China stockt, und die Welt hält den Atem an
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Die chinesische Konjunkturlokomotive soll ihre rasante Fahrt verlangsamen. Die Auswirkungen werden weltweit zu spüren sein, auch für hiesige Fondssparer.
Nachdem die chinesische Wirtschaft Anfang des Jahres merklich zu überhitzen drohte (sogar im wörtlichen Sinne, weitverbreitete Stromausfälle waren ein deutliches Symptom), hat die dortige Regierung bremsende Maßnahmen ergriffen, die ihre Wirkung zumindest auf die lokalen Börsen nicht verfehlt haben. So sanken die Indizes in Schanghai und Shenzen unlängst auf 5-Jahrestiefstände.
Bei den hierzulande zugelassenen China-Aktienfonds hat dies natürlich Spuren hinterlassen, wenn auch in abgemilderter Form, da viele auch in Hongkong und Taiwan investieren. Dennoch, durchschnittlich wurden in den vergangenen 6 Monaten Verluste von 6,8% verzeichnet, und das trotz einer deutlichen Zwischenerholung in den vergangenen Wochen.
Mittelfristig dürfte sich die Talfahrt noch erheblich stärker fortsetzen, denn China hat im Rahmen einer schier irrsinnigen Ausweitung der Produktion massive Überkapazitäten geschaffen. Hauptabnehmer für die chinesischen Produkte sind jedoch die Amerikaner, und genau da liegt das Problem.
Die US-Privathaushalte sind in einem noch nie dagewesenen Ausmaß überschuldet. Ende der Neunziger erlaubte der Börsenboom weiter steigende Ausgaben, dann kamen die Hypotheken-Refinanzierungen dank Greenspans extrem lockerer Zinspolitik. Danach folgten im vergangenen Jahr zwei Steuersenkungsrunden. Jetzt aber ist die Trickkiste leer, die Zinsen steigen, die Einkommen nicht, ein Rückgang des Konsums ist unvermeidlich.
Und das wird China mit aller Härte treffen, denn Europas verunsicherte Knauser werden die Kastanien nicht aus dem Feuer holen, und der Heimatmarkt ist noch nicht so weit. Hinzu kommen die schwelenden Probleme des instabilen Bankensystems, der maroden Staatsbetriebe und der hohen Arbeitslosigkeit. Fondsanleger allgemein, nicht nur in China- oder Asienfonds, sollten diese Risiken im Auge behalten.
Eine vorsichtige Strategie bei maximaler Streuung der Risken ist mehr denn je geboten. Die Geldflüsse in der Fondsbranche (raus aus Aktien, rein in den Geldmarkt) stimmen in diesem Zusammenhang hoffnungsvoll.
Quelle: Morningstar Deutschland
Die Aufgabe der Fonds-Ratingagentur Morningstar ist es, leicht zugängliche Informationen und Anwendungen anzubieten um den Anlegern eine objektive Hilfe zu den mehr als 6.000 in Deutschland zugelassen Fonds zu geben. Als Teil des europäischen Netzes lancierte Morningstar seine Dienste in Deutschland am 23.05.2001 unter www.morningstarfonds.de
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