Kommentar
17:45 Uhr, 17.12.2019

DAX geht schwächer aus dem Handel - Handelsstreit: USA richten ihren Blick jetzt nach Europa

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  • US-Industrieproduktion steigt stärker als erwartet
  • Luftverkehr dürfte weiter rasant wachsen
  • USA: Bautätigkeit über den Erwartungen
  • Deutsche Post erhöht Paketpreise
  • Eurozone: Handelsbilanzüberschuss weitet sich deutlich aus
  • Ceconomy steigert Gewinn
  • Boeing stoppt 737-Max-Produktion vorübergehend
  • Comdirect-Chef wechselt zur Commerzbank
  • Roche: US-Behörde genehmigt Übernahme von Spark Therapeutics
  • Tele Columbus: CEO verlängert Vertrag nicht

DAX

  • Am deutschen Aktienmarkt ist es am Dienstag zu Gewinnmitnahmen gekommen. Nach einem etwas schwächeren Handelsauftakt rutschte der DAX bis zum Mittag immer weiter ins Minus, konnte sich anschließend aber etwas stabilisieren. Den Xetra-Handel beendete das Börsenbarometer mit einem Minus von 0,89 Prozent bei 13.287,83 Zählern. Als Belastungsfaktor erwies insbesondere der stärkere Euro. Nach der Einigung im Handelsstreit und den Notenbankentscheiden in der vergangenen Woche sind neue Impulse vorübergehend Mangelware. Für Verunsicherung könnte allerdings auch sorgen, dass die USA nach einer Teileinigung im Handelsstreit mit China jetzt ihren Blick verstärkt nach Europa richten. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer sagte am Dienstag in einem Interview mit "Fox Business News", dass es ein grundlegendes Handelsproblem mit Europa gebe und Wege gefunden werden müssten, wie mehr US-Waren nach Europa verkauft werden könnten.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten (Update 18:32 Uhr)

