China: Die echte Wahrheit
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hinter den Oktober-Importdaten für Rohstoffe
Diese Nachricht erschien gestern auf BoerseGo.de - Basis sind die Importdaten Chinas für den Monat Oktober, alleine bei Kupfer gab es einen dramatischen Einbruch:
China: Kupfer-Nachfrage fällt im Oktober
Kategorie: News Warenterminbörsen | Sektor Rohstoffe | Datum: 22.11. 14:49
Peking (BoerseGo.de) - Die chinesische Nachfrage nach Kupfer schwindet. Im Oktober gab die Nachfrage um 19,7 Prozent nach. Zwar ist der Bedarf noch immer so hoch wie im Oktober des vergangenen Jahres, doch sorgen sich Anleger vor einer weiteren Abschwächung in China. Daniel Brebner von der Deutschen Bank sieht Kupfer auch künftig unter Druck: "Es sieht danach aus, als würde der Druck auch noch im nächsten Monat anhalten", so der Analyst.
Den Preisrutsch aufgrund der schwächen Nachfrage in China aufhalten konnten zeitweise die Meldungen über die EWU-Hilfen für Irland. "Die Geldspritzen für Irland signalisieren dem Markt, dass man sich um das Problem kümmert. Ich sehe das für Kupfer verhalten positiv", erklärt Brebner.
Auch bei anderen Rohstoffen schrumpften die Importmengen.
Kevin Norish, Rohstoff-Analyst bei Barclays Capital, warnt jetzt davor, aus diesen Daten falsche Schlüsse zu ziehen. Die Nachfragerückgänge seien nicht auf verstärkte Regulierung oder sogar auf eine Wachstumsabschwächung in China zurückzuführen. Außerdem sei festzuhalten, dass die Importe nicht mit der zugrundeliegenden Nachfrage korrelieren - die Nachfrage sei weiterhin stark.
Das zeige das Beispiel von Öl, neben anderen. So fielen die Öl-Importe um -32% auf den niedrigsten stand seit 19 Monaten, während gleichzeitig aber die Raffinerieauslastung um 11% wuchs und die daraus ableitbare chinesische Ölnachfrage wuchs also um 13% auf über 9 Millionen Barrel/Tag - das ist ein neuer historischer Höchstwert, schreibt Norish.
Am Agrarmarkt verkaufe das State Council weiterhin eigene Lagerbestände, um die Preise in China abzukühlen. Insofern sei es nicht verwunderlich, dass China weniger importierte.
Die Kupfernachfrage sei zwar um 30% auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr gefallen, doch wuchs die Produktion von Kupferproduzenten um 8%.
Auch die Credit Suisse äußert sich am heutigen Morgen zu den Daten:
"Die Volatilität der landwirtschaftlichen Rohstoffe bleibt hoch. Die chinesischen Handelszahlen für den Oktober zeigten rückläufige Mais-, Baumwoll-, Zucker- und Sojabohnenimporte. Unseres Erachtens ist dies eher auf Exportbeschränkungen und eine begrenzte Verfügbarkeit an den internationalen Märkten als auf eine schwache Nachfrage zurückzuführen. Kurzfristig wird die Stimmung wahrscheinlich uneinheitlich bleiben, weil man sich auf die Massnahmen Chinas zur Beschränkung der Nahrungsmittelpreisinflation konzentriert. Auch an den jüngsten Positionierungszahlen lässt sich die Unsicherheit erkennen, weil die Anleger ihr Engagement im Agrarsektor verringern. Wahrscheinlich wird es zu weiteren Meldungen über chinesische Massnahmen zur Senkung der inländischen Nahrungsmittelpreise kommen."