Blogpost
15:29 Uhr, 24.04.2013

Bye Bye Kupfer?

.

Der April erwies sich als schwacher Monat für die zyklischen, von der konjunkturellen Entwicklung abhängigen Rohstoffe. Der Kupferpreis steht schon seit drei Monaten unter Druck, da enttäuschende Konjunkturdaten aus der ganzen Welt die Ängste vor einer nachlassenden Nachfrage schüren. Die technische Situation sieht ernüchternd aus. Bräche Kupfer die Unterstützung bei 6635 USD/Tonne, wäre mit einer dynamischen Korrektur zu rechnen. Ich würde mich nicht wundern, wenn wir dann um weitere 20% fallen würden.

Würde dies geschehen, läge ich mit meiner bullischen Einschätzung gegenüber dem Kupferpreis falsch. Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass 6635 USD/Tonne als Unterstützung halten werden und dass Kupfer übergeordnet mit den Risikomärkten aufwärts tendieren wird. Wir sehen aber eine zunehmende Rückbesinnung der Marktteilnehmer auf die Fundamentaldaten der einzelnen Rohstoffe. Die Rohstoffe steigen nicht mehr alle gleichzeitig, sondern entwickeln ein Eigenleben. Das ist für mich ein Anzeichen einer zunehmenden Normalisierung der Märkte.

Die hohen Kupferpreise der letzten Jahre haben zudem eine Angebotsreaktion ausgelöst. Minen wurden erschlossen und die ersten gehen in diesem oder im nächsten Jahr in Betrieb. Es gibt nach einem Angeotsdefizit im vergangenen Jahr jetzt ein Überangebot an Kupfer. Das liegt auch an der schwächeren chinesischen Nachfrage. Die Kupferbestände in den Lagerhallen der Metallterminbörse LME steigen auf den höchsten Stand seit fast zehn Jahren.

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten