Möglichkeiten bei der Kreditvergabe eingeräumt werden.
  • Der britische Justizminister Michael Gove rechnet in diesem Jahr nicht mehr mit einem formalen Austrittsgesuch Großbritanniens aus der Europäischen Union.
  • Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg könnte die EZB die Bedingungen ihres Anleihekaufprogramms aufweichen. Einige Ratsmitglieder möchten demnach, dass die EZB diese Papiere nicht entsprechend dem EZB-Kapitalschlüssel ankauft, sondern entsprechend dem Volumen der ausstehenden Anleihen. Laut neuesten Informationen soll am festgelegten Kapitalschlüssel für die Anleihenkäufe derzeit nicht gerüttelt werden. Die Hürden dafür seien hoch, sagten mit den Überlegungen der EZB vertraute Personen zu Nachrichtenagenturen. Nach den Worten von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny wird die EZB rechtzeitig einen Hinweis geben, ob das Anleihenkaufprogramm ausgeweitet wird.
  • Mark Carney, Chef der britischen Notenbank (BoE), signalisiert eine Lockerung der Geldpolitik und will die Lage am 14. Juli beim Treffen der BoE erörtern. Im August sollen dann weitere Optionen diskutiert werden. Der Brexit stelle ein schwerwiegender Regimewechsel dar, Großbritannien könne sich aber davon erholen. Unsicherheiten könnten über den Sommer anhalten, eine geldpolitische Lockerung sei über den Sommer wohl notwendig.

Konjunktur/Politik

  • In der US-Industrie hat sich die Stimmung im Juni unerwartet aufgehellt. Der vom Institut for Supply Management (ISM) ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe erhöhte sich von 51,3 Punkten im Vormonat auf 53,2 Zähler im Juni. Die Volkswirte der Banken hatten hingegen mit einem gegenüber dem Vormonat unveränderten Stand gerechnet. Ein Stand von mehr als 50 Punkten deutet auf Wachstum in der US-Industrie hin.
    Die US-Bauausgaben sind im Mai um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen, während die Volkswirte mit einem Anstieg um 0,7 Prozent gerechnet hatten. Die Entwicklung im Vormonat wurde von minus 1,8 Prozent auf minus 2,0 Prozent nach unten revidiert.
  • Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie ist im Juni nach endgültigen Angaben auf 51,3 Punkte gestiegen. Vorläufig war ein Stand von 51,4 Punkten ermittelt worden, nach 50,7 Punkten im Vormonat.
  • Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone ist im Juni nach endgültigen Daten nach 51,5 Punkte im Vormonat auf 52,8 Zähler angestiegen. Experten hatten eine geringere Stimmungsaufhellung erwartet.
  • Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Mai auf den tiefsten Stand seit Juli 2011 gefallen. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote sank um 0,1 auf 10,1 Prozent.
  • Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China ist im Juni um 0,1 auf 50,0 Punkte gefallen. Das ist der niedrigste Stand seit vier Monaten. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg dagegen von 53,1 auf 53,7 Punkte. Der konkurrierende Caixin-Einkaufsmanagerindex sank im Juni von 49,2 auf 48,6 Punkte. Er liegt damit den 16. Monat in Folge unter der Expansionsschwelle von 50 Zählern.
  • Die Ratingagentur S&P hat die Kreditwürdigkeit der Europäischen Union von "AA+" auf "AA" abgestuft und den Ausblick von negativ auf stabil angehoben.

Dividendenabschläge

  • Surteco (0,80 Euro je Aktie)
  • Allgeier (0,70 Euro je Aktie)
  • MBB (0,59 Euro je Aktie)
  • ProSiebenSat.1 (1,80 Euro je Aktie)
  • Nabaltec (0,15 Euro je Aktie)
  • Vectron Systems (0,45 Euro je Aktie)
  • VIB Vermögen (0,51 Euro je Aktie).
Termine des Tages: 09:50 Uhr - FR: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni (endgültig)
09:55 Uhr - DE: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni (endgültig)
10:00 Uhr - EWU: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni (endgültig)
11:00 Uhr - EWU: Arbeitslosenquote Mai
15:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni (endgültig)
16:00 Uhr - US: Bauausgaben Mai
16:00 Uhr - US: ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Juni

Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

7 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • MonsterLutz
    MonsterLutz

    Was "Arbeitslosigkeit in der Eurozone auf Fünfjahrestief" wert ist zeigt mir das hier:

    http://www.t-online.de/wirtschaft/id_78299260/euro...

    00:43 Uhr, 04.07.2016
  • shark
    shark

    Griechenland geht den falschen Weg- richtig wäre sich amVorbild Island zu orientieren.

    Gilt für manch andere Länderauch

    1. Juli 2016, 15:14 Uhr

    EM-ÜberraschungIsland, das Wirtschaftswunderland

    11:40 Uhr, 03.07.2016
  • 1 Antwort anzeigen
  • Morningstar
    Morningstar

    Was für ein kompletter Un- und Irrsinn...die Abstände von Notenbankeingriffen und Massnahmen werden immer kürzer und verpuffen vor allem immer schneller. Wann legt man diese sogenannten Experten endlich an die Kette. Jeglicher Kursrückgang wird mittlerweile versucht mit einer Lockerung der Geldpolitik einzuebnen. Kursrückgänge gehören zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage dazu, auch wenn es mal mehr als 20% sind. Diese völlig widersinnige Manipulation von Bondpreisen, Zinssätzen und Währungskursen führt zu nichts ausser Kapitalfehlallokationen. Glauben Politiker und Notenbanker wirklich, dass man fundamentale Fehler in einem System mit monetären Manipulationen zu negativen Zinssätzen hin vertuschen bzw. kurieren kann? Glauben wir tatsächlich, dass wir die Schuldenproblematik ohne massive Zugeständnisse und grundlegende Reformen einfach mit Durchwursteln lösen kann. Dream on.. Get to work, ihr sogenannten politischen Eliten. Oder wenn ihr es einfach nicht könnt weil ihr die Courage nicht habt, macht endlich Platz und hört auf euch in eurem seichten Talkshow-Geseier zu sonnen...

    09:53 Uhr, 01.07.2016
    1 Antwort anzeigen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

stock3-Team
stock3-Team
Redaktion

Das stock3-Team:

Gebündelte Expertise in Fachartikeln, Chartanalysen und Videobeiträgen: Das stock3-Team rund um Bastian Galuschka und Floriana Hofmann setzt sich aus erfahrenen Redakteuren und Technischen Analysten zusammen. Kein Bullen- oder Bärenmarkt der letzten Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, kein Crash, kein All-time-High, keine spannenden Börsenthemen also, die sie nicht redaktionell begleitet bzw. selbst gehandelt haben. Regelmäßig analysieren und kommentieren die unabhängigen Experten die Ereignisse an den wichtigsten Börsen weltweit und haben dabei sowohl die Entwicklung von Sektoren und Indizes als auch Einzelaktien im Blick. Zudem unterstützt das stock3-Team interessierte Anlegerinnen und Anleger bei deren Weiterbildung rund um ihre Trading-Strategien.

Mehr über stock3-Team
Mehr Experten