Analyse
11:45 Uhr, 01.11.2022

CANCOM – Die Gewinnwarnung kam nicht unerwartet

Bereits in der Vorwoche hatten die Analysten von Hauck & Aufhäuser eine Gewinnwarnung in Aussicht gestellt. Auch bei anderen Analysten gingen im Research entsprechende Berichte um.

Erwähnte Instrumente

  • CANCOM SE - WKN: 541910 - ISIN: DE0005419105 - Kurs: 25,020 € (XETRA)

Cancom muss seine Ziele für das Gesamtjahr revidieren. Steigende Personal- und Reisekosten sowie eine spätere Normalisierung der Geschäfte führen zu einer Verfehlung der ursprünglichen Guidance. Schauen wir uns an was für Ziele jetzt errechnet werden und wie es um das Unternehmen steht.

Segmentberichterstattung fehlt noch

Ein wesentlicher Grund, weshalb sich die Zahlen von Cancom erstmal nur recht oberflächlich betrachten lassen, ist die fehlende Segmentberichterstattung. Anleger wissen, Cancom hat ein boomendes und sehr margenstarkes Cloudgeschäft, verfolgt aber gleichzeitig im klassischen IT-Geschäft eher ein margenschwaches und schwankungsanfälligeres Geschäft.

So lag die EBITDA-Marge im ersten Halbjahr im Cloudbereich bei 28,5 Prozent, während sie im Segment IT-Solutions nur 4 Prozent betragen hatte. Obwohl der Bereich Cloud nur 1/3 des Umsatzes des Segment IT-Solutions erzielt, wurde hier ein EBITDA erzielt, welches mehr als doppelt so hoch lag. Die Wichtigkeit des Bereichs um die Cloudlösungen kann nicht genug betont werden. Hier liegt die Zukunft des Konzerns.

Die Analysten von Warburg sehen das Kursziel für die Aktie nach der Prognosesenkung bei 52 EUR. Sie senken ihre Umsatzschätzungen nicht und haben für das EBITDA jetzt 4 Prozent weniger als bislang eingeplant. Dies gilt für das Jahr 2022 und das Jahr 2023. Bei einer Marktkapitalisierung von um die 900 Mio. EUR, soll die Nettofinanzposition am Jahresende bei etwa 478 Mio. EUR liegen. Das KGV von etwa 20 würde sich damit cashbereinigt auf etwa 10 relativieren. Die Bewertung erscheint damit weiter ausgesprochen günstig. Zudem sind jederzeit größere Zukäufe möglich. Mit nahezu 100 Prozent Freefloat ist man aber auch selbst jederzeit ein potenzielles Übernahmeziel.

Fazit: Cancom hat die Prognosen zwar gesenkt, doch der Kurs hat kaum noch darauf reagiert. Gelingt es im vierten Quartal wieder in den Wachstumsmodus zu schalten und kündigt sich im Cloud-Segment eine gute Entwicklung an, dann sollte die Aktie (reichlich) Potenzial besitzen. Vorsichtige Anleger warten noch den endgültigen Bericht zum dritten Quartal ab.

aktualisierte Schätzungen nach Gewinnwarnung

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 1286,00 1315,00 1407,00
Ergebnis je Aktie in EUR 7,11 1,25 1,50
Gewinnwachstum -82,42 % 20,00 %
KGV 4 20 17
KUV 0,7 0,7 0,6
PEG neg. 0,8
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
CANCOM SE
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Der Autor hält Aktien von Cancom

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: CANCOM SE (long)

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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