Kommentar
22:30 Uhr, 22.05.2018

EU-Politiker von Zuckerberg-Anhörung enttäuscht - DAX geht fester aus dem Handel

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  • EU-Politiker von Zuckerberg-Anhörung enttäuscht
  • Euro-Haftungsunion: 154 Wirtschaftsprofessoren warnen
  • SDAX setzt Rekordjagd fort
  • ThyssenKrupp: Einstieg von Elliott Associates befeuert Aktie
  • China senkt Importzölle für Autos
  • CTS Eventin erwirbt Mehrheit an spanischem Konzertveranstalter
  • Grammer übernimmt US-Fahrzeuginnenraumspezialisten
  • Italien: Staatspräsident lässt sich Zeit mit Regierungsauftrag
  • Zalando plant neues Vergütungssystem
  • Evotec kooperiert mit Celgene
  • Dialog Semiconductor erhält weiteren Apple-Auftrag
  • Ryanair erwartet Gewinnrückgang

DAX & US-Märkte

  • Positive Vorgaben von der Wall Street und ein wieder schwächerer Euro haben am Dienstagnachmittag den deutschen Aktienmarkt beflügelt. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,71 Prozent bei 13.169,22 Punkten, nachdem im Hoch sogar 13.204,31 Zähler erreicht wurden. Der SDAX setzte unterdessen seine Rekordjagd fort und kletterte auch am Dienstag auf ein neues Allzeithoch. In den USA und Asien hatten die Märkte auf die Grundsatzeinigung zwischen den USA und China im Handelsstreit bereits am Montag mit Kursgewinnen reagiert. China will in Zukunft deutlich mehr amerikanische Waren und Dienstleistungen erwerben. Zudem kündigte China am Dienstag an, die Importzölle für Autos und Autoteile zu senken. In Europa belastet aber weiter die politische Situation in Italien. Der Staatspräsident lässt sich noch Zeit mit der Erteilung eines Regierungsauftrags an die populistische Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega.
  • Alle US-Indizes beendeten den heutigen Handel nach gutem Start mit einem negativen Vorzeichen. Der Russell 2000 markierte intraday ein weiteres Allzeithoch drehte dann am Nachmittag schnell ab und ging mit einem Minus von 0,75 % aus dem Handel. Als Belastung zeigten sich heute der Energie- (-1,3 %) und Industrie-Sektor (-1,2 %), während sich Finanzen (+0,7 %) und Versorger (+0,4 %) dem Abwärtstrend entgegenstellen konnten. Aus faktortechnischer Sicht waren es vor allem Growth-Titel (-0,4 %) die verkauft wurden, während sich der Buyback-Korb (+0,03 %) relativ unbeschadet aus der Affäre ziehen konnte.

