China: Index der Frühindikatoren kühlt sich im Juni ab
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (BoerseGo.de) - In China hat sich der Anstieg beim Index der Frühindikatoren (LEI) im Juni deutlich abgekühlt. Der LEI stieg im Juni nur noch marginal um 0,1 Prozent im Monatsvergleich auf 234,9 Zähler, wie das Research-Institut The Conference Board am heutigen Dienstag mitteilte. Der Basiswert wurde im Jahr 2004 mit 100 Einheiten festgelegt.
Damit verliert der Aufschwung im LEI deutlich an Fahrt. Im Vormonat Mai wurde noch ein Plus von 1,1 Prozent notiert. Im April lag das Wachstum bei 0,9 Prozent und im März bei 0,8 Prozent. Im Februar wurde ein Plus von 1,0 Prozent registriert, nach plus 2,1 Prozent im Januar und plus 0,8 Prozent im Dezember. Fünf der sechs Komponenten des Indikators gaben im Juni nach, wie das Conference Boad weiter mitteilte.
Der Conference Board Leading Economic Index für China wurde im Mai 2010 zum ersten Mal berechnet. Die Berechnungen wurden rückwirkend bis zum Jahr 1986 vorgenommen. Der Index wird verwendet um Wendepunkte in den Konjunkturzyklen zu signalisieren.
Der Präsenzindikator (CEI), der die aktuelle wirtschaftliche Aktivität widerspiegelt, erhöhte sich im Juni um 0,5 Prozent auf 219,8 Einheiten (2004 = Basiswert von 100), nach einem Plus von 0,6 Prozent im Mai und einem Rückgang um 0,6 Prozent im April. Im März wurde ein Anstieg von 0,6 Prozent gemessen. Im Februar lag das Plus bei 3,9 Prozent und im Januar wurde ein Minus von 3,0 Prozent notiert. Vier der fünf einzelnen Komponenten des CEI-Indikators stiegen im Juni an.
„Die Daten deuten im Verbund mit anderen Indikatoren daraufhin, dass die reale Wirtschaft keine deutliche Erholung aufweist. Diese Situation dürfte in den kommenden Monaten weiter bestehen bleiben“, so Andrew Polk, Conference Board-Ökonom in Peking. „Bisdie vorgenommene Lockerung der Geldpolitik in der Realwirtschaft ankommt und die Nachfrage des privaten Sektors antreibt, wird die Stabilisierung der Wirtschaft weiter schwach bleiben“, ergänzte Polk.
Die chinesische Notenbank People Bank of China (PBoC) hatte Anfang Juli ihren Leitzins gesenkt und reagierte damit auf die an Fahrt verlierende heimische Volkswirtschaft. Der Einlagensatz verringerte sich um 0,25 Punkte auf 3,0 Prozent. Der Ausleihungssatz fiel um 0,31 Punkte auf 6,0 Prozent. Es war bereits der zweite Zinsschritt der PBoC in weniger als einem Monat. Erst am 7.Juni hatte die Zentralbank beide Sätze um jeweils 25 Basispunkte gesenkt. Im Vorjahr 2011 wurde der chinesische Leitzins noch drei Mal erhöht. Den überraschenden Schritt werten Beobachter als Signal für die Alarmstimmung in Peking bezüglich des Zustands der heimischen Wirtschaft.
Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im 2. Quartal um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Das Wachstumstempo ist damit das Geringste seit dem ersten Quartal 2009. Im ersten Quartal wurde noch ein Wirtschaftsanstieg von 8,1 Prozent notiert.
Die Weltbank hatte ihre BIP-Prognose für China für 2012 zuletzt auf ein Plus von 8,2 Prozent reduziert und verwies dabei auf einen signifikanten Rückgang bei Investitionen und Konsum sowie eine schwache Auslandsnachfrage. Für 2013 sieht die Weltbank ein Wachstum von 8,6 Prozent.
Die Asian Development Bank (ADB) senkte ihre Wachstumsprognose für 2012 jüngst auf von 8,5 auf 8,2 Prozent. Für 2013 geht die ADB nun von einem BIP-Plus von 8,5 Prozent aus, nach zuvor 8,7 Prozent. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat ein Wachstum von 8,0 Prozent für 2012 prognostiziert. Für das kommende Jahr 2013 sieht der IWF ein BIP-Wachstum von 8,5 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.