Kommentar
02:00 Uhr, 03.04.2009

Chico fühlt sich gut - Er war zur richtigen Zeit, zum richtigen Preis in der richtigen Aktie

Um +8,57% konnte die Aktie gestern ansteigen, die der gute Chico vor einer Woche gekauft hatte ... Heavytrader Butch sei Dank. Nur schwer konnte sich Chico auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren, immer wieder mußte er während des US Handelverlaufs auf die Kursanzeige schauen. Sie wechselte ständig zwischen +7% und +9% hin und her. In seinen Adern pulsierten die Kurse, in den Augen spiegelten sich $ Zeichen.

Jubelnd lief er in seinem Zimmer hin und her, riß schließlich das Fenster auf und rief den Passanten auf der Straße ein grelles "Ich liebe euch alle ..." zu.

Was war konkret geschehen ?

Sie erinnern sich. Chico hatte in der zurückliegenden Woche ein Treffen mit einigen Heavytradern. Butch nannte ihm seinen Top Tradingkandidaten, die Aktie mit dem wohlfeil klingenden Namen SBA Communications (SBAC). Einige Tage bewegte sich der Kurs dieses Papiers zwischen 23 und 24 $ hin und her. Chico, der ein auf 10.000 Euro kapitalisiertes Depot besitzt, kaufte SBAC als sie bei 23,5 $ notierte; und zwar an der Frankfurter Börse in Euro. Das ist mittlerweile kein Problem mehr. Die Makler an den deutschen Regionalbörsen crossen in der Regel die Papiere direkt.

Da Butch von einem exzellenten Chance/Risiko Verhältnis gesprochen hatte, war Chico "all in" gegangen. Er hatte für sein gesamtes Tradingkapital SBAC Aktien gekauft. Mittelfristig habe die Aktie bis zu 60% Potential bis 38,50 $. Aus 10.000 Euro könnte Chico also ganz fix 16.000 Euro machen. (Dass der steigende Euro dabei etwas gegen ihn laufen würde, wußte er nicht). Eine tolle Sache, Chico ist guter Dinge, er sieht sich auf dem richtigen Weg, durch den starken Kursanstieg fühlt er sich bestätigt.

An dieser Stelle spricht Butchs Geist zu Chico und redet diesem ins Gewissen ...

Lieber Chico,

schön, dass du dich so freuen kannst, durch den scheinbaren Erfolg wirst du allerdings in deinem noch jungen Anlegerverhalten falsch konditioniert.

a) Ein exzellentes Chance/Risiko Verhältnis (CRV) von 6 trifft auf das vorliegende Tradingsetup bei der SBAC Aktie zu. Das heißt lediglich, dass du in dem vorliegenden Fall 6mal soviel gewinnen kannst wie du bereit bist zu verlieren. Exzellentes CRV sagt nichts über die Wahrscheinlichkeit aus, ob der Trade tatsächlich aufgehen wird. Es ist also keine Aussage über die Trefferquote. Du kannst theoretisch aus 10 aufeinanderfolgenden Trades ausgestopt werden, die aber alle ein CRV von 6 hatten.

b) Wenn du alles auf eine Karte setzt, betreibst du Glücksspiel und kein professionelles Anlegen. Mit Glückspiel kannst du hier und da einmal Glück haben, langfristig wirst du aber zu den Verlieren gehören. Stell dir vor, die Position wird entsprechend Butchs vorgaben ca. 10% unter Einstieg ausgestopt. Das würde bedeuten, dass du 10% deines Kapitals verloren hättest. Du müßtest direkt danach 11% Profit machen, nur um den Verlust wieder aufzuholen. Wenn du stattdessen aber nochmals 10% verlieren würdest, müßtest du bereits 25% Profit machen, um wieder auf break even zu kommen. Die folgende Drawdowntabelle zeigt dir auf, wie gefährlich es ist, wenn du Verluste nicht im Blick behälst und gnadenlos begrenzt. Stell dir außerdem vor, SBAC bringt überraschend eine Gewinnwarnung heraus und der Aktienkurs eröffnet am Folgetag 50% unter deinem Einstiegsniveau. In diesem Falle nützt dir dein 10% Stoploss gar nichts. Du wirst vor Tatsachen gestellt. Du hättest dann mit einem Schlag 50% deines Kapitals verloren.

