China: CFLP-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungssektor sinkt
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Peking (BoerseGo.de) – In China ist der offizielle Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers' Index, PMI) für den Dienstleistungssektor im September zurückgegangen. Der Indikator sank saisonal bereinigt auf 53,7 Einheiten, wie die China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) am heutigen Mittwoch mitteilte. Im Vormonat August wurde noch ein Stand von 56,3 Einheiten notiert. Damit notiert der Indikator trotz des Rückgangs weiter über der wichtigen Marke von 50 Einheiten. Eine Lesung über dem Niveau von 50 Einheiten signalisiert einen Aufschwung in dem Sektor, während eine Notierung unter 50 Zählern eine Kontraktion signalisiert.
Der Teilindex für die Neuaufträge sank im September um 0,9 Punkte auf 51,8 Einheiten. Der Subindex für die neuen Exportaufträge blieb im negativen Bereich unter 50 Einheiten. Jedoch konnte der Index trotzdem leicht um 0,2 Punkte im Monatsvergleich auf 49,8 Einheiten zulegen.
Der offizielle Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers' Index, PMI) für den herstellenden Sektor wurde im September mit 49,8 Einheiten ausgewiesen, wie das National Bureau of Statistics gemeinsam mit der China Federation of Logistics and Purchasing bereits am Montag mitteilte. Im Vormonat August wurde nur ein Stand von 49,2 Einheiten notiert.
Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im 2. Quartal nur noch um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Das Wachstumstempo war damit das Geringste seit dem ersten Quartal 2009. Gerade die abkühlenden Exporte drückten auf das Wachstum. Im ersten Quartal 2012 wurde noch ein Wirtschaftsanstieg von 8,1 Prozent notiert. Im Gesamtjahr sieht die chinesische Regierung nur noch ein BIP-Wachstum von 7,5 Prozent. Als Begründung für den pessimistischeren Ausblick nennt Peking die abkühlende Wirtschaft der USA und die sich zuspitzende europäische Staatsschuldenkrise.
Im Vergleich zu Europa sehen diese Wachstumsraten zwar gigantisch aus. In China gelten diese Zuwächse aber als Untergrenze für die weitere Entwicklung des Landes. Sollten sich die Wachstumsraten noch weiter abkühlen, könnte es nach Ansicht einiger Analysten zu sozialen Unruhen in dem Riesenreich kommen. Die stark rückläufige Entwicklung des chinesischen Energieverbrauchs deutet Experten zufolge außerdem darauf hin, dass das reale Wachstum noch deutlich tiefer ist.
Die Asian Development Bank (ADB) senkte am heutigen Mittwoch ihre Wachstumsprognose für China für 2012 auf 7,7 von 8,5 Prozent im April. Für 2013 geht die ADB nun von einem BIP-Plus von 8,1 Prozent aus, nach zuvor 8,7 Prozent. Begründet wurde der gesenkte Wachstumsausblick von der Entwicklungsbank mit einer sich abkühlenden Weltkonjunktur und einer schwachen Binnennachfrage. Die Ratingagentur S&P hatte jüngst ebenfalls ihren Wirtschaftswachstumsausblick für China für 2012 von 8 auf 7,5 Prozent gesenkt.
Auch die Investmentbanken zeigen sich für China in den letzten Wochen pessimistischer. Die Investmentbank Goldman Sachs senkte ihr Wachstumsziel für China 2012 jüngst von 7,9 Prozent auf 7,6 Prozent und für 2013 von 8,5 Prozent auf 8,0 Prozent. Barclays reduzierte seine BIP-Prognosen für China von plus 7,9 Prozent auf plus 7,5 Prozent im Jahr 2012 und von plus 8,4 Prozent auf plus 7,6 Prozent im Jahr 2013. HSBC reduzierte die BIP-Prognose auf 8,0 Prozent (bisher 8,4 Prozent) für 2012 und 8,5 Prozent (bisher 8,8 Prozent) für 2013. Die Citigroup senkte die BIP-Prognose für die Volksrepublik für 2013 von plus 8,0 Prozent auf plus 7,6 Prozent. Morgan Stanley senkte die BIP-Prognose für 2012 von plus 8,5 Prozent auf plus 8,0 Prozent.
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