Fundamentale Nachricht
11:03 Uhr, 06.12.2016

Strengere Regeln: CFD-Anbieter im Crash

In Großbritannien sollen künftig strengere Regeln für CFD-Anbieter gelten. Denn 82% aller CFD-Kunden verlieren Geld. Alles was Trader jetzt wissen müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Die britische Finanzaufsicht Financial Conduct Authority (FCA) will strengere Regeln für CFD-Anbieter verhängen. Die FCA veröffentlichte am Dienstag eine Vorschlagsliste mit den geplanten Maßnahmen.

Eine repräsentative Analyse der FCA von Kundenkonten ergab, dass 82 Prozent aller CFD-Kunden mit ihrem Trading Verluste erwirtschaften. In anderen europäischen Ländern liege die Verlustrate in der gleichen Größenordnung, so die FCA.

Die Aktien von börsennotierten CFD-Anbietern wie IG Group und CMC Markets brechen dramatisch ein und notieren aktuell in London knapp 30 % im Minus.

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Die von der FCA vorgeschlagenen Regeln umfassen im Einzelnen:

  • Verpflichtende Risikowarnungen und Veröffentlichung von Informationen, wie viel Prozent der Kunden Geld verlieren.
  • Beschränkung des Hebels auf 25 für Kunden mit weniger als 12 Monaten Trading-Erfahrung.
  • Begrenzung des Hebels auf 50 für alle privaten Trader und individuelle Begrenzungen des Hebels für unterschiedliche Finanzinstrumente
  • Verbot von Bonusprogrammen, mit denen CFD-Anbieter neue Kunden werben.

Die Regeln sind noch nicht endgültig. Die FCA will Feedback, das bis zum 7. März 2017 eingeht, prüfen und auswerten. Die endgültigen Regeln sollen dann noch im Frühjahr 2017 beschlossen werden.

"Wir haben große Bedenken, dass eine wachsende Zahl von Privatkunden im Handel mit CFD-Produkten ohne ein angemessenes Verständnis der damit verbundenen Risiken handelt und dadurch schnelle, große und unerwartete Verluste entstehen können. Wir setzen strengere Regeln für CFD-Produkte ein, um sicherzustellen, dass der Sektor auf die festgestellten Mängel reagiert und dass die Unternehmen sicherstellen, dass die Retailkunden die hohen Risiken für den Handel mit diesen komplexen Produkten kennen", sagte Christopher Woolard, Executive Director bei der FCA für Strategie und Wettbewerb laut Pressemitteilung.

In der vergangenen Woche hatte bereits Zypern strengere Regeln für CFD-Anbieter beschlossen. Wie in Großbritannien sollen Bonusprogramme verboten werden und der Hebel auf maximal 50 beschränkt werden.

In Deutschland erwägt die Finanzaufsicht Bafin ebenfalls strengere Regeln für CFD-Anbieter. Auch ein Verbot war offenbar bereits im Gespräch.

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19 Kommentare

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  • Bardi
    Bardi

    Eine kleine Randnotiz. Mein Broker ActivTrades hat schon jetzt keine Nachschusspflicht mehr. Aus diesem Grund und wegen der Tatsache, dass dieses Unternehmen seinen Sitz nicht in Deutschland hat, geht man dort selbstverständlich noch inoffiziell und unter Vorbehalt davon aus, dass ActivTrades nicht von den Entscheidungen der Bafin betroffen sein wird.

    21:46 Uhr, 08.12. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • Etienne
    Etienne

    Darauf habe ich ja schon lange gewartet!!! Es geht natürlich NIEMALS darum, die armen Anleger vor ihrer eigenen Unwissenheit oder mangelnder Erfahrung zu schützen, sondern AUSSCHLIESSLICH darum, zu verhindern, dass der/die "kleine Mann/Frau" finanziell unabhängig werden kann, weil dies vom "System" schlicht und ergreifend nicht gewünscht wird!
    Was das System braucht - und will - sind abhängige Lohnsklaven im Angestelltenverhältnis und sonst gar nichts!
    Der zweite Schritt - es würde mich nicht wundern - wäre dann, dass man nur noch "lizenzierten Tradern" das Handeln an der Börse erlaubt...
    Wir werden sehen.

    11:35 Uhr, 07.12. 2016
  • LAM
    LAM

    Also grundsätzlich finde ich es merkwürdig, mit genau derselben Argumentation könnte man Knock-Out Zertifikate für Privattrader reglementieren, da kann ich schließlich auch solche Hebel auswählen.

    Wenn ich das Produkt CFD nicht verstehe und total "überhebelt" handel passiert es halt, dass ich enorme Verluste erleide (auch über mein eingezahltes Guthaben hinaus) und ich weiß ganz ehrlich nicht wie häufig und wie oft immer das Riskmanagement angesprochen wird. Wenn man nicht weiß was man tut sollte man es lieber lassen und sorry ich habe da absolut kein Mitleid wenn einer mit 5.000 Euro zum Schluß mit 200.000 Euro Minus dasteht, wenn man wie schon angesprochen so gierig ist und das Risiko nicht bewerten kann oder billigend in Kauf nimmt.