Die nachfolgende Tabelle zeigt auf, wie hoch die Trefferquote sein muss, um das Kapital bei einem gegebenen CRV einfach nur konstant zu erhalten:

CRV von 1,00 notwendige Trefferquote: 50 %
CRV von 1,50 notwendige Trefferquote: 40 %
CRV von 2,00 notwendige Trefferquote: 33 %
CRV von 3,00 notwendige Trefferquote: 25 %
CRV von 5,00 notwendige Trefferquote: 17 %

Das ist doch interessant, Chico. Wenn du ein Trading Setup mit einem CRV von 5 vorliegen hast, benötigst du lediglich eine Trefferquote von 17%, um das bestehende Kapital konstant auf einem Niveau zu halten. 17%, du mußt statistisch gesehen nur 1,7 Trades von 10 Trades mit Profit abschließen. 8,3 Trades könnten ausgestopt werden.

Du siehst. Das Trading Setup von SBAC hat ein hohes CRV. Nämlich sogar von 6. Wenn du nur solche Setups handeln würdest, würdest du also nur eine geringe Trefferquote deiner Trades benötigen, um übergeordnet Gewinne aus dem Markt ziehen zu können.

Hinweis der Redaktion: Wer ist Chico ? Chico ist a) das Maskottchen von GodmodeTrader und b) im Sinne eines fiktiven Anlegers zu verstehen. Bei unserer Arbeit auf GodmodeTrader erreicht uns fortlaufend Feedback der facettenreichen Anlegerschaft. Anleger unterschiedlicher Colour stellen Fragen, äußern sich zu Anlagethemen und Finanzmärkten, berichten von persönlichen Erlebnissen. All das wird in der "Person" des Chico verarbeitet und für die Gesamtheit in einzelnen Artikeln publiziert.


Chico hatte heute ein interessantes Gespräch mit Heavytradern - Einer verriet ihm einen Tradingtip für die nächsten Tage
Datum 24.03.2009 - Uhrzeit 11:00

Chico stellt sich die Frage, ob Trading als Vollzeitbeschäftigung auch für ihn in Frage kommen könnte. Die Jungs, die da am Tisch saßen und entspannt ihre Bierchen zischten, machten weitgehend einen famosen Eindruck auf ihn. Aber so ein ganz kleines bißchen aus der Reihe tanzten sie schon. Echter Mainstream sieht anders aus.

Heavytrading definiert sich übrigens zum einen über ein hohe Transaktionsfrequenz und zum anderen über ein hohes Transaktionsvolumen. Diese Trader haben an der Börse richtig Geld verdient. Heavytrader kann man insofern durchaus als finanziell erfolgreiche Börsianer bezeichnen. Um diese gewiß eher überschaubare Tradergruppe reißen sich die Onlinebroker. Es gibt sogar Broker wie beispielsweise Sino, die sich ausschließlich dieser Gruppe widmen.

Branco, ein athletischer braungebraunter Typ in Jogginganzug und Goldkettchen am Hals (aber dennoch im Verlauf des Gesprächs sympatisch wirkend), berichtete, dass er ausschließlich den DAX Future handele. Er konzentriere sich nur auf diesen einen Basiwert und handele nur nach Fibonacci. Direkt nach impulsiven Anstiegsphasen, kaufe er das 38er Retracement mit engem Stop. Entweder der Trade laufe an oder aber er stelle sofort glatt und schaue sich das Ganze anschließend von der Seitenlinie an. Da er intraday handele, hätte er pro Tag bis zu 10 solcher Setups vorliegen. Wichtig seien für ihn 5-, 10- und 30- Minutenchartintervalle. Patterns handele er in diesen Intervallen nicht, weil sie eine zu geringe Trefferquote hätten. Chico konnte während Brancos Ansage einfach nicht den Blick von dessen weißen Bullterrier wenden. Der Bullterrier trug ein goldenes Halsband. Und immer wieder schoß es Chico durch den Kopf, ob das wohl echt war.

