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10:28 Uhr, 26.04.2012

China Life Insurance mit Gewinnrückgang im 1. Quartal

Peking (BoerseGo.de) – Das chinesische Versicherungsunternehmen China Life Insurance mit Sitz in Peking hat seine Zahlen für das erste Quartal 2012 publiziert. Demnach musste der größte Versicherer des Landes (gemessen am Prämienvolumen) einen deutlichen Gewinnrückgang von 29 Prozent im Jahresvergleich hinnehmen. Der Konzern begründete die Entwicklung unter anderem mit einem gesunkenen Prämienvolumen. Es ist der sechste Quartalsrückgang in Folge.

Der Unternehmensfokus auf das Lebensversicherungsgeschäft macht China Life Analysten zufolge anfällig für den Verdrängungswettbewerb auf dem chinesischen Versicherungsmarkt und die Auswirkungen der volatilen Aktienmärkte. Jedoch dürfte sich das Unternehmen weiter von seinem starken Gewinneinbruch von 45 Prozent im Jahr 2011 erholen, da eine milde Lockerung der chinesischen Geldpolitik zu einer Steigerung der Aktienkurse beigetragen hat und so auch der Vertrieb von ansparenden Versicherungsprodukten gestiegen ist.

Der Nettogewinn wurde für die drei Monate (per 31. März 2012) mit 5,63 Milliarden Yuan angegeben, nach 7,97 Milliarden Yuan im Vorjahresquartal. Die Prämieneinnahmen und Policengebühren betrugen 112,74 Milliarden Yuan, was einem Rückgang von 7,6 Prozent auf 122 Milliarden Yuan im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies wurde mit Abwanderungen von Kunden zu Konkurrenzunternehmen begründet. Im ersten Quartal des Vorjahres 2011 konnte ein Anstieg bei den Prämieneinnahmen und Policengebühren von 11 Prozent notiert werden. Die Investmenteinnahmen stiegen im ersten Quartal im Jahresvergleich um 11 Prozent auf 19,02 Milliarden Yuan an.

Der Rückgang beim Nettogewinn wurde laut China Life auch durch die Schwäche der Aktienmärkte, trotz einer leichten Erholung im ersten Quartal, verursacht.

Trotz eines 2,9-prozentigen Anstiegs der in chinesischen Yuan notierten A-Aktien im ersten Quartal 2012 stiegen die Abschreibungen bei China Life auf 7,69 Milliarden Yuan im ersten Quartal nach 1,57 Milliarden Yuan im Vorjahreszeitraum. Chinas Aktienmärkte konnten seit Jahresbeginn um 9,4 Prozent zulegen, da Investoren sich um eine harte Landung der chinesischen Volkswirtschaft weniger Sorgen machen.

Chinas Zentralbank hat bereits zweimal seit Ende letzten Jahres die Mindestreserveanforderungen für die Banken gesenkt. Weitere Senkungen sind laut Ansicht von Volkswirten wahrscheinlich, wenn die Kreditvergabe sich weiterhin nur so schleppend entwickeln sollte. Dann würde noch mehr Liquidität in den Markt strömen.

„Wir erwarten,dass China Life in den kommenden Monaten von einer möglichen unterstützenden Politik der Regierung (für den Lebensversicherungsbereich) profitieren wird, da Peking ein stabiles Wirtschaftswachstum in diesem Jahr gewährleisten will“, so ein Analyst einer großen Investmentbank mit Sitz in Guangzhou.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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