Nachricht
14:59 Uhr, 20.08.2012

Bundesbank: Eurokrise könnte Konjunktur stärker belasten als erwartet

Frankfurt (BoerseGo.de) – Der Deutschen Bundesbank zufolge könnte die heimische Konjunktur im zweiten Halbjahr durch die Verunsicherung in der Eurozone stärker als zuvor erwartet belastet werden. „Dafür spricht, dass sich die Geschäftsaussichten der gewerblichen Wirtschaft nach den Umfragen des Ifo-Instituts im zweiten Vierteljahr beträchtlich eingetrübt haben", wie die Bundesbank in ihrem Monatsbericht für August schreibt der am heutigen Montag veröffentlicht wurde. „Neben den Vertrauenseffekten auf die Investitionstätigkeit sind vor allem die direkten Wirkungen über den Außenhandel von Bedeutung“, schreibt die Notenbank.

„Solange sich die Nachfrage nach deutschen Produkten aus den Drittstaaten trotz eingetrübter Erwartungen im Wesentlichen behaupten kann, ist allerdings eine Wende der zyklischen Grundrichtung hierzulande wohl nicht zu befürchten", wie es in dem Bericht weiter heißt.

"Wichtige Komponenten der Binnennachfrage sollten unter diesen Voraussetzungen aufwärtsgerichtet bleiben“, so die Notenbank. So seien neben einer anhaltend kräftigen Baunachfrage auch die Aussichten für den privaten Konsum nach wie vor günstig.

Die absehbaren demographiebedingten Haushaltsbelastungen sowie die erheblichen Risiken legen aber nahe, günstige Konsolidierungsbedingungen konsequent zu nutzen und den noch notwendigen Defizitabbau nicht zu verschieben, wandte sich die Bundesbank an die Politik. „Das Vertrauen in die deutschen Staatsfinanzen bildet einen wichtigen Stabilisierungsfaktor in der gegenwärtigen Krise, es ist aber nicht unerschütterlich", warnte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten