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12:23 Uhr, 24.11.2010

China umschifft: Australien liefert jetzt seltene Erden an Japan

Japan sucht Handelsallianzen

Der australische Außenminister Kevin Rudd hat einen langfristigen Liefervertrag mit Japan unterzeichnet. Dabei geht es um die Lieferung von seltenen Erden von Australien an Japan - Australien füllt damit das Vakuum auf, das China durch seine Exportstopps nach Japan hinterlassen hat. China produziert 97% der seltenen Erden weltweit.

"Australien ist bereit, ein langfristiger, sicherer und zuverlässiger Lieferant seltener Erden an die japanische Volkswirtschaft zu sein", erklärt Rudd.

Erst vor einem Jahr hatte die Regierung in Canberra Pläne der chinesischen China Non-Ferrous Metal Mining Group geblockt, 249 Millionen Dollar in Lynas Corp zu investieren. Lynas ist ein australischer Produzent seltener Erden. Nachtigal ick hör dir tapsen...China hatte schon vergangenes Jahr vorbereitet, was in diesem Jahr gemacht wurde...

"Die australische Regierung versteht die strategische Bedeutung von seltenen Erden weltweit", erklärt Rudd weiter. "Wir wissen, dass wir in unserem Land mehrere dieser Metalle besitzen."

Japan tut einiges - das nehmen auch die Aktienmärkte wahr. Der Nikkei 225 Index war der stärkste Index weltweit in den vergangenen beiden Wochen. Japan versucht, im asiatisch-pazifischen Raum durch Handelsallianzen die eigene Wirtschaft aus dem jahrzehntelangen Schlamassel zu ziehen. Australien stimmte jüngst zu, die Gespräche über die Errichtung eines Freihandelsabkommens mit Japan, die 2007 begannen, wieder neu anzugehen.

Japan will die asiatisch-pazifischen Volkswirtschaften "integrieren", heißt es aus Tokio. Dabei geht es um die USA, Singapur, Chile, Australien und Peru, aber auch um Malaysia, Neuseeland, Brunei und Vietnam - aber nicht um China, wohlgemerkt.

By the way - Lynas - der australische Produzent seltener Erden - wird auch in Frankfurt gehandelt und hat - was bei der Nachrichtenlage verständlich ist - eine starke Performance aufs Parkett gelegt:

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor hat keine offenen Positionen in folgendem besprochenen Basiswert: Lynas

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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