Bye Bye Kupfer?
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Der April erwies sich als schwacher Monat für die zyklischen, von der konjunkturellen Entwicklung abhängigen Rohstoffe. Der Kupferpreis steht schon seit drei Monaten unter Druck, da enttäuschende Konjunkturdaten aus der ganzen Welt die Ängste vor einer nachlassenden Nachfrage schüren. Die technische Situation sieht ernüchternd aus. Bräche Kupfer die Unterstützung bei 6635 USD/Tonne, wäre mit einer dynamischen Korrektur zu rechnen. Ich würde mich nicht wundern, wenn wir dann um weitere 20% fallen würden.
Würde dies geschehen, läge ich mit meiner bullischen Einschätzung gegenüber dem Kupferpreis falsch. Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass 6635 USD/Tonne als Unterstützung halten werden und dass Kupfer übergeordnet mit den Risikomärkten aufwärts tendieren wird. Wir sehen aber eine zunehmende Rückbesinnung der Marktteilnehmer auf die Fundamentaldaten der einzelnen Rohstoffe. Die Rohstoffe steigen nicht mehr alle gleichzeitig, sondern entwickeln ein Eigenleben. Das ist für mich ein Anzeichen einer zunehmenden Normalisierung der Märkte.
Die hohen Kupferpreise der letzten Jahre haben zudem eine Angebotsreaktion ausgelöst. Minen wurden erschlossen und die ersten gehen in diesem oder im nächsten Jahr in Betrieb. Es gibt nach einem Angeotsdefizit im vergangenen Jahr jetzt ein Überangebot an Kupfer. Das liegt auch an der schwächeren chinesischen Nachfrage. Die Kupferbestände in den Lagerhallen der Metallterminbörse LME steigen auf den höchsten Stand seit fast zehn Jahren.