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08:02 Uhr, 24.05.2012

China: HSBC-Einkaufsmanagerindex sinkt im Mai

Peking (BoerseGo.de) - Der von der Großbank HSBC und Markit Economics erhobene Einkaufsmanagerindex für das herstellende Gewerbe in China ist im Mai in der vorläufigen Fassung auf 48,7 Punkte gefallen, nach 49,3 Einheiten im April und 48,3 Zählern im März. Damit bleibt der Wert im Mai weiter im Kontraktionsbereich unterhalb von 50 Einheiten. Es ist der siebte Monat in Folge, dass der herstellende Sektor eine Kontraktion aufweist.

Begründet wurde der Rückgang mit der schwachen Nachfrage in Folge der europäischen Staatsschuldenkrise und eine fragile Weltkonjunktur. Insbesondere die Bedingungen für die Exporteure verschlechterten sich im Laufe des Monats, so die Erkenntnisse der HSBC. Der HSBC-Index gilt als gutes Maß für die Lage in den kleineren Unternehmen, während der offizielle Index der Regierung eher die Stimmung unter den großen Konzernen abbildet.

Die Produktion im herstellenden Sektor stieg laut Manufacturing Output Index im Mai wieder an, so HSBC/Markit. Der Indikator legte auf 50,5 Einheiten zu und erreicht damit wieder den expansiven Bereich über 50 Zähler. Zuvor notierte der Indikator noch bei 49,3 Einheiten. Außerdem geht aus der neuen Studie hervor, dass die Beschäftigung in dem Sektor im Mai zurückging, wenn auch mit einer geringeren Geschwindigkeit als noch im April.

In der ersten Lesung werden in der Regel etwa 85 bis 90 Prozent der gesamten Antworten der monatlichen Erhebung erfasst. Hongbin Qu, HSBC-Chefökonom für China, äußerte, dass die Daten eine aggressivere Lockerung der Geldpolitik erfordern. Er gehe davon aus, dass man in Peking auch zu weiteren Lockerungsmaßnahmen bereit sei.

Die chinesische Volkswirtschaft legte im ersten Quartal 2012 so schwach zu wie seit drei Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 8,1 Prozent zu. Für das Gesamtjahr 2012 strebt die Regierung in Peking ein BIP-Wachstum von 7,5 Prozent an, nachdem zuvor noch ein Plus von 8 Prozent erwartet wurde. Im Jahr 2011 wurde noch ein BIP-Plus von 9,2 Prozent notiert.

Die Weltbank hat ihre BIP-Prognose für China für 2012 auf ein Plus von 8,2 Prozent reduziert und verweist auf einen signifikanten Rückgang bei Investitionen und Konsum sowie eine schwache Auslandsnachfrage. Für 2013 sieht die Weltbank ein Wachstum von 8,6 Prozent.

Die Asian Development Bank senkte ihre Wachstumsprognose für 2012 auf 8,5 Prozent, während der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von 8,2 Prozent für 2012 prognostiziert.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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