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13:25 Uhr, 23.07.2012

Bundesfinanzministerium: Keine Signale vom IWF bezüglich Griechenland-Ausstieg

Berlin (BoerseGo.de) - Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums erklärt, dass bislang keine Signale vom Internationalen Währungsfonds (IWF) vorliegen, dass sich der Fonds nicht an weiteren Hilfen für Griechenland beteiligen wird. Auf die Frage, ob Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) denn ein drittes Finanzpaket für Athen befürworten würde, antwortete Vize-Regierungssprecher Georg Streiter am Montag in Berlin: "Ich sage dazu nichts." Eine Sprecherin des Finanzministeriums erklärte, dass es derzeit um die Umsetzung des zweiten Paketes geht. "Ein drittes Paket steht im Augenblick gar nicht zur Debatte."

Zuvor berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel", dass der IWF sich nicht mehr an weiteren Griechenland-Hilfen beteiligen will. Dies habe der IWF der EU-Spitze signalisiert. Sollte dies zutreffen, könnte Griechenland bereits im September die Staatspleite drohen. Auch Deutschland wolle keine weiteren Gelder nach Athen transferieren. „Ohne Beteiligung des IWF wird es kein weiteres Hilfspaket für Griechenland geben“, so CDU-Haushaltsexperte Norbert Barthle. „Eine Staatspleite Griechenlands ist aber nicht mit einem Austritt des Landes aus der Eurozone gleichzusetzen“, ergänzte er. Schon vor Wochen hieß es aus Regierungskreisen, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht damit rechnet ein drittes Hilfspaket für Griechenland im Bundestag durchsetzen zu können.

Die Bundesregierung will zudem erst über die zweite Tranche des zweiten Griechenland-Pakets in Höhe von 31,3 Milliarden Euro entscheiden, wenn der Bericht der Troika vorliegt. „Alle Mitglieder der Bundesregierung sind der Auffassung, dass es jetzt darauf ankommt, mit welchen Ergebnissen die Troika wieder zurückkehrt. Das wird Anfang September sein“, so Streiter. FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle spricht sich unterdessen dafür aus, den für September erwarteten Troika-Bericht vorzuziehen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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