    Ich persönlich sehe zwar keinen Bedarf für strengere Regeln könnte aber damit leben.

    10:14 Uhr, 07.12. 2016
  • Kawasaki
    Kawasaki

    Es ist die Gier, weshalb über 80% der Privaten ihre Kohle verlieren. Ich finde es gut, das man das Seitens der Regierung unterbinden will.

    Ich arbeite eh nicht mit Hebel über 10, da ich ca.250 Tage im Jahr, über Airbus, im Ausland bin, ist mir die Kohle zu schade, um sie die Banken in den Rachen zu schmeissen.

    5,24% im Plus, erster Stopp auf Einstand :-)

    Börse ist so einfach, man muß sie nur verstehen ;-)

    KAWA

    07:43 Uhr, 07.12. 2016
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Das ist immer noch harter Tobak, ein Hebel von bis zu 25 für Neulinge und bis zu 50 für etwas erfahrenere Kunden. Trotzdem ein durchaus sinnvoller Schritt, hoffe die FCA setzt das auch um. Egal wie die Aktien der CFD-Anbieter da reagiert haben, zumal es eh übertrieben war. Wer auf diese Aktien setzen möchte, sollte das Geschenk annehmen und kaufen!!

    03:25 Uhr, 07.12. 2016
  • bananenbully.
    bananenbully.

    Als wenn man das Problem löst, wenn man Privatanleger in Sachen Hebelprodukten benachteiligt ;-) Ich bin für den Verbot sämtlicher Derivate und dem Leerverkauf. Nur das kann das eigentliche Problem lösen. Solange das nicht ist, werden Privatanleger, ob sie nun Ihr Geld in Fonds, in Aktien, in Anleihen oder Derivate anlegen immer auf der Strecke bleiben, weil Big Money die Kurse bewegt. Solange das Verbot nicht ist, müssen wir halt weiter zocken ;-)

    02:29 Uhr, 07.12. 2016
  • Mr.Lee
    Mr.Lee

    Was soll der Blödsinn ?

    Wenn ich undiszipliniert trade, verliere ich über kurz oder lang Geld.

    Das ist so, geht aber im Endeffekt auch nur mich etwas an, es ist nämlich mein Geld.

    Diese ständigen Regulierungen sind einfach zum ko....

    In alles, was sie nix angeht mischt sich die Politik ein, ihre eigentlichen Aufgaben vernachlässigt sie sträflich.

    Zu Weihnachten gibts wieder Sammlungen in Deutschland für krebskranke Kinder,

    weil unser Staat nicht in der Lage und Willens ist seine Aufgaben zu erfüllen,

    aber mit CFD, da kennen sie sich aus.

    Ich handle ca. 10 Jahre über die verschiedensten Broker,

    vorher musste ich das viel höhere Furure- Risiko nehmen

    und die kleinen Eigenheiten mit SL abfischen sind keinesfalls CFD-spezifisch.

    Man lernt damit umzugehen oder man verliert, ganz einfach.

    00:17 Uhr, 07.12. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • Voth
    Voth

    Bei der Überschrift hatte ich eher gehofft es würde endlich mal um eine bessere Kursstellung gehen.

    Also weiterhin brav neue Tiefs / Hochs generieren um SLs abzugreifen die es eigentlich nie gegeben hat.

    22:37 Uhr, 06.12. 2016
  • Jens Chrzanowski
    Jens Chrzanowski

    Chancen und Risiken gehen immer Hand in Hand. In jedem Bereich.

    Wenn ich mit dem Auto maximal 30 kmh fahre, werden weniger Unfälle passieren als mit 100 oder gar 200 kmh.

    Deswegen machen Begrenzungen in der Stadt und vor Schulen Sinn. Auf der Autobahn ggf. nicht, oder in weiten Grenzen.

    Wer mit 0,1 Prozent Gewinn im Jahr glücklich ist, nimmt das Sparbuch, kein Risiko.

    Wer 10 oder 50 % Gewinn sucht, nimmt Hebelprodukte. Mit den Risiken des Verlustes auf der anderen Seite.

    Alles kein Geheimnis. Der Kunde wählt aus. Hebelprodukte sind nicht für jeden geeignet!

    Regulierung ist toll, sinnvoll, nötig.

    Aber diesen Grundsatz aller Lebensbereiche darf niemand außer acht lassen.

    So, mir war noch kommentieren. smile. Auch ein Broker-Mitarbeiter darf dies hoffentlich mal.

    Beste Grüsse

    Jens Chrzanowski, Admiral Markets UK, Berlin

    19:23 Uhr, 06.12. 2016
    2 Antworten anzeigen
  • Kawasaki
    Kawasaki

    IG Group Holdings, werde da gleich mal long gehen,5,50 und gut :-)

    11:44 Uhr, 06.12. 2016
    3 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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