  • Der Portalbetreiber Scout24 verkauft sämtliche Anteile an den beiden Portalen AutoScout24 und Finanzcheck an den Finanzinvestor Hellman & Friedman. Der Kaufpreis betrage vor möglichen Anpassungen 2,892 Milliarden Euro, wie Scout 24 mitteilte.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat die Übernahme von Spark Therapeutics abgeschlossen.
  • Die EU-Kommission hat Bedenken gegen eine Fusion der beiden koreanischen Schiffbauer Hyundai Heavy Industries und Daewoo wegen einer möglichen Einschränkung des Wettbewerbs beim Bau von Frachtschiffen. Hyundai Heacy Industries ist bereits der weltgrößte Schiffsbauer. Man werde "sorgfältig prüfen, ob der geplante Zusammenschluss den Wettbewerb beim Bau von Frachtschiffen zum Schaden der europäischen Verbraucher beeinträchtigen" werde, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
  • Der US-Pharmakonzern Eli Lilly stellt für das kommende Jahr einen über den Marktterwartungen liegenden Gewinn in Aussicht. Der bereinigte Gewinn je Aktie werde voraussichtlich zwischen 6,70 und 6,80 Dollar liegen, teilte Eli Lilly mit. Die Analysten hatten nur mit 6,63 Dollar gerechnet. Auch der Umsatz soll mit 23,6 bis 24,1 Milliarden Dollar über den Erwartungen von 23,52 Milliarden Dollar liegen. Gleichzeztig senkte Eli Lilly seine Prognose für den Gewinn je Aktie im Jahr 2019 leicht um zwei Cent auf 8,57 bi 8,67 Dollar.
  • Der US-Lastwagenhersteller Navistar, an dem auch Volkswagen beteiligt ist, hat seine Ziele für das kommende Jahr gesenkt. Der Umsatz soll 2020 in einer Spanne von 9,25 bis 9,75 Milliarden Dollar liegen, was um 0,75 Milliarden Dollar unter der bisherigen Zielspanne liegt. Die Prognose für das bereinigte EBITDA wurde um 75 Millionen Dollar auf 700 bis 750 Millionen Dollar gesenkt. Im vierten Geschäftsquartal sank der Umsatz um 16 Prozent, während das operative Ergebnis um fast ein Drittel einbrach.
  • Daimler will einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge die Mehrheit am chinesischen Gemeinschaftsunternehmen Beijing Benz Automotive übernehmen. Daimler wolle den Anteil an dem Unternehmen, das zusammen mit dem Partner BAIC geführt wird, von derzeit 49 Prozent auf 75 Prozent erhöhen, stoße damit aber auf Widerstand in Peking. Erst am Montag war gemeldet worden, dass BAIC seine Beteiligung an Daimler von fünf auf zehn Prozent erhöhen wolle, wodurch das Unternehmen zum größten Daimler-Aktionär würde.
  • Ein zur australischen Hochtief-Tochter Cimic gehörendes Bauunternehmen hat einen Auftrag zur Erweiterung des Metro-Netzes in der westaustralischen Stadt Perth erhalten. Der Umsatz aus dem Auftrag, der gemeinsam mit einem Partnerunternehmen erzielt wird, beläuft sich auf 423 Millionen australische Dollar (rund 260 Millionen Euro).
  • Die Deutsche Post erhöht ihre Paketpreise für Privatkunden zum 01. Januar 2020 um durchschnittlich drei Prozent.
  • Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever wird sein selbstgestecktes Ziel beim Umsatzwachstum in diesem Jahr voraussichtlich nicht erreichen. Das bereinigte Umsatzwachstum werde dieses Jahr leicht unter dem bisherigen Ziel liegen, teilte Unilever mit. Erwartet worden war ein Anstieg um drei bis fünf Prozent. Auch 2020 werde das Umsatzplus unterhalb von drei Prozent liegen, so Unilever.
  • Der Vorstandsvorsitzende der Comdirect Bank, Arno Walter, hat sein Mandat niedergelegt und will seinen Vertrag vorzeitig zum Ende des Jahres 2019 beenden. Walter wechselt anschließend als Bereichsvorstand Wealth Management & Unternehmerkunden zur Commerzbank, wo er auch die anstehende Comdirect-Integration leiten soll. Neue Comdirect-Chefin wird die bisherige Operations-und Personalvorständin Frauke Hegemann.
  • Der Elektronikhändler Ceconomy hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 (bis Ende September) seinen Gewinn gesteigert. Der Nettogewinn des Mutterkonzerns von Media-Markt und Saturn erhöhte sich von 23 auf 121 Millionen Euro, wobei Ceconomy aber auch von Sondereffekten wie dem Verkauf seiner restlichen Metro-Beteiligung profitierte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging von 419 auf 224 Millionen Euro zurück, konnte auf bereinigter Basis allerdings von 419 auf 423 Millionen Euro zulegen. Der Umsatz erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 21,455 Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt legte der Umsatz um 0,8 Prozent zu. Wegen anstehender Investitionen und eines laufenden Sanierungsprogramms soll auch für das Geschäftsjahr 2018/19 keine Dividende ausgeschüttet werden. Bereits im Jahr zuvor waren die Aktionäre leer ausgegangen. Für das kommende Jahr erwartet Ceconomy einen leichten Anstieg beim organischen Umsatz und ein bereinigtes EBIT ohne die Beteiligung an der französischen Handelskette Fnac Darty von 445 bis 475 Millionen Euro.
  • Boeing stellt die Produktion des Krisenjets 737 Max ab Januar vorübergehend ein. Der Flugzeugtyp darf bereits seit Mitte März weltweit nicht mehr fliegen, nachdem es zu zwei Abstürzen gekommen war. Im April hatte Boeing bereits die monatliche Fertigungsrate von 52 auf 42 Maschinen gesenkt. Da Boeing die Maschinen auch nicht mehr ausliefern kann, stehen derzeit etwa 400 Maschinen auf Halde. Die Produktionsunterbrechung dürfte auch Auswirkungen auf zahlreiche Zulieferer haben.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Roche kann die Übernahme des US-Biopharmaunternehmens Spark Therapeutics vollziehen. Als letzte Wettbewerbsbehörde stimmte nun auch die Federal Trade Commission (FTC) in den USA der Übernahme zu.
  • Der Vorstandschef von Tele Columbus, Timm Degenhardt, wir seinen am 31.08.2020 endenden Vertrag als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens nicht verlängern. Dies teilte das Unternehmen am späten Montagabend mit. Grund für die Entscheidung seien die Veränderungen im Aufsichtsrat, so das Unternehmen.