Unternehmensnachrichten

  • Mehrere Politiker haben heute die Äußerungen von Facebook-CEO Zuckerberg vor dem Europaparlament als unzureichend kritisiert. Zuckerberg habe nicht alle Fragen beantworten können, seine Antworten blieben oft flach und vage. Laut Jan Philipp Albrecht von den Grünen habe die Befragung gezeigt, dass Facebook alleine nicht in der Lage ist die Sorgen der Verbraucher aufzulösen.
  • Facebook-Chef Mark Mark Zuckerberg will sich bei seiner Anhörung im EU-Parlament ab 18.00 Uhr auch bei den europäischen Nutzern für den Datenskandal entschuldigen. In der Vergangenheit habe Facebook "nicht genug getan, um zu verhindern, dass die von uns entwickelten Instrumente auch dafür verwendet werden zu schaden", heißt es in dem vorab verbreiteten Text der Rede von Zuckerberg. "Das war ein Fehler, und es tut mir leid." Europäische Nutzer seien "ein großer und unglaublich wichtiger Teil" von Facebook, so Zuckerberg.
  • Der Hedgefonds Elliott Associates des bekannten US-Investors Paul Singer baut offenbar eine Minderheitsposition bei ThyssenKrupp auf. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Paul Singer ist als aktivistischer Investor bekannt. Er versucht also häufig, durch seinen Einstieg die Strategie des jeweiligen Unternehmens zu beeinflussen, um so Gewinne für die Aktionäre zu realisieren. Bei ThyssenKrupp strebt Singer offenbar unter anderem an, den CEO Heinrich Hiesinger auszuwechseln. Hiesinger war bereits bei anderen Aktionären in Kritik geraten. Die Aktien von ThyssenKrupp konnten nach der Meldung zeitweise um rund acht Prozent zulegen.
  • Der japanische Elektronikkonzern Sony hält künftig 90 Prozent der Anteile am Musikverlag EMI Music Publishing. Dazu übernimmt Sony einen bisher vom Investor Mubadala gehaltenen Anteil in Höhe von 60 Prozent für 1,9 Milliarden Dollar. EMI Music Publishing hält die Rechte an mehr als zwei Millionen Songs. Die verbleibenden 10 Prozent des Unternehmens gehören den Erben von Michael Jackson.
  • Der Ticketvermarkter CTS Eventim übernimmt 63,5 Prozent am spanischen Konzert- und Festival-Veranstalter Doctor Music. Finanzielle Details wurden nicht mitgeteilt.
  • Nach der Ankündigung Chinas, die Importzölle für Autos und Autoteile zu senken (siehe unten), können die Aktien der deutschen Autobauer deutlich zulegen. Die Aktien von BMW sind mit einem Plus von rund 1,6 Prozent der größte Gewinner im DAX. Auch die Papiere von Daimler und Volkswagen notieren deutlich im Plus.
  • Die Deutsche Post übernimmt die kolumbianische Logistikfirma Suppla Group.
  • Der Autozulieferer Grammer übernimmt den US-Spezialisten für Fahrzeuginnenräume Toledo Molding & Die für 271 Millionen US-Dollar. Die Übernahme soll im dritten Quartal abgeschlossen werden. Die Wettbewebsbehörden müssen noch zustimmen. Toledo erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von 300 Millionen Dollar mit 1.700 Mitarbeitern.
  • Beim Modehändler Zalando soll künftig ein neues Vergütungssystem für die drei Vorstandsmitglieder gelten. Geplant ist ein deutlich geringeres Grundgehalt sowie eine variable Vergütung mit Aktienoptionen, die bei einer guten Unternehmensentwicklung das Gehalt der Vorstandsmitglieder deutlich erhöhen könnte. Über das neue Vergütungssystem stimmt die Hauptversammlung des Unternehmens am Mittwoch ab.
  • Das deutsche Biotechunternehmen Evotec kooperiert künftig mit dem US-Unternehmen Celgene. Evotec erhält im Rahmen der Kooperation eine Vorabzahlung von 65 Millionen US-Dollar, wie das Unternehmen mitteilte.
  • Dialog Semiconductor hat nach eigenen Angaben weitere Aufträge Energiemanagement-Chips für die iPhones von Apple erhalten. "Wir wurden jetzt mit weiteren Designs für Chips beauftragt, die 2019 ausgeliefert werden", sagte der Chef des deutsch-britischen Chipentwicklers Jalal Bagherli "Euro am Sonntag". Zuvor war wiederholt spekuliert worden, dass Apple künftig eigene Chips einsetzen könnte. Der Umsatz von Dialog Semiconductor ist zu einem großen Anteil von Apple-Aufträgen abhängig.
  • Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair hat ihren Gewinn in dem Ende März beendeten Geschäftsjahr 2017/18 um zehn Prozent auf 1,45 Milliarden Euro gesteigert. Für das laufende Jahr rechnet Ryanair aber wegen gestiegener Personal- und Treibstoffkosten mit dem ersten Gewinnrückgang seit fünf Jahren und peilt einen Überschuss von 1,25 bis 1,35 Milliarden Euro an.
  • Tesla-Chef Elon Musk hat am Montagabend eine Allrad-Version des für den Massenmarkt geplanten Model 3 angekündigt. Der Wagen soll rund 78.000 US-Dollar kosten.

Konjunktur & Politik

  • Die USA wollen ihre Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus China beibehalten. Die jüngste Einigung habe keine Auswirkungen auf die Maßnahmen, sagte US-Finanzminister Mnuchin.
  • USA: Richmond Fed Manufacturing Index im Mai bei 16 Punkten. Erwartet wurden 9 Punkte nach -3 Punkten im Vormonat.
  • China: Index der Frühindikatoren im April +1,5 % nach +1,6 % im Vormonat (m/m).
  • 154 Wirtschaftsprofessoren aus Deutschland üben scharfe Kritik an den Vorschlägen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und des EU-Kommissionschefs Jean-Claude Juncker zur Ausweitung der europäische Währungs- und Bankenunion. "Die in der Berliner Koalitionsvereinbarung erwähnten Vorschläge (...) bergen hohe Risiken für die europäischen Bürger", heißt es in einem in der FAZ veröffentlichten Aufruf. So dürfe das Haftungsprinzip nicht außer Kraft gesetzt werden. "Die Haftungsunion unterminiert das Wachstum und gefährdet den Wohlstand in ganz Europa", schreiben die Professoren. "Es gilt, Strukturreformen voranzubringen, statt neue Kreditlinien und Anreize für wirtschaftliches Fehlverhalten zu schaffen."
  • China hat eine Senkung der Importzölle für Autos und Autoteile angekündigt. Zum 1. Juli sinken die Importzölle von derzeit 25 Prozent auf dann 15 Prozent, wie das Finanzministerium in Peking mitteilte. Die Senkung der Zölle ist offenbar eine Reaktion auf die jüngsten Gespräche zwischen den USA und China im Handelsstreit. Von den niedrigeren Importzöllen werden aber auch europäische Autobauer profitieren. Die USA wollen unterdessen ihre Sanktionen gegen den chinesischen Telekom-Ausrüster ZTE abmildern, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Gleichzeitig wurden neue US-Zölle angekündigt für chinesischen Stahl, der über Vietnam in die USA kommt.
  • Italien: Nach der Einigung auf eine Regierungskoalition zwischen der linken Fünf-Sterne-Bewegung und der rechtspopulistischen Lega lässt sich Staatspräsident Sergio Mattarella noch Zeit mit dem Auftrag für eine Regierungsbildung. Zunächst berät Mattarella am Dienstagvormittag mit den Präsidenten der beiden Parlamentskammern. Die neue Koalition will den Politik-Neuling Giuseppe Conte zum Regierungschef wählen lassen. Vorher muss allerdings der Staatspräsident den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen.

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