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15:29 Uhr, 13.12.2023

Bundesregierung: Im vierten Quartal leichter BIP-Rückgang wahrscheinlich

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Die Bundesregierung rechnet im laufenden Quartal mit einer weiteren Schrumpfung der Wirtschaftsleistung. "Nach dem BIP-Rückgang im dritten Quartal deuten aktuelle Konjunkturindikatoren auch im vierten Quartal auf eine schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung hin", erklärte das Wirtschaftsministerium in seinem Monatsbericht. Nach dem BIP-Rückgang um 0,1 Prozent im dritten Quartal sei "angesichts der aktuellen Monatsindikatoren wie Auftragseingänge und Industrieproduktion auch für das Jahresendquartal ein erneuter, leichter Rückgang des BIP wahrscheinlich". Vor allem die zuvor positive Entwicklung bei den Investitionen dürfte sich spürbar abschwächen, während sich der private Konsum im Zuge steigender Reallöhne stabilisieren dürfte.

Jüngste Stimmungsindikatoren bei Unternehmen und privaten Haushalten deuteten eine etwas positivere Einschätzung für das kommende Jahr an. "Dennoch bleiben die Risiken bezüglich der erwarteten wirtschaftlichen Erholung angesichts der weltwirtschaftlichen Schwächephase, der anhaltenden geopolitischen Krisen und damit möglicherweise einhergehenden Rohstoffpreisausschlägen hoch", warnte das Ministerium. Auch die sich aus dem Haushaltsurteil des Verfassungsgerichts ergebenden fiskalischen Implikationen und die Unsicherheiten über die Ausgestaltung der öffentlichen Haushalte stellten "eine Belastung für die wirtschaftlichen Perspektiven" dar.

Zur Inflation erklärte das Ministerium, für die nächsten Monate sei infolge der preisdämpfenden Maßnahmen im Vorjahr mit einem vorübergehenden, basisbedingten Anstieg der Preissteigerungsraten zu rechnen. Verwiesen wurde insbesondere auf den "Dezember-Abschlag" für Gas und Fernwärme im Dezember 2022 und die Energiepreisbremsen. Gleichzeitig sei der Anteil an Firmen, die Preiserhöhungen planen, gemäß Umfragen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung zuletzt wieder leicht gestiegen. Dieser Anstieg gehe allerdings vor allem auf unternehmensnahe Dienstleister und den Großhandel zurück, bei konsumnahen Branchen seien die Preiserwartungen dagegen weiter zurückgegangen. Die schwache Entwicklung am Arbeitsmarkt halte auch im November an. Eine nachhaltige Besserung sei "erst mit einer wirtschaftlichen Belebung im nächsten Jahr zu erwarten".

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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