China: Inflationsrate im Sinkflug
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1. Die chinesische Inflationsrate ist im November deutlich stärker als erwartet auf 2,4 % yoy zurückgegangen. Erwartet worden war ein Rückgang auf 3,3 % yoy (Bloomberg-Consus) bzw. 3,0 % yoy (DekaBank). Im Vormonat hatte die Inflationsrate noch bei 4,0 % yoy gelegen. Gegenüber dem Vormonat fielen die Preise um 0,8 % mom, was den stärksten Rückgang seit März 2006 bedeutet. Von den letzten acht Monatsraten waren sechs negativ. Aufgrund von Basiseffekten könnte die Jahresrate bereits im Februar ein negatives Vorzeichen aufweisen.
2. Wie schon in den Vormonaten war der Rückgang der Inflationsrate bei den Nahrungsmittelpreisen besonders ausgeprägt, die rund ein Drittel des Warenkorbs ausmachen. Diese sind im November nur noch um 5,9 % yoy gestiegen, nachdem sie im Oktober noch um 8,5 % yoy zugelegt hatten. Doch auch bei der Komponente ohne Nahrungsmittel hat sich der Preisanstieg deutlich von 1,6 % yoy auf nur noch 0,6 % yoy ermäßigt. Die gestern veröffentlichten Zahlen zur Erzeugerpreisentwicklung signalisieren ebenfalls einen schwindenden Inflationsdruck. Diese waren im November nur noch um 2,0 % yoy gestiegen, nachdem sie noch im Oktober um 6,6 % yoy zugelegt hatten.
3. Die heute veröffentlichten Inflationszahlen erleichtern es der chinesischen Zentralbank, die Geldpolitik weiter zu lockern. Seit September wurde die Lending-Rate von 7,47 % auf 5,58 % reduziert. Noch im ersten Halbjahr 2009 dürften weitere Zinssenkungen auf 4,5 % erfolgen. Auch die Deposit-Rate, die bereits auf 2,52 % zurückgenommen wurde, dürfte bis Jahresmitte um weitere 108 Basispunkte gesenkt werden.
4. Weder die geld- noch die fiskalpolitischen Stützungsmaßnahmen können jedoch verhindern, dass sich die chinesische Konjunktur zunächst weiter abschwächt. Und die gestern veröffentlichten Außenhandelszahlen für den Monat November zeigen, dass diese Abschwächung bereits in vollem Gange ist. Die Exporte waren erstmals seit Februar 2002 gegenüber dem Vorjahresmonat rückläufig (-2,2 % yoy). Die Importe sind um 17,9 % yoy regelrecht eingebrochen. Im Importrückgang spiegelt sich zum einen der deutliche Rückgang der Rohstoffpreise wider, die rund 25 % der Importe ausmachen. Beide Seiten der Handelsbilanz zeigen jedoch auch den Rückgang der Nachfrage – sowohl in China als auch im Rest der Welt. Der Handelsbilanzsaldo ist im November aufgrund des Importrückgangs auf ein neues Rekordhoch von 40,1 Mrd. USDollar gestiegen (Vormonat: 35,2 Mrd. US-Dollar).
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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