Im Laufe des Gesprächs beschwerte sich Branco darüber, dass er bei einem großen Broker sei und jährlich enorm hohe Transaktionsgebühren habe. Sein Broker verdiene sich an ihm dumm und dormelig. Pro Jahr sicherlich einen Sportwagen. Das könne nicht angehen. Damit war klar: "Das Goldband war echt".

Fred, ein anderer Trader, recht hager von Statur mit einem Pullover a la Bill Gates zu dessen Garagenzeiten, entgegnete, dass Brokerage ein gutes Businessmodell sei. Der Broker habe eine Trefferquote von 100%. Jede Transaktion werde abgerechnet. Bei jeder Transaktion werde abkassiert. Da ginge nichts daneben. Es sei denn, dass die Slippage bei sehr schnellen Trades mal bei ihm hängen bleiben würde. Fred grinste. Das Besondere an Freds Handelsstil war, dass er ausschließlich auf System handelte. Er fütterte seine Rechner mit Codes. Anschließend lief alles von selbst. Sogar die Trades wurden von den Maschinen selbstständig ausgeführt.

"Abgefahren" ... dachte sich Chico. "Der muß den Markt gar nicht im Blick behalten ... Einfach die Maschinen einstellen und fertig". Gefragt nach den Algorithmen, schüttelte Fred süffisant lächelnd den Kopf. Kein Systemtrader verrate seinen Code. Nach einigen kühlen Bierchen konnte Chico dem guten Fred aber doch noch einen Hinweis entlocken. Mit seinen Hochleistungsrechnern arbitriere er verschiedene Märkte. "Arbitrieren, so so". Jetzt wußte Chico, warum Fred zuvor gegrinst hatte. Das war also auch geklärt.

In das Gespräch schaltete sich nun auch Egbert ein. An Egberts Handgelenk blitzte eine goldene Maurice Lacroix Uhr (ja, nochmal Gold), gekleidet in einen Anzug der neuen Kollektion von Joop wirkte er wie ein Dressman. Nur an einem Umstand meinte man in ihm einen Trader erkennen zu können. Wenn er sich in Rage redete, begann sein linkes Augenlid zu zucken. Kein Wunder, berichtete der doch dem verdutzten Chico, dass er am Folgetag zum Finanzamt fahren müsse. Die würden ihn nicht verstehen. "Wie nicht verstehen?" Chico horchte auf. "Hast du Steuern hinterzogen oder was?" quakte es aus ihm heraus. Nein, das Mädel vom Amt würde ihm nicht abnehmen, dass er 2008 ein paar Tausend Trades gemacht habe. Alleine in 2009 habe er schon wieder 4000 Trades gemacht. Er sei Scalptrader, handele also auf Sicht nur von Sekunden und Minuten. Pro Tag hätte er manchmal bis zu 50 Trades. Das sei für diesen Tradingstil normal.

Gespannt sei er auf den Scalper von GodmodeTrader, der jetzt [Link "LIVE ein 30 Kilo Konto" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar] handele. "Die Jungs von GodmodeTrader machen einen guten Job". Alle Trader nickten. Fred erzählte, dass er die Seite von Anfang an verfolgt habe. Unglaublich, wie sich das alles entwickelt habe. Er kenne auch den Gründer der Seite, der nach wie vor den Markt nach Händlern mit außergewöhnlichen Fähigkeiten sondiere. Ihn könne man offiziell freitags abends auf der Investparty treffen.

Auf die Invest wollte Chico ohnehin mal wieder gehen. Diesmal, - so hatte er gehört -, würde wieder die erste Garde der Händler von GodmodeTrader am Stand der BörseGo AG für Fragen zur Verfügung stehen und Vorträge halten. So z.b. Rocco Gräfe und Marko Strehk. Auch der Elliottwellen-Spezialist Andre Tiedje werde zugegen sein. Freitags werde es sogar ein LIVE Scalptrading Event mit Heiko Behrendt geben.

