China lässt den Yuan etwas von der Leine
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Eine gefühlte Ewigkeit steht China schon aus den USA wegen seiner Währungspolitik unter Druck. Das ging sogar so weit, dass amerikanische Politiker Handelssanktionen gegen das Reich der Mitte forderten, sollte der Yuan nicht freigegeben oder aber zumindest die erlaubte Schwankungsbreite angehoben werden. Seit 2005 ist die chinesische Währung nicht mehr an den US-Dollar fix gekoppelt, bisher lag die erlaubte Schwankungsbreite bei 0,5% täglich. Ab heute ist diese offiziell auf 1,0% verdoppelt.
Damit geht Peking einen weiteren Schritt in Richtung Normalisierung seiner Währung. Das Endziel kann nur eine völlige Freigabe des Wechselkurses sein, und das sollte kein Jahrzehnt mehr dauern. China ist erwachsen geworden. Wir sollten uns aber davor hüten, den Chinesen eine Lehre in Sachen zu unterlassender Manipulationen erteilen zu wollen. Denken Sie dabei bitte an die Zentralbankpolitik der US-Fed und der EZB. Die rabiaten Geldmengenausweitungen im Dollar- und Euroraum sind zwar keine manipulative Währungspolitik im strengen Sinne, im weiteren aber sicherlich. Die Tatsache, dass die eigenen Währungen im Zuge der Liquiditätsflutungen tendenziell geschwächt werden ist durchaus ein erwünschter exportfördernder Faktor, auch wenn das selten so ausgesprochen wird.
Doch zurück zu China: Mit dem völlig berechtigt erstarkten Selbstvertrauen der Chinesen sieht die Führung natürlich auch für den Yuan künftig eine neue Rolle in der Welt. In dem Maße, wie China zur führenden Wirtschaftsnation der Welt aufsteigt (aktuell ist China Nr.2 nach den USA), wird auch die chinesische Währung an Bedeutung im Welthandel gewinnen. Stand jetzt rechnet der Großteil der globalisierten Welt in US-Dollar ab. Der Yuan wird von Peking aber zunehmend als Alternative zum US-Dollar positioniert. Und das ist auch völlig in Ordnung so, die Investoren werden sich freuen, denn seien wir ehrlich: Der US-Dollar ist eine kaputte Währung (zum Euro schweigen wir lieber mal). Die weltweite Hegemonie der Amerikaner ist sowohl wirtschaftlich als auch militärisch in den letzten Jahrzehnten ihrer Existenz angekommen.
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