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12:11 Uhr, 14.03.2016

China kündigt weitere Reformen an

Der MSCI China ist seit Jahresanfang um fünfzehn Prozent gefallen. Viele Marktteilnehmer fragen sich, ob China in der Lage ist, seine Reformbemühungen beizubehalten. Den Ängsten trat Peking nun entgegen.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Die jüngsten Konjunkturdaten aus China geben Anlass zur Hoffnung auf eine Stabilisierung in der bisher vorherrschenden Wirtschaftsabschwächung. Das signalisieren die am Wochenende gemeinsam für Januar und Februar vorgelegten Daten zur landesweiten Investitionstätigkeit. Insgesamt wurde nach einem Plus von 10 Prozent im Jahresvergleich im vergangenen Dezember in den ersten beiden Monaten des Jahres 2016 in Zuwachs um 10,2 Prozent verzeichnet. Dabei stiegen sogar die Investitionen in den kriselnden Immobilienmarkt erstmals seit sechs Monaten wieder. Die Ausgaben im Infrastrukturbereich legten zugleich mit einer stabilen Jahresrate von 15,7 Prozent zu.

Demgegenüber blieben die Umsätze im Einzelhandel in den beiden Monaten hinter den Erwartungen zurück. So erlösten die Einzelhändler zwar 10,2 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresmonat. Die Marktschätzung lag jedoch bei höheren 10,9 Prozent. In dem Sektor belasten offenbar die zunehmenden Spannungen am Arbeitsmarkt die Konsumneigung der Chinesen. Die geringere Nachfrage und die ausbleibenden Auslandsorders schlagen auf die Erzeugung in der Industrie durch. Die Jahresrate für das Wachstum der Industrieproduktion schwächte sich nach 5,9 Prozent zum Ende 2015 ab und wurde jetzt mit 5,4 Prozent bekannt gegeben.

Chinas Wirtschaft wächst so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr und neben der Binnenkonjunktur schwächelt auch der Außenhandel des Landes zunehmend. Chinas Zentralbankchef Zhou Xiaochuan betonte am Wochenende, dass Peking trotz des schwächeren Außenhandels keine Abwertung des Yuan anstrebe. Der Yuan befinde sich nach einer Phase von Schwankungen wieder auf einem normalen und angemessenen Niveau, sagte er am Samstag in Peking. Dieser Trend werde sich fortsetzen. Peking versucht seit Monaten, den Abwärtstrend des Yuan zu stoppen. Allein in den vergangenen drei Monaten schmolzen die Devisenreserven um rund 236 Milliarden Dollar auf nun noch 3,2 Billionen Dollar - den niedrigsten Stand seit 2011.

Der MSCI China ist seit Jahresanfang um fünfzehn Prozent gefallen. Anlegersorgen um das globale, aber auch um das inländische Wirtschaftswachstum sind durch den schwachen Yuan noch verstärkt worden. Viele Marktteilnehmer fragen sich, ob China in der Lage ist, seine Reformbemühungen beizubehalten. Peking selbst hat jedenfalls weitere Reformen angekündigt. „Wir brauchen mehr Transparenz an den Märkten", sagte Liu Shiyu, Vorsitzender der chinesischen Börsenaufsicht am Samstag. „Wir können die Interessen von Investoren nur schützen, wenn wir die Entwicklung des Marktes vorantreiben."

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Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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