Neben Branco, Fred und Egbert saß noch ein weiterer Heavytrader am Tisch. Sein Spitzname war Butch in Anlehnung an das markante Aussehen und die markante Stimme von Butch Coolidge aus Quentin Tarantinos Film "Pulp Fiction". Butchs Steckenpferd war das Handeln nach Trendfolge. Es gab keinen besseren Trendfolgehändler als ihn. Er wußte jeden Tag genau bescheid, welche Aktie auf diesem unseren Planeten aus einem Fortsetzungsmuster nach oben ausbrach. Chico hörte genau hin, als Butch seinen Top-Tradingkandidaten für die kommenden Tage und Wochen nannte.

SBA Communications, Kürzel SBAC. Chico hakte sofort nach "Was machen die ? Was ist deren Geschäft ?" Butch antwortete "S B A Commmmuuuunicaaations ... das hört sich nach Telekommunikation oder Netzworker an ... " und lachte laut. Chico Stimme überschlug sich als er fragte: "Wie ? Du weißt nicht, was das Unternehmen macht ? Du weißt nicht, was du da möglicherweise morgen einkaufst ?" Butch: "Das ist richtig. Es ist für mich als Trendfolgehändler nicht wichtig ... Ich bewege mich mit meinem Kapital in einem bestehenden Kapitalstrom ...Natürlich ist es wichtig zu wissen, was man handelt. Ich wollte dir durch die plakative Antwort nur aufzeigen, auf was es bei meiner Vorgehensweise ankommt ... Nicht die Nachrichten zählen, sondern der Kapitalstrom."

Chico verschlug es die Sprache, er schluckte ... Als er wieder zuhause war, setze er sich jedoch sofort an seinen Computer und schaute sich die Aktie näher an ...

Hier nun Butchs Tradingkandidat. SBA Communications (SBAC).

Die Aktie notiert aktuell bei 24 $.

Starke Buy Triggermarke bei 21,60 $ seit Oktober 2008. Das Kursniveau von 21,60 $ kann man sich wie den Deckel eines Topfs vorstellen, in dem heißes Wasser kocht. Wenn der Druck immer größer wird, hebt der Deckel irgendwann ab. Und der Deckel hebt seit einigen Tagen ab. Der Aktienkurs ist über 21,60 $ ausgebrochen und hat direkt darüber einen kleine Wimpel ausgebildet. Es handelt sich hierbei um eine kleine Fortsetzungsformation. Das Schöne an dem Setup ist die Tatsache, dass bei einem Kauf eine enge Stoplossabsicherung möglich ist. Reguläre charttechnische Kursziele liegen bei 26 $ und anschließend sogar bis zu 38,50 $.

Die folgende Grafik zeigt auf, worauf es der Händler Butch abgesehen hat. Es liegt ein ausgezeichnetes Chance/Risiko Verhältnis vor. Einem Risiko von 10% steht eine Chance von ca. 60% gegenüber. Bei einem Einstieg müßte man der Position ca. 10% zum Atmen geben. Ein Stoploss sollte unterhalb von 21,80 $ platziert werden. Vorsichtshalber müßte man aus charttechnischer Sicht unter 21,80 $ die Position wieder verkaufen, weil die Gefahr einer nicht erwarteten, dann aber doch eintretenden Korrektur groß wäre.

Hinweis der Redaktion: Wer ist Chico ? Chico ist a) das Maskottchen von GodmodeTrader und b) im Sinne eines fiktiven Anlegers zu verstehen. Bei unserer Arbeit auf GodmodeTrader erreicht uns fortlaufend Feedback der facettenreichen Anlegerschaft. Anleger unterschiedlicher Colour stellen Fragen, äußern sich zu Anlagethemen und Finanzmärkten, berichten von persönlichen Erlebnissen. All das wird in der "Person" des Chico verarbeitet und für die Gesamtheit in einzelnen Artikeln publiziert.

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