Konjunktur & Politik

  • Nach einem ersten Handelsdeal mit China richtet die US-Regierung ihren Blick nun offenbar in Richtung EU. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer sagte in einem Interview mit "Fox Business News", dass es ein grundlegendes Handelsproblem mit Europa gebe und Wege gefunden werden müssten, wie mehr US-Waren nach Europa verkauft werden könnten. Ohne einen Abbau des Defizits im Handel mit der EU könne das US-Handelsbilanzdefizit nicht gesenkt werden.
  • Nach Einschätzung der Bundesregierung dürfte in den USA in Kürze der endgültige Beschluss fallen, Sanktionen wegen der Gas-Pipeline Nord Stream 2 die beteiligten Firmen zu verhängen. Demnach rechne man bis spätestens Freitag mit einer Unterschrift von US-Präsident Donald Trump unter das entsprechende Gesetz, wie die "Bild"-Zeitung berichtet.
  • Laut einem Bericht der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei" gehen Japan, die USA und Europa eine Partnerschaft ein, um sich dem Aufstieg Chinas im Bereich Quantencomputer entgegenzustellen.
  • EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen will sich Anfang 2020 mit US-Präsident Trump treffen. Sie sei überzeugt, dass die enge Freundschaft und Kooperation zwischen Europa und den Vereinigten Staaten maßgeblich für den Erfolg beider Seiten sei, so von der Leyen.
  • Die US-Industrieproduktion ist im November stärker gestiegen als erwartet. Gegenüber dem Vormonat legte die Industrieproduktion um 1,1 Prozent zu. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 0,8 Prozent, nach revidiert minus 0,9 Prozent (zunächst minus 0,8 Prozent) im Vormonat. Die Kapazitätsauslastung verbesserte sich von revidiert 76,6 Prozent auf 77,3 Prozent, erwartet wurden 77,4 Prozent.
  • Trotz der Diskussionen um den Klimawandel dürfte der weltweite Luftverkehr in den kommenden Jahrzehnten weiter rasant wachsen. Weltweit erstmals hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein globales Prognosemodell für den Luftverkehr auf Basis von Flughafenkapazitäten und Flottenentwicklung erstellt. In den nächsten 20 Jahren dürften die Passagierzahlen demnach von rund 4 Milliarden in 2016 auf über 9,4 Milliarden im Jahr 2040 zulegen. Dies entspricht einem Wachstum von rund 3,7 Prozent pro Jahr. Trotz des starken Wachstums dürften 2040 rund 255 Millionen Passagiere aufgrund von Kapazitätsengpässen nicht bedient werden, so Dr. Marc Gelhausen vom DLR-Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr in Köln.
  • Die Bautätigkeit in den USA hat im November zugenommen. Die Zahl der annualisierten Baugenehmigungen erhöhte sich von 1,461 Millionen im Oktober auf 1,482 Millionen. Erwartet wurde eigentlich ein Rückgang auf 1,410 Millionen. Die Zahl der Baubeginne legte unterdessen von 1,323 Millionen auf 1,365 Millionen zu. Hier war ein schwächerer Anstieg auf 1,345 Millionen erwartet worden.
  • Der Überschuss in der Handelsbilanz der Eurozone ist im Oktober deutlich auf 28,0 Milliarden Euro gestiegen – der höchste Wert seit knapp zwei Jahren. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang auf 17,0 Milliarden Euro gerechnet, nach 18,7 Milliarden Euro im September. Die Exporte legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,1 Prozent zu, während die Einfihren um 3,2 Prozent sanken.
  • Andes als vielfach berichtet ist die Vermögensungleichheit in Deutschland nach einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in den vergangenen Jahren nicht gestiegen. Durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Deutschland sei es gelungen, sowohl die Einkommensverteilung als auch die Vermögensverteilung zu stabilisieren, sagte IW-Direktor Michael Hüther.
  • Die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher in Großbritannien ist im November überraschend deutlich um 28.800 Personen gestiegen. Erwartet worden war im Schnitt nur ein Anstieg um 21.300 Personen, nach plus 33.000 Personen im Oktober. Die Arbeitslosenquote blieb im Dreimonatsschnitt konstant bei 3,8 Prozent.
  • Der Autoabsatz in Europa hat sich im November kräftig erholt. Die Zahl der Neuzulassungen in der EU legte um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 1,176 Millionen Fahrzeuge zu, wie der Branchenverband Acea am Dienstag mitteilte. Auf Sicht der ersten elf Monate des Jahres lag die Zahl der Neuzulassungen um 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
  • Der von Bund und Ländern beschlossene CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne könnte existenzbedrohend für einzelne Unternehmen in Deutschland werden. "Einzelne Unternehmen könnten dadurch in eine existenzielle Krise geraten", sagte Andreas Kuhlmann, Chef der Deutschen Energie-Agentur (Dena), dem "Handelsblatt". Als Reaktion seien nun Entlastungen für die Industrie notwendig.
  • Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) lehnt Mindestpreise für Flugtickets zum Kampf gegen die globale Erwärmung ab. "Besser als Mindestpreise für Flugtickets, die einen starken Eingriff in die Marktwirtschaft darstellen, wäre die Einführung einer einheitliche Kerosinsteuer auf EU-Ebene für innereuropäische Flüge", sagte die zuständige VZBV-Bereichsleiterin Marion Jungbluth dem "Handelsblatt".

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