Kommentar
12:00 Uhr, 19.03.2007

Chancen in der Korrektur!

Eigentlich hat die Mehrheit der Marktteilnehmer schon seit Monaten mit einer Korrektur gerechnet. Als diese dann endlich kam, war es für viele dann doch eine Überraschung. Unerwartet war nämlich ebenso der Auslöser wie die Intensität der Abwärtsbewegung. Waren wir bisher gewöhnt, uns einer schwachen Wall Street nicht entziehen zu können, reichte bisher ein Auge in den fernen Osten – und das nach Japan. Das sich die Volksrepublik China als Auslöser einer globalen Zäsur der Aktienmärkte herausstellen könnte, hatten wir bisher – Hand aufs Herz – nicht richtig auf dem Radar. Nun werden wir uns an solche Szenarien wohl vermehrt gewöhnen müssen, spielt die chinesische Volkswirtschaft in allen globalen Wachstumsüberlegungen doch eine entscheidende Rolle. Das dabei die Intensität der Korrektur derart heftig ausfiel, ist der zweite Überraschungsfaktor. Dieses allerdings nur auf den ersten Blick. Tatsache ist, dass die chinesischen Aktienmärkte in 2006 um 140% zulegen konnten und auch in den ersten Wochen des neuen Jahres den Höhenflug fortsetzen konnten. Bei einer derart beeindruckenden Performance muss man wohl auch Korrekturen von bis zu zehn Prozent akzeptieren. Analysiert man die vorherige Rallye, gilt im Wesentlichen die gleiche Aussage wie für fast alle Aktienmärkte der vergangenen zwölf Monate: die Liquidität treibt die Hausse! Diese ist aber nicht für langfristige strategische Anlagen geeignet, sondern wandert dahin, wo es kurzfristig etwas zu holen gibt. Bei Anzeichen einer Korrektur verhält sich gerade dieses Kapital aber eher ängstlich und wird abgezogen. Und genau das sehen wir in den vergangenen Tagen.

Fundamental hat sich dagegen nichts geändert. Aktien sind weiterhin, bis auf wenige Ausnahmen, nicht teuer bewertet. Die Rahmendaten sind weiterhin attraktiv, insbesondere die Zinsen niedrig. Und die Annahme, dass die asiatische Region der Motor der Weltwirtschaft für die nächste Dekade ist, steht für die meisten Analysten weiter fest. Damit besteht auch kein Grund zu Panik, auch wenn der Verkaufsdruck der letzten Tage rekordverdächtig war.
Im übrigen korrigierten nicht nur die Aktienmärkte, auch die Rohstoffe – insbesondere die Metalle – mussten deutliche Kursabschläge hinnehmen. Auch diese hatten sich nämlich in jüngster Zeit sehr spekulativ entwickelt, nicht zuletzt dank hoher Liquidität.

Ob damit nun alle Sorgen ausgestanden sind, steht dagegen auf einem anderen Blatt Papier. Fest steht jedenfalls, dass die Märkte nervös sind. Negative Meldungen, die noch vor wenigen Wochen ignoriert worden sind, finden nun einen nahrhaften Boden. Damit sind sie aber auch geeignet, die Märkte weiterhin nachhaltig zu belasten. Und Szenarien dafür gibt es genügend:
Der Yen muss wieder an Stärke gewinnen, Europa steht vor einer länger angelegten Phase der Zinserhöhung, der US-Dollar schwächelt, der Ölpreis hat sich mindestens wieder stabilisiert, ein Ende der Krise in Iran ist nicht absehbar!

Wir haben also das Lager der Bären noch nicht verlassen. Ganz im Gegenteil, gehen wir doch von weiteren Korrekturen in den weltweiten Aktienmärkten aus. Müßig zu sagen, wie tief und lange diese Phase wird, aber die 7.000er Marke im DAX haben wir für dieses Jahr gestrichen!

Und doch bestehen auch in solchen Phasen ausreichend interessante Möglichkeiten der Anlage. Wir haben in vorherigen Darstellungen schon über die Möglichkeit der richtigen Auswahl unter der Prämisse „maximaler Ertrag mit möglichst geringem Risiko“ verwiesen. Das nehmen wir auch an dieser Stelle zum Anlass, Ihnen dank erhöhter Volatilität attraktive Zertifikate vorzustellen. Hier unsere aktuellen Favoriten:

Discount Zertifikat (DB0HQF) bis 28.03.2008: Die Rückzahlung des Zertifikats erfolgt entsprechend dem Kurs des DAX am Laufzeit Ende, maximal jedoch 6.500 Punkte. Bei einem aktuellen Kurs von 59,08 Euro erwerben Sie das Zertifikat zu einem Discount von 10,71% auf den DAX. Ein Indexstand bei Fälligkeit von über 5.908 Punkten reicht also schon für einen positiven Ertrag. Die maximale Rendite beträgt 10,02%, dementsprechend müsste der Index auf über 7.280 Punkte steigen, um bei einem Direktinvestment eine bessere Performance zu erzielen!

Discount-Plus Zertifikat (CK8660) bis 23.12.2008: Sollte der DAX während der Laufzeit nicht auf oder unter 5.000 Punkte fallen, zahlt das Zertifikat zum Laufzeit Ende – immer – 7.300 Punkte aus. Das entspricht beim aktuellen Kurs von 63,47 Euro einer p.a. Rendite von 8,08%. Wird die Barriere verletzt, wandelt sich das Produkt in ein klassisches Discountzertifikat mit Cap bei 7.300 Indexpunkten!

Korridor-Bonus Zertifikat (SG3FZB) bis 19.12.2008: Bei Korridor-Zertifikaten darf der DAX während der Laufzeit eine vorgegebene Bandbreite niemals berühren oder verlassen. Die Barrieren in diesem Zertifikat liegen bei 4.368 (Range Unten) und 9.408 (Range Oben). Mit einem aktuellen Kurs von 104,61 Euro winkt dann eine Rückzahlung von 122 Euro und somit eine Rendite von 8,98% p.a.!

Sprint Zertifikat (CG20CU) bis 27.06.2008: Der DAX muss am Ende der Laufzeit über 6.200 Punkten notieren, um die maximale Rückzahlung von 70 Euro zu erhalten. Bei einem aktuellen Kurs von 62,63 Euro entspricht das einer maximalen Rendite von 8,87% p.a.. Vorsicht ist bei einem DAX unter 6.200 Punkten geboten: Jeder weitere Punktverlust kostet im Zertifikat 0,02 Euro, also überproportional mit dem Faktor 2!

Autor: Christian Grabbe, Zertifikatebörse
Quelle: www.portfolio-journal.de

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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