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12:46 Uhr, 12.04.2012

China: Weltbank senkt Wachstumsprognose

Washington (BoerseGo.de) - Die Weltbank mit Sitz in Washington hat ihre Prognose für das chinesische Wirtschaftswachstum nach unten korrigiert. Demnach werden nun nur noch 8,2 Prozent erwartet, der niedrigste Wert in 13 Jahren. In einer früheren Prognose vom Januar ging die Weltbank noch von einem Plus von 8,4 Prozent aus.

Als Gründe für die Reduzierung des Ausblicks werden geringere Steigerungen bei der Inlandsnachfrage und den Investitionen genannt. 2013 soll das Wachstum aber 8,6 Prozent betragen. Hier lag die Erwartung im Januar mit 8,3 Prozent noch klar tiefer.

„Die Risiken einer Überhitzung nehmen ab, was zunehmend auf eine weiche Landung der chinesischen Wirtschaft hindeutet“, so Ardo Hansson, Chefökonom bei der Weltbank für China.

Die Hauptrisikofaktoren, die eine weiche Landung der chinesischen Wirtschaft in Frage stellen könnten, sind schwache und unsichere Wachstumsaussichten der Industrienationen und die weitere Korrekturentwicklung des chinesischen Immobilienmarktes. Obwohl zeitlich genügend Spielraum vorhanden ist um auf die Risiken einzugehen, muss jeder Schritt der Politik mit äußerster Sorgfalt gemacht werden, so die Weltbank mit Verweis auf die langfristigen Auswirkungen der Maßnahmen.

Die Weltbank empfiehlt China seine Mindestreservepflicht weiter zu senken um die Verfügbarkeit von Krediten zu erleichtern. Eine Senkung der Leitzinsen sollte hingegen erst bei entsprechenden akuten Abwärtsrisiken vorgenommen werden.

Darüber hinaus empfiehlt die Weltbank Maßnahmen zur Abkühlung des Immobilienmarktes durch marktwirtschaftliche Schritte zu ersetzen, die die Kapitalkosten erhöhen und die Bandbreite der Investitionsmöglichkeiten erweitern.

Nach Ansicht der Weltbank wird Chinas langfristiger Ausblick deutlich vom Umgang mit seinen strukturellen Herausforderungen abhängen. China sollte dabei in Zukunft mehr darauf achten seinen Fokus von der Wirtschaftswachstumsrate auf die Qualität der Aufwärtsentwicklung zu verlagern.

Am Vortag senkte die Asian Development Bank (ADB) ihren Wirtschaftsausblick für China für das Jahr 2012 auf 8,5 Prozent nach 9,1 Prozent in einer früheren Prognose. Für 2013 erwartet die ADB ein BIP-Plus von 8,7 Prozent.

Im ersten Quartal 2012 sollte das BIP in China laut ADB um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen. Es wäre das schwächste Wachstum seit dem Jahr 2009. Das chinesische Statistikamt (National Bureau of Statistics) wird seine BIP-Daten zum ersten Quartal am morgigen Freitag (13.04.2012) veröffentlichen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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