China: 2008 kein Jahr des Aktien-Bullen?
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Inwieweit es den Chinesen gelingt, eine sanfte Landung der Wirtschaft zu inszenieren und die Inflation im Zaum zu halten, wird ebenso wie die Frage, ob es zu einer weiteren Öffnung und Liberalisierung des Marktes kommen wird, mitentscheidend dafür sein, wie es in diesem Jahr mit den chinesischen Aktienkursen weitergehen wird.
Die dortigen Aktienindizes sind gerade dabei, sich von einem im vierten Quartal erlittenen Schwächeanfall wieder zu erholen und sie bewegen sich auch noch in intakten langfristigen Aufwärtstrends. Trotzdem ist längst nicht alles in Butter. Denn es sind unverkennbar Überhitzungstendenzen erkennbar. Ablesen lässt sich das nicht nur daran, dass jeder Chinese, der nur ein bisschen was auf sich hält, dem Aktienfieber verfallen ist und ein Run auf Neuemissionen eingesetzt hat.
Was für eine Blase sich gebildet hat, lässt sich auch auf einen Blick an den Indizes ablesen. So ist der Shanghai B-Index seit Juli 2001 ausgehend bei 56 Punkten bis auf aktuell 369 Punkte geklettert. Damit sind nicht nur die mageren Vorjahre ausgebügelt, sondern mehr als wettgemacht und die Bewertungen sind dadurch in astronomische Höhen gestiegen. Auf der Internetseite der Shenzhen Stock Exchange beispielsweise wird das KGV der SSE Indexmitglieder auf rund 76 beziffert. Das schreit förmlich nach einer Korrektur, wenn irgendwann einmal die Maschinerie außer Gang gerät. Derzeit stecken in den Kursen jedenfalls schon viele hohe Erwartungen Die damit verbundenen Gefahren hat auch die Notenbank längst erkannt und schon des Öfteren vor dem zunehmenden Risiko spekulativer Blasen gewarnt. Auch Warren Buffett, legendärer Milliardär und Vorsitzender der überaus erfolgreichen Investment-Holding Berkshire Hathaway Inc. riet Anlegern bereits im Oktober dazu, vorsichtig zu sein, was die Hausse an der chinesischen Börse angeht. Sein Unternehmen verkaufte im selben Monat sämtliche PetroChina-Aktien. Auch Alan Greenspan, der ehemalige Vorsitzende der US-Notenbank, äußerte sich ähnlich. Denn die Frage, ob sich China in einem Zustand irrationalen Überschwangs befinde, einem Ausdruck, den Greenspan 1996 selbst prägte, bejahte er.
Wie die intakten Aufwärtstrends zeigen, ist es aber noch zu früh, das Ende der Hausse auszurufen. Aber in den kommenden Monaten dürfte das Kursgeschehen wie schon zuletzt vermehrt zu spüren, weiter volatil bleiben. Solange sich das Wachstumstempo aber weder merklich verlangsamt noch völlig überhitzt, könnte die reichlich vorhandene Liquidität auch den chinesischen Festlandaktien eine zunächst anhaltende Hausse bescheren. Aber die überzogenen Bewertungen, die überkaufte Marktlage und der überdurchschnittliche Optimismus der Marktteilnehmer stimmt uns schon jetzt vorsichtig und lässt das Chance-Risiko-Verhältnis nicht als vorteilhaft erscheinen.
Quelle: Ostbörsen-Report
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