China: Geldpolitik könnte die Märkte bremsen
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London (BoerseGo.de) - Nachdem China im Jahr 2009 die Weltwirtschaft aus der Rezession führte, könnten im kommenden Jahr Sorgen um eine mögliche Straffung der Geldpolitik die Marktstimmung belasten. Dies vermutet Laura Luo, Fondsmanagerin des Schroder ISF China Opportunities. "Der chinesischen Regierung muss zugestanden werden, dass sie schnell auf den Abschwung reagierte und mit dynamische Zinssenkungen und einer Steigerung von Kreditvergabe und Staatsausgaben Liquidität in das System pumpte", betont die Expertin. Nun habe die schnelle Erholung im Reich der Mitte aber die Angst vor Wertblasen und steigender Inflation ausgelöst. Viele Banken erhielten von behördlicher Seite Warnungen, die übermäßige Kreditfinanzierung zu drosseln und sicherzustellen, dass neue Darlehen in die reale Wirtschaft geleitet würden. Dies führe zu mehr Spekulationen, wann sich die Behörden von ihrer extrem lockeren Geldpolitik verabschieden werden.
Der Zwiespalt zwischen guten Makrodaten und Liquiditätssorgen dürfte laut Luo im kommenden Jahr bestimmend sein für den chinesischen Aktienmarkt. Die Geldpolitik dürfte nach Ansicht der Expertin aber weiter expansiv bleiben. Das Kreditvolumen chinesischer Banken werde sich 2009 wahrscheinlich auf die enorme Größe von 10 Billionen Renminbi (1,47 Billionen US-Dollar) belaufen. Zwar sei es unwahrscheinlich, dass sich 2010 dieses Volumen wiederhole, sagt Luo, für das kommende Jahr rechnet die Fondsmanagerin aber mit der immer noch immensen Summe von rund 7 bis 8 Billionen Renminbi (1,03 bis 1,17 Billionen US-Dollar).
Die Bemühungen der chinesischen Regierung, den Nachfrageeinbruch durch Konjunkturprogramme abzufedern und den Binnenkonsum zu stärken, schlagen sich auch im Portfolio des Fonds Schroder ISF China Opportunities nieder. "Insbesondere halten wir Ausschau nach Möglichkeiten in den Sektoren, die von den Trends zu verstärkten Infrastruktur- und Konsumausgaben profitieren. Das Gleiche gilt für Titel, die an der Verbesserung im Immobilienmarkt beteiligt sind." Zyklische Papiere würden hingegen gemieden. Starke Fundamentaldaten wie gute Geschäftsführung, hohe Transparenz sowie solide Bilanzen und Gewinne seien entscheidend, ist Luo überzeugt.
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