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08:44 Uhr, 21.02.2013

China: Frühindikatoren legen erneut zu

Peking (BoerseGo.de) - In China ist der Index der Frühindikatoren (LEI) im Januar erneut gestiegen und konnte dabei deutlich an Dynamik gewinnen. Der LEI stieg im Januar um 1 Prozent im Monatsvergleich auf 253,4 Einheiten, wie das Research-Institut The Conference Board am heutigen Donnerstag mitteilte. Der Basiswert wurde im Jahr 2004 mit 100 Einheiten festgelegt. Im Vormonat Dezember stieg der Indikator nur um 0,4 Prozent an und im November um 1,1 Prozent. Von den sechs Komponenten des Index konnten vier im Januar zulegen, wie es weiter hieß.

„Die Zunahme der Anstiegsdynamik im Januar wurde hauptsächlich von den Verbrauchererwartungen und der geschätzten Aktivität im Immobiliensektor angetrieben. Beide Faktoren wurden positiv durch die Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr beeinflusst“, so Andrew Polk, Wirtschaftswissenschaftler am Conference Board Peking. Polk zufolge hat auch die Kreditvergabe zu dem Anstieg beigetragen. „Trotz des Anstiegs des Index, fiel das Wachstum im LEI nicht sehr breit gefächert aus. Die derzeitige wirtschaftliche Erholung fällt weiterhin nur moderat aus“, gab Polk zu bedenken.

Zum vorherigen historischen Verlauf des Indikators: Im Oktober wurde ein Anstieg von 1,6 Prozent ausgewiesen. Im September legte der Indikator nur um 0,2 Prozent zu. Im August wurde noch ein Anstieg von 1,7 Prozent notiert. Im Juli wurde nur ein Plus von 0,6 Prozent registriert. Im Juni wurde ein marginaler Anstieg von 0,1 Prozent ausgewiesen. Im Mai wurde hingegen noch ein Plus von 1,1 Prozent notiert. Im April lag das Wachstum bei 0,9 Prozent und im März bei 0,8 Prozent. Im Februar wurde ein Plus von 1,0 Prozent registriert, nach plus 2,1 Prozent im Januar und plus 0,8 Prozent im Dezember.

Der Conference Board Leading Economic Index für China wurde im Mai 2010 zum ersten Mal berechnet. Die Berechnungen wurden rückwirkend bis zum Jahr 1986 vorgenommen. Der Index wird verwendet um Wendepunkte in den Konjunkturzyklen zu signalisieren.

Der Präsenzindikator (CEI), der die aktuelle wirtschaftliche Aktivität widerspiegelt, stieg ebenfalls an. Er erhöhte sich im Januar um 0,6 Prozent auf 233,7 Einheiten (2004 = Basiswert von 100). Alle fünf Komponenten trugen positiv zu dem Anstieg bei, wie es vom Conference Board hieß.

Im Dezember wurde jedoch noch ein höheres Plus von 0,7 Prozent notiert, nach plus 1,5 Prozent im November, 1,0 Prozent im Oktober und 0,5 Prozent im September. Im August wurde nur ein Anstieg von 0,6 Prozent gemessen, im Juli von 0,5 Prozent sowie im Juni von 0,9 Prozent. Im Mai wurde ein Plus um 0,6 Prozent notiert, nach einem Rückgang um 0,6 Prozent im April. Im März wurde ein Anstieg von 0,6 Prozent gemessen. Im Februar lag das Plus bei 3,9 Prozent und im Januar wurde ein Minus von 3,0 Prozent notiert.

Im vierten Quartal hat die chinesische Volkswirtschaft an Dynamik gewonnen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 7,9 Prozent im Jahresvergleich zu. Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass die chinesische Wirtschaft im Quartal wieder an Schwung zulegen konnte. Angetrieben wurde das Wachstum laut Statistikamt (NBS) durch ein robustes Industrieoutput und robuste Investitionen. Im dritten Quartal legte das chinesische BIP nur um 7,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Es war die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen.

Trotz der Erholung im vierten Quartal musste im Gesamtjahr 2012 eine Wirtschaftsabkühlung hingenommen werden. Hier wurde nur ein BIP-Plus von 7,8 Prozent im Jahresvergleich notiert. Es ist der schwächste Wert seit dem Jahr 1999.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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