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11:09 Uhr, 30.10.2003

China: Gewinnwachstum wird sich verlangsamen

Standard & Poor's Ratings Services gehen davon aus, dass sich das Gewinnwachstum chinesischer Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte erneut beschleunigen wird. Im Jahr 2004 rechnen die Analysten jedoch mit einem verlangsamten Wachstum der Unternehmensgewinne, da sich die Rohstoffpreise stabilisieren und die ausländischen Investitionen etwas abkühlen werden.

Massive Kapitalzuflüsse seit dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation Ende 2001 haben zusammen mit der expansiven Politik der Regierung sowie den steigenden Öl- und Stahlpreisen die Gewinne der Unternehmen Chinas deutlich expandieren lassen. S&P Direktor John Bailey weist darauf hin, dass dieser Trend sich nicht bis Ultimo fortsetzen wird. "Das sollte niemanden nach den überdurchschnittlichen Gewinnzuwächsen der letzten Jahre überraschen", so Bailey.

"Die proaktive Geldpolitik und die Restrukturierungen in der Industrie werden voraussichtlich weiterhin die Nachfrage erhöhen, doch rechnen wir im Zuge der Stabilisierung der Preise mit einem moderateren Wachstum im Jahr 2004", fügt Bailey hinzu. In den letzten Monaten seien auch die Auslandsinvestitionen etwas zurückgegangen. Zudem strafft die Regierung in Peking die Zügel für Investitionen in einigen Industriezweigen, die zu stark wachsen, um einer möglichen Inflation entgegenzuwirken. Solche Industriezweige seien die Automobil- und die Immobilienbranche.

S&P heben die Aktien des Ölunternehmens PetroChina hervor. Das Unternehmen habe im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr seinen Gewinn mehr als verdoppeln können und profitierte an steigenden Ölpreisen. PetroChina sei eines der beeindruckendsten Beispiele für das extreme Gewinnwachstum chinesischer Unternehmen in den letzten Jahren, so S&P.

Die schlechteste Performance zeigten hingegen staatseigene Betriebe im Raffinerie- und Petrochemie-Bereich, so S&P. Diese Unternehmen konnten sich in einem offeneren Marktumfeld schlecht behaupten.

Bisher sei das Bild in China nicht klar - es werde sich in den nächsten Jahren herausstellen, wer als klarer Gewinner und wer als Verlierer hervorgehen wird und wer sich am besten an die veränderten Marktbedingungen anpassen kann.

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