Analyse
12:50 Uhr, 10.11.2022

CANCOM – Die endgültigen Zahlen hauen nicht vom Hocker

Vorläufige Zahlen hat Cancom schon vor einigen Tagen gebracht, doch die endgültigen Zahlen, bringen doch deutlich mehr Licht ins Dunkel, als die spärlichen Vorabinfos.

Erwähnte Instrumente

  • CANCOM SE - WKN: 541910 - ISIN: DE0005419105 - Kurs: 26,340 € (XETRA)

Insbesondere spannend ist immer, wie gut oder schlecht der SaaS-Bereich (Software as a Service) performt. Schließlich werden hier die dicken Margen und das hohe Wachstum erzielt. Der Bereich IT-Solutions ist da eher der langweilige Teil, der halbwegs ordentlich performen sollte, aber keine großartige Fantasie für Investoren bietet.

Prognose wurde bereits gesenkt

Die schlechten Nachrichten sollten im Kursverlauf der letzten Monate bereits weitgehend verarbeitet worden sein. Schauen wir uns also an, was Cancom abgeliefert hat. Bekannt war bereits der Umsatz von 925 Mio. EUR sowie das operative Ergebnis (EBITDA) von 80 Mio. EUR in den ersten neun Monaten. Beide Kennzahlen liegen etwas unterhalb des Vorjahres.

Im dritten Quartal schaut die Lage isoliert betrachtet aber umsatzseitig wieder besser aus. Hier stieg der Umsatz von 297,6 Mio. EUR im Vorjahr auf 329,5 Mio. EUR an. Das Betriebsergebnis hingegen enttäuscht. Dieses liegt mit 13,9 Mio. EUR signifikant unterhalb des Vorjahres, wo 21,2 Mio. EUR erzielt worden waren. Das ist enttäuschend und liegt schwerpunktmäßig an höheren sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Stark negativ fällt auch der operative Cashflow aus. Dieser liegt nach neun Monaten bei knapp 170 Mio. EUR im Minus. Hintergrund ist ein großer Vorratsaufbau sowie deutlich gestiegene Forderungen in der Bilanz. Die Kapitalbindung bei Cancom wird im Quartalsbericht als außergewöhnlich hoch beschrieben und muss im vierten Quartal wieder deutlich zurückgehen.

Das Segment Cloud-Solutions soll im Gesamtjahr jetzt 280 bis 290 Mio. EUR Umsatz erreichen. Das EBITDA wird hier bei 84 bis 90 Mio. EUR gesehen, nach 80,1 Mio. EUR im Vorjahr. Die Wachstumsstory verlangsamt sich hier, ist aber definitiv nicht vorbei.

Der weniger profitable Umsatz mit IT-Solutions soll bei 1.000 bis 1.040 Mio. EUR liegen und das EBITDA bei 48 bis 53 Mio. EUR.

Fazit: Cancom muss im vierten Quartal zeigen, dass die Rückkehr auf den Wachstumspfad auch mit steigenden Erträgen verbunden ist. Vor allem muss Cancom beim Cashflow und der Einbringung von Forderungen Gas geben. Im kommenden Jahr kann der Konzern dann mit der reichhaltigen Kasse auf Einkaufstour gehen und das Wachstum wieder forcieren. Die Aktie ist derzeit eine Halteposition. Kurzfristig ist es schwer Kurstrigger auszumachen, die zu einer Outperformance führen könnten.

CANCOM SE
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Der Autor hält Aktien von Cancom

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: CANCOM SE (